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Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition)

Titel: Morbus Konstantin: Ein Steampunk-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. Aaron Payton
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dagegen zu tun. Er begnügte sich damit, die Wunde wieder zuzunähen und sie zu verbinden, indem er sich mehrere Meter Stoff um die Brust wickelte. Der Blutverlust war ein Problem. Adam war zwar widerstandsfähiger als gewöhnliche Menschen, doch selbst er konnte sterben, wenn er zu viel der lebensnotwendigen Flüssigkeiten seines Körpers verlieren sollte. Er hatte darüber nachgedacht, sein Blut durch die künstliche Substanz zu ersetzen, die er für seine wiederbelebten Leichen verwendete, doch er war sich nicht sicher, welche Wirkung eine solche Transfusion langfristig haben würde. Deshalb pumpte sein Herz noch immer gewöhnliches Menschenblut, das sich allerdings aus vielen verschiedenen Blutgruppen zusammensetzte.
    Vorerst musste es reichen, dass er eine Menge blutiges Fleisch aß, um seinen Eisenmangel auszugleichen. Die hungrigen Toten, die in ihrer Kammer eingesperrt waren, würden heute leer ausgehen müssen. Er würde sich selbst an den Nieren und anderen Innereien laben, die er für sie auf den Schlachthöfen besorgt hatte.
    Nachdem er gegessen hatte und sich einigermaßen gestärkt fühlte, humpelte er durch sein Laboratorium, um herauszufinden, welchen Schaden Oswald angerichtet hatte. Die meisten von Adams Notizen waren noch da. Dass seine übrigen Forschungsergebnisse es offenbar nicht wert waren, gestohlen zu werden, versetzte ihm einen Stich, doch sein Modell für die neue Batterie war verschwunden. Oswald hatte mechanische Neuerungen ohnehin lieber.
    Die Tür zum Haupttunnel, der in den angrenzenden Keller führte, ließ sich nicht öffnen und war anscheinend von der anderen Seite blockiert. Adam fragte sich, ob Oswald dafür gesorgt hatte, dass die Tunnelöffnung mit Schutt gefüllt oder zugemauert wurde. Der Eingang zum Erdgeschoss des Hauses war ebenfalls versperrt und selbst jemand wie Adam, der über beträchtliche Körperkraft verfügte, konnte die Falltür nicht bewegen. War sie ebenfalls mit Ziegelsteinen beschwert worden? „Du liebe Güte“, murmelte Adam. „Begraben wie Fortunato.“ Zweifellos hoffte Oswald das. Warum sollte er das Laboratorium niederbrennen, wenn er es ebenso gut von der Außenwelt abschotten konnte? Wenn Oswald jemals Adams Forschungsergebnisse oder seine Geräte benötigte, konnte er einfach einige Männer mit Spitzhacken mitbringen und sie hinaufholen lassen. Mehrere von Adams anderen Tunneln waren ebenfalls versiegelt worden, selbst die, bei denen er sicher gewesen war, dass Oswald sie nicht kannte. Bei allen war es von außen geschehen, was vermuten ließ, dass Oswald nicht erst kürzlich entschieden hatte, ihn zu ermorden und zu begraben. Er musste die Tat sorgfältig geplant haben.
    Doch Adam hatte schon vor langer Zeit gelernt, eigene Pläne zu schmieden und sich auch einen zweiten und einen dritten Plan zu überlegen. In einer Ecke seines Laboratoriums stand, von anderem Industrieschutt umgeben, ein großer rostiger Kessel, der wohl einmal zu einer riesigen Dampfmaschine gehört hatte. Adam lehnte sich mit der Schulter gegen den Kessel und schob ihn zur Seite, ein Kraftakt, den ein gewöhnlicher Mann allein nicht geschafft hätte. Zum Vorschein kam eine weitere Falltür. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass man sie öffnen konnte und die eiserne Leiter, die nach unten führte, frei war, ließ er die Tür wieder zufallen. Dann erst kehrte er an seinen Arbeitstisch zurück und zog das Tuch von dem Apparat, in dem sich Margarets Gehirn befand.
    Er schraubte die Röhren, die die Sprachrohre mit Luft versorgten, wieder an und erstarrte. Bei Oswalds Auftauchen hatte er in seiner Eile vergessen, die Drähte abzutrennen, die Margarets Sinnesapparat anschlossen. Was bedeutete …
    Als er den Sprechapparat wieder aufdrehte, glaubte er zuerst, dass er nicht richtig funktionierte. Doch dann erkannte er, dass das Geräusch bloß ein sprachloses Heulen war. „Margaret“, sagte er. „Margaret, geht es dir gut?“
    Das Heulen brach ab. „Adam? Bist du es?“
    „Ja.“
    „Ich habe so schreckliche Dinge gehört! Mir war, als hätte ich einen Pistolenschuss gehört!“
    „Ja. Mein Besucher hat auf mich geschossen, aber wie du hören kannst, habe ich überlebt.“
    „Bist du verletzt?“
    So viel Sorge aus der Stimme einer Frau zu hören, die selbst ihren ganzen Körper verloren hatte, war seltsam ermutigend. „Nicht schwer. Ich komme zurecht. Es tut mir leid, dass du dich geängstigt hast.“
    „Hat er die schrecklichen Dinge, die er sagte, wirklich ernst

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