Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)
du Thad … Mr. Worth … zu mir bringst, hierher, so schnell du …“
„Leider wird das nicht möglich sein“, sagte Pimm. „Mr. Worth befindet sich in Polizeigewahrsam.“
Value starrte ihn an, seine Augen zu Schlitzen zusammengekniffen. „Was?“
„Er hat mir einen Mord gestanden, mehrere Morde sogar, wie ich schon sagte. Angesichts solcher Informationen erschien es mir vernünftig, die Polizei zu rufen.“
Value seufzte. „Wie außerordentlich komisch, Lord Pembroke. Sie wollen ihn vor meiner Vergeltung bewahren? Wie edel. Natürlich wird es keine Beweise für die Verbrechen geben, die er gestanden hat, da meine Leute alle Leichen haben verschwinden lassen, und man wird ihn als Irren abtun. Vor allem wenn einige meiner Leute vortreten und bezeugen, dass er seit dem Verschwinden seiner Frau geistig verwirrt war.“
Pimm räusperte sich. „Tatsächlich gibt es eine Leiche. Haben Sie gehört, dass es letzte Nacht in der Nähe des Flusses einen kleinen Tumult gab? Dass die Polizei dort herumlief? Sie haben Worths neuestes Opfer gefunden, an genau der Stelle, die er ihnen ausgewiesen hatte.“ Pimm spreizte die Hände. „Ich würde sagen, das genügt als Beweis.“
„Ben“, sagte Value mit zusammengebissenen Zähnen. „Du sagtest, ihr hättet die Leiche zu Adams gebracht.“
„Das haben wir auch, Sir. Aber was Lord Pembroke danach getan hat, das weiß ich nicht. Ich habe Ihnen direkt danach Bericht erstattet.“
Value grunzte. „Ich möchte wissen, wie Sie es geschafft haben, die Leiche transportieren zu lassen, Halliday. Ich werde wohl einmal mit Adams reden müssen.“
Pimm zuckte die Achseln. „Alles, was er tat, tat er auf meine Bitte hin. Sie haben ihn angewiesen, mit mir in allem zu kooperieren, daher ergibt es keinen Sinn, ihm die Schuld dafür zu geben.“ Pimm zögerte. „Sie hatten angedroht, den Leuten gewisse Geheimnisse über mich zu erzählen, Value, wenn ich Ihren Mörder nicht fände. Obwohl mir klar ist, dass ich unserer Abmachung nicht exakt gefolgt bin, so hoffe ich doch …“
Value lachte schnaubend. „Ihre Scheinehe interessiert mich nicht, Halliday. Es ist nicht anzunehmen, dass ich Zeit haben werde, Ihren Ruf zu ruinieren. Ich werde viel eher damit beschäftigt sein, um mein Leben zu laufen. Haben Sie auch nur die geringste Vorstellung, was Sie mir angetan haben?“
„Um Ihr Leben laufen? Das ist doch wohl etwas übertrieben, Sir. Ich habe einen Mann in Polizeigewahrsam gebracht, der ihr Geschäft kennt und den brennenden Wunsch hegt, im Austausch gegen sein Leben Informationen preiszugeben. Ja, das wird Ihnen leider einige Unannehmlichkeiten bereiten, doch solange er nicht Sie persönlich des Mordes anklagen kann, stellt das wohl kaum eine Gefahr für Ihr Leben dar.“
Value ließ ein leeres Lachen hören. „Sie Idiot. Wissen Sie, ich dachte mir schon, dass Sie etwas Derartiges tun würden. Die Polizei mit hineinziehen. Ich mache mir keine Sorgen bezüglich meiner Geschäftsinteressen. Es gibt keinen Beweis, dass ich in illegale menschliche Prostitution verstrickt bin, und was ist schon das Wort eines Mörders wert? Aber wenn ich gewusst hätte, dass es Thad … dass es Mr. Worth war, der diese Mädchen umgebracht hat, dann wäre ich damit anders umgegangen.“ Er schüttelte den Kopf. „Verschwinden Sie, Halliday. Ich muss Vorkehrungen treffen. Dringend.“
Pimm runzelte die Stirn. „Was könnte Worth denn schon der Polizei erzählen, das Ihren Tod bedeuten könnte? Ich habe nie geglaubt, dass Sie morden, Sir. Jedenfalls nicht persönlich.“
„Ich töte normalerweise niemanden. Ich habe bessere Methoden, mir Respekt zu verschaffen. Aber Worth kennt andere Geheimnisse, Halliday. Allein die Möglichkeit, dass er sie verrät, bringt mein Leben in Gefahr. In diese Stadt gibt es einige Männer, die weit mächtiger sind als ich. Wenn man mich tot auffindet, dann lassen Sie sich gesagt sein, dass Sie Schuld haben. Aber was interessiert es Sie, was mit irgendeinem alten Schurken geschieht?“
„Mr. Value, ich würde mir nicht wünschen, dass Sie ermordet werden. Natürlich möchte ich, dass Ihre kriminellen Unternehmungen ein Ende haben, aber keinesfalls will ich Ihren Tod. Wenn Sie mächtige Feinde haben, kann die Polizei Sie schützen im Austausch gegen Informationen.“
„Sie haben nicht die leiseste Ahnung, wie falsch Sie da liegen, Lord Pembroke. Bitte, gehen Sie.“
Pimm musste an Ellies rätselhafte Bemerkungen in der vorigen Nacht denken und sagte:
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