Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
Vom Netzwerk:
einen leisen Pfiff aus. „Ich kann mir vorstellen, warum. Zwar sind diese Häuser im Grunde legal, aber Pimm meint, dass sie alle von Verbrechern wie Abel Value geführt werden. Wenn der engste Vertraute der Königin mit so jemandem Umgang hat, könnte das fatale Folgen haben.“
    Ellie nickte und erzählte, wie sie aus dem Zimmer geflüchtet und auf welche Weise sie schließlich aus dem Bordell entkommen war.
    „Das ist ungemein klug“, meinte Winnie anerkennend. „Männer nehmen meist nur das Oberflächliche und Offensichtliche wahr. Schön, dass Sie diese Angewohnheit gegen sie verwenden konnten. Aber warum habe ich diese Geschichte noch nicht auf der Titelseite des Argus gelesen?“
    „Oh, ich habe heute Morgen ein paar Zeilen darüber geschrieben, wie es in den Bordellen ist, aber meine anderen Abenteuer habe ich unerwähnt gelassen. In gedruckter Form Anschuldigungen gegen Sir Bertram zu erheben, ohne Beweise zu haben, erschien mir wenig vernünftig. Außerdem ist die Angelegenheit noch übler, als sie scheint. Einer der Männer, der mich im Bordell verfolgte, war letzte Nacht dabei, als ich Lord Pem... Pimm bei seinen Ermittlungen half. Er erkannte mich, oder besser gesagt, meine Verkleidung als Jenkins. Außerdem muss er Ihr Haus beobachtet haben. Heute Morgen ist er mir hinaus gefolgt.“ Sie erzählte Winnie, wie Crippen in ihr Wohnheim eingebrochen und von ihrer Vermieterin verjagt worden war.
    „Oje.“ Winnies Miene verdüsterte sich, und es war, als hätte sich eine Wolke vor die Sonne geschoben. „Sie hätten nicht zum Mittagessen kommen sollen. Sie hätten sich besser brieflich entschuldigt.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Man hat Jenkins in Ihr Haus gehen sehen“, sagte Winnie. „Natürlich ist es ein Wohnheim, daher …“
    „Gibt es keinen Grund, mich persönlich mit Jenkins in Verbindung zu bringen“, ergänzte Ellie, und dann dämmerte es ihr. Oder, besser gesagt, es wurde dunkel. Sie stöhnte auf. „Abgesehen davon, dass ich zu Lord Pembrokes Haus gegangen bin, kurz nachdem Crippen vertrieben wurde. Man weiß, dass Jenkins mit Pimm zusammenhängt, und wenn man Sie und mich zusammen sieht, wird man vermuten, dass auch ich Pimm kenne, und …“
    „Dass Sie Jenkins kennen. Man wird annehmen, dass Sie ihn im Kleiderschrank versteckt hatten oder Ähnliches, als Crippen einbrach. Das heißt, Ellie Skyler wird von einer völlig unbedeutenden Person zu jemandem, für den sich Sir Bertram brennend interessiert. Darüber hinaus könnte man sich, da Sie ja Journalistin sind, allerhand Verschwörungstheorien zusammenspinnen. Etwa, dass Sie und Jenkins Abel Value oder Sir Bertram öffentlich entlarven wollen, sei es mit oder ohne Pimms Hilfe. Während Pimm zu einem gewissen Grad durch seine Berühmtheit, seine Freunde und seine Familie geschützt ist, haben Sie kein solches Schild.“ Winnie kratzte das Huhn von den Tellern und fing an, das gerade ausgepackte Essen wieder einzupacken. „Laufen Sie, Ellie. Gehen Sie in Ihr Büro, irgendwohin, wo viele Menschen sind. Ich werde Pimm wissen lassen, was geschehen ist, und wir werden uns bei Ihnen melden. Wir finden einen Weg, für Ihre Sicherheit zu sorgen, bis wir all das wieder in Ordnung bringen können. Nun machen Sie, dass Sie wegkommen!“
    Ellie nickte knapp, stand auf und begann, nach Norden zu gehen. Plötzlich hielt sie inne.
    Unter den Bäumen in der Nähe standen einige Personen, die sie beobachteten. Sie trat einen Schritt zurück und setzte sich wieder auf die Decke. „Winnie“, sagte sie. „Diese Frauen, die gerade zu uns hinübersehen …“
    „Mmm? Ellie, Sie sollten jetzt wirklich …“ Sie brach ab. „Sie haben etwas Merkwürdiges an sich, nicht wahr? Wie sie dastehen, so regungslos.“
    „Ich erkenne eine von ihnen wieder“, sagte Ellie mit belegter Stimme. „Delilah. Ich weiß nicht, ob dieses eine Ding so heißt oder ob es der Name des Modells ist.“
    Winnie fluchte, aber Ellie war zu verängstigt, um schockiert zu sein. „Sie sind wirklich mechanisch?“, fragte Winnie. „Aber sie sind doch gewiss nicht weit genug entwickelt, um …“
    Die mechanischen Frauen waren zu sechst und für den Park eher zu fein gekleidet, doch wahrscheinlich besaßen sie keine Kleider, die nicht fürs Schlafzimmer oder für den Tanzsaal gedacht waren. Sie kamen aus allen Richtungen und schienen gezielt zu Ellie und Winnie zu streben.
    Winnie hob ihren Sonnenschirm hoch und seufzte. „Ich hätte lieber den Sonnenschirm mit

Weitere Kostenlose Bücher