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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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geschenkt, eine Freundin, deren Name längst Geschichte ist.
    »Nun, du warst nicht so wie deine Mutter – mehr wie ich. Früher warst du nicht der Typ, der von neun bis fünf im Büro sitzt. Deshalb finde ich es erstaunlich, wie du dich in deinem Job engagierst.«
    »So würde ich das nicht nennen.« Ich geb’s auf und greife nach dem Topfkratzer. Wenn ich vorsichtig bin, beschädige ich die Emaille nicht. »Ich meine, es gefällt mir in der Fischer Hall...«
    »Aber in Wirklichkeit willst du singen. Und Songs schreiben. Nicht wahr?«
    »Das weiß ich nicht...« Der Topfkratzer funktioniert auch nicht. »Klar, das würde mir genauso gefallen.«

    »Und wenn ich dir sage, du wirst beides wieder machen? Schreiben und deine eigenen Songs singen? Für Geld – für gutes Geld. Was würdest du davon halten?«
    Triumph! Die Kruste ist weg! Aber es gibt noch viele andere! »Keine Ahnung. Wovon redest du eigentlich? Frank, Pattys Mann, versucht dauernd, mich zu einer Tournee mit seiner Band zu verleiten. Ich sage dir, das ist nicht mehr mein Ding.«
    »Nein, nein.« Eifrig beugt er sich vor. Hinter ihm sehe ich die Lichter der Fischer Hall durch die Küchenfenster schimmern. Jetzt haben die Kids das Dinner hinter sich. Entweder lernen sie, oder sie gehen aus. Für sie spielt es keine Rolle, ob es ein Wochentag ist – oder dass ihr Interimsleiter an diesem Morgen ermordet wurde. Nicht, solange irgendwo das Bier fließt. »Diese Chance wollen Larry und ich dir bieten. Wie du übers Plattengeschäft denkst, wissen wir, ein gebranntes Kind scheut das Feuer und so weiter. Aber diesmal ist es anders. Hast du schon von den Wiggles gehört?«
    »Meinst du dieses britische Kinderprogramm?« Ich unterbreche meinen Angriff auf die Krusten. »Ja, Pattys Kind ist ganz verrückt danach.«
    »Das ist eine australische Kinderband«, verbessert er mich. »Aber so was Ähnliches – ja. Larry und ich wollen Musikvideos und DVDs für Kinder produzieren. Wie viel man damit verdienen kann, ist unglaublich. Bei diesen Videos wärst du der Star, die Moderatorin, die Sängerin, die Texterin. Kinder waren schon immer von dir begeistert. Auch damals, als du noch ein Teenager warst, irgendwas ist an deiner Stimme und deiner Ausstrahlung, vielleicht lag’s am blonden Haar, ich weiß es nicht. Die anderen Mitwirkenden wären Animationsfiguren,
und du wärst der einzige Mensch. In jeder Episode wird ein anderes Thema behandelt. Wie man aufs Töpfchen geht, was man im Kindergarten macht, wie man fürchtet, man würde in der Badewanne mit dem Abfluss runtergespült – lauter so Zeug. Da haben wir uns schon einiges ausgedacht, und wir finden, wir müssten keine Konkurrenz scheuen. Dieses Programm würden wir ›Heathers Welt‹ nennen. Nun, was meinst du?«
    Inzwischen habe ich zu spülen aufgehört. Reglos stehe ich vor der Spüle und starre meinen Dad an. Ich habe das Gefühl, mein Gehirn ist ein Videorekorder, bei dem jemand auf die Stopptaste gedrückt hat. »Was?«, frage ich intelligenterweise.
    »Ja, ich weiß, du hast dein Herz an dieses Studium gehängt. Damit musst du keineswegs aufhören. Das ist ja so großartig daran. Keine Tourneen, keine PR – zumindest jetzt noch nicht. Erst mal musst du nur die Songs schreiben, wir nehmen die Videos auf, dann kommt alles auf den Markt, und wir warten ab, was passiert. Jedenfalls spüre ich – Larry geht’s genauso -, das wird ein ganz großer Hit. Dann können wir überlegen, wie viel PR du machen willst. Wie du bemerkt hast, sage ich wir. Aber es liegt ganz bei dir, wie viel oder wie wenig du machen möchtest. Ich bin nicht deine Mutter, Heather. Auf keinen Fall würde ich dich zu irgendwas drängen, das dir missfällt.«
    Irgendwie schaffen es meine Gehirnwindungen nicht, seinen Worten zu folgen. »Meinst du – ich soll den Job in der Fischer Hall aufgeben?«
    »Nun ja…«, antwortet Dad langsam. »Ich fürchte, das wäre notwendig. Aber bei diesem Projekt würdest du hundert Mal mehr verdienen als in der Fischer Hall.
Und denk an die Tantiemen! Sicher würde Larry dir einen großzügigen Prozentsatz zugestehen.«
    »Ja, aber...« Ich blinzle ihn an. »Meinen Job aufgeben, ich weiß nicht recht. Das ist ein guter Job. Und ich muss keine Studiengebühren zahlen, keine Krankenversicherung.«
    »Heather!« Allmählich verliert er die Geduld. »Die Wiggles nehmen schätzungsweise fünfzig Millionen Dollar pro Jahr ein. Wenn du fünfzig Millionen im Jahr verdienst, kannst du dir die allerbeste

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