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Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition)

Titel: Mord allein macht auch nicht glücklich: Ein Provinzkrimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maximo Duncker
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komme gleich nach.« Sie verschwand in ihrer Wohnung.
    Kai warf die giftige Verlagspost ungeöffnet auf seinem Schreibtisch ab, dann setzte er das Teewasser auf. Ein paar Minuten später stand Peggy in seiner Küche und reichte ihm zwei Bücher über den Tisch. Buch eins war dasjenige mit der verwesenden Leiche auf dem Cover. Buch zwei hatte Kai vorher noch nicht in Augenschein genommen. Es stammte von einer gewissen Tanja Hufschmied und hieß Abgestochen . Sein Cover war nicht viel besser als das von Buch eins. Es zeigte die Wände eines sehr, sehr kleinen Raumes. Die Wände waren gekachelt, und die Kacheln waren mit kleinen Blutspritzern übersät. Auf dem ebenfalls gekachelten Fußboden lag ein großer Fleischklumpen, eine Art Torso. Es ließ sich nicht mal mit Bestimmtheit sagen, ob es ein menschlicher war, geschweige denn, ob es sich um Männlein oder Weiblein handelte. Über alldem prangte, vermutlich um die Tristesse zu verstärken, eine nackte Glühbirne.
    »Das kann ich mal so was von gar nicht ab«, sagte Peggy, nachdem Kai sein ausführliches Studium des Covers beendet hatte. Er schob ihr den Becher mit Tee rüber.
    »Und warum nicht, liebe Peggy?«
    »Da geht’s nur um Grausamkeit. Wat da zählt, is die blanke Brutalität. Je schlimmer die Verstümmelungen, desto besser. Keene Folter kann da hart genug sein. Da werden dann dem Opfer nicht nur alle zehn Fingernägel mit glühenden Zangen gezogen und durch künstliche ersetzt, die mit Sekundenkleber wieder uff dit blanke Nagelbettfleisch jepappt werden. Nee, dit reicht nicht. Da werden nebenbei mit ’nem mechanischen Holzbohrer ooch noch so kleene Löcher in beide Knieschieben jebohrt. Du kennst doch diese Holzbohrer, Herr van Harm. Womit man im Herbst Kastanienmännchen bastelt, wa? Und allet natürlich bei lebendijem Leibe und bei vollem Bewusstsein. Und wenn dit Bewusstsein denn doch ma verschwindet, jibs ’nen Eimer Säure uff die Füße, die denn so langsam wegätzen bis uff die Knochen runter. Aber weil der Schmerz so groß is, is dit Bewusstsein wenigstens wieder da. Und denn kann’s lustig weiterjehn mit die janzen Misshandlungen.«
    »Quasi: Füße weg, Bewusstsein wieder da«, versuchte Kai Peggys kleinen Bericht mit etwas Humor aufzulockern.
    »Du brauchst dich jar nich lustich zu machen. Dit is so eklig, da verschlägt’s dir jelegentlich die Sprache, Herr van Harm, besonders wenn denn ooch noch Tiere zum Einsatz kommen«, sagte Peggy und warf einen angewiderten Blick auf das Buch von Tanja Hufschmied namens Abgestochen .
    »Tiere? Inwiefern denn Tiere? Und was für Tiere? Insekten oder Nagetiere? Oder gar Fische?«
    »Dit willste gar nich wissen, gloob’s mir einfach so. Und wenn doch, denn les dit einfach selba nach.«
    »Und ist das andere Buch auch so … wie soll ich sagen, unappetitlich?« Kai zeigte auf das Buch mit der verwesenden Leiche oder was das war.
    »Dit is noch viel schlimmer«, sagte Peggy, »dit hab ick schon nach hundertzwanzig Seiten abjebrochen. Dit hält ja kein Mensch aus, sowat.«
    Kai nahm den Schmöker in die Hand, den Peggy nur hundertzwanzig Seiten lang ertragen hatte, und blätterte kurz hinein. Zirka vierhundert Seiten waren ihr auf diese Weise entgangen.
    Im Übrigen hieß das Werk Wetzstein .
    » Wetzstein «, sagte Kai leise, mehr zu sich selbst, und legte das Werk auf den Küchentisch zurück.
    »Die Bücher von diesem Jens-Uwe Palmer haben alle diese komischen Namen«, sagte Peggy. » Wetzstein, Scherkamm, Axtbeil. «
    » Scherkamm, Axtbeil «, wiederholte Kai fast ehrfürchtig. Jens-Uwe Palmer. Er hatte den Namen noch nie gehört. Dann sagte er laut, ja fast ein bisschen empört: »Was um alles in der Welt ist denn ein Axtbeil?«
    »Soweit ick weiß, is die Axt das größere Ding mit dem langen Stiel. Wogegen ein Beil das kleinere mit dem kürzeren ist. Ein Axtbeil is dementsprechend wohl ’ne Mischung aus beidem. Wahrscheinlich jut zum Foltern geeignet oder um wem den Schädel zu spalten. Nich so ufffällig wie eine große Axt, aber mit mehr Power als ein kleenet Beil. Kann man wahrscheinlich trotzdem jut in der Handtasche transportieren oder zumindestens im Rucksack.«
    »Ja, ja, so genau wollte ich es nun auch wieder nicht wissen.« Er hatte die Frage schließlich nur rhetorisch gemeint. Das sollte doch selbst jemand wie Peggy erkennen können.
    »Ick sach ja nur«, sagte Peggy beleidigt.
    »Entschuldigen Sie bitte«, sagte Kai und war drauf und dran, ihr kurz die Hände zu tätscheln, die die

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