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Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximo Duncker
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die Idylle versauen. Euer fast perfektes Paradies am Kanal.
    Ich hab euch etwas mitgebracht. Nicht viel fürs Erste. Aber hier: Nehmt es trotzdem.
    Bitte sehr! Gern geschehen!

Ein Plan
    Gleich nachdem Peggy runter in den Supermarkt gegangen war, um Bier und Waschzeug zu kaufen, hatte sich Bruno Kais Handy geben lassen. Er war damit in die Küche verschwunden, von wo ihn Kai telefonieren hörte. Das Ganze dauerte fast zwanzig Minuten.
    Als er zurück ins Wohnzimmer kam, wirkte er zufrieden. Ohne ein Wort an van Harm zu richten, der ihn neugierig ansah, setzte sich Bruno an den Schreibtisch und machte sich Notizen. Er schrieb langsam und sorgfältig. Seine Laune steigerte sich noch einmal, als Peggy kurze Zeit später wiederkam und Dosenbier verteilte.
    »Also hört zu, Freunde«, sagte er, nahm einen Schluck Bier und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. »Das Erste, wat wir machen müssen, ist den Schlamassel hier, so jut es geht, zu dokumentieren. Die Wand kann ja so bleiben, aber wenigstens das Sofa sollten wir sauber machen. Da muss schließlich Kai heute Nacht druff schlafen.« Bruno sprach fast Hochdeutsch und sehr akzentuiert. Er war also voll bei der Sache.
    »Wir könnten aba ooch ’ne Decke drüberlegen«, gab Peggy zu bedenken, »oder ein Laken, falls wa doch noch mal die Polizei rufen müssen. Ick meine, damit wenigstens noch ein bisschen wat von die Spuren da is.«
    »Sehr vernünftig«, sagte Bruno. »Hat jemand eine Kamera, für die Beweisfotos, meine ist leider im Hotel.«
    »Ick hab ’n Smartphone«, sagte Peggy und zog ihr Telefon hervor, »damit kann man sojar Filme machen.«
    »Na denn fangen Sie schon mal an«, sagte Bruno. »Vielleicht finden Sie ja was Interessantes. Zweitens«, fuhr er fort, während Peggy filmte oder Fotos schoss oder beides, »wir müssen Ruhe bewahren. Keine Anzeichen von Nervosität zeigen. Wat in der Praxis bedeutet, dass Peggy janz normal zur Arbeit geht und ich weiter den Berlin-Touristen spiele und Kai den Fremdenführer. Wichtig dabei: Augen und Ohren uffhalten. Drittens: Wir müssen meine Sachen aus dem Hotel holen, denn ick werde mein Lager hier aufschlagen.«
    »Aber wieso denn?«, platzte Kai heraus.
    Bruno winkte unwirsch ab und fuhr fort: »Bei der Gelegenheit werde ich der Rezeption ein paar Fragen stellen. Von wegen Elvis. Dit stinkt, meiner Meinung nach, zum Himmel. Natürlich muss es aussehen, als würde ich noch im Hotel wohnen, die ganzen Tage lang, die das Zimmer gebucht ist. Deshalb werde ich den Hotelschlüssel an mich nehmen.«
    »Aber wieso musst du denn unbedingt aus dem Hotel raus?«, fragte Kai van Harm, »da ist es komfortabel, und da gibt es einen Sicherheitsdienst … Und Frühstück. Und du kannst dir sogar deine Wäsche waschen lassen.«
    »Weil das hier«, sagte Bruno mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete, und machte eine kleine, dramatische Pause, »weil das hier unser Hauptquartier wird. Der Ort, an dem wir unsere Kräfte konzentrieren und unsere Technik aufbauen. An dem wir beraten werden und schlussfolgern, an dem wir auswerten und analysieren und Schlachtpläne entwerfen. Der Ort, an dem wir unserer Strategie die Taktik anpassen. Unser Unterstand, unser Generalstab, unser Befehlsstand.«
    Peggy hatte bei Brunos letzten Worten ihr Smartphone sinken lassen und starrte ihn nun entgeistert an.
    »Wir werden hier nicht als Amateure agieren«, sagte Bruno, »und uns wehrlos und unbewaffnet zum Abschuss aufstellen.« Er trank einen Schluck Bier. »Wir sind schließlich nicht Emil«, sagte Bruno und zeigte dabei auf Kai, »und die Detektive.«
    Kai musste an Brunos Haus in Altwassmuth denken, an das eine Zimmer, das er nur ein einziges Mal betreten hatte, und das vollgestellt war mit Computern und anderer Technik, von der er beim besten Willen nicht zu sagen gewusst hätte, wofür sie gut war.
    »Damit wäre ich auch schon beim letzten und wichtigsten Punkt: Wir bekommen Verstärkung. Morgen früh, 3 Uhr 30.«
    Kai stöhnte leise auf. Er hätte Bruno nie von dem zweiten Buch erzählen sollen.
    »Wat is denn dit für ’ne Zeit?«, empörte sich Peggy.
    »Das ist eine sehr unchristliche Zeit«, sagte Bruno, »eine Zeit, wo die Wahrscheinlichkeit, jesehen zu werden, am geringsten ist. Die meisten Nachtschwärmer sind schon im Bett. Die meisten Arbeiter schlafen noch.«
    »Stimmt.«
    »Vier Mann«, sagte Bruno.
    »Vier Mann?«, fragte Kai van Harm, und seine Stimme klang schrill.
    »Vier Mann«, sagte Bruno nochmal und im

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