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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Präsidenten radikale Sozialisten genannt! Nur weil wir gerechten Lohn und eine Krankenversicherung fordern. Was sagt ihr dazu?«
    Ringsum ertönt verwirrtes Gemurmel, hauptsächlich, weil es noch so früh am Morgen ist und die meisten Leute nicht wissen, was sie eigentlich hier machen. Möglicherweise, weil niemand Sarahs Worte gehört hat, die im lautstarken Rückzug der Reporterteams untergegangen sind. Das scheint sie zu erkennen, denn sie springt auf das hölzerne Podium und ergreift ein Megafon.
    »Meine Freunde!« Ihre Stimme gellt ohrenbetäubend, und die alten Männer, die sich auf dem Rasenschachplatz mit der ersten Partie des Tages amüsieren, schauen konsterniert herüber. »Was wollen wir?«
    »Gerechten Lohn«, antworten die Demonstranten, die frustriert um die Riesenratte herumstapfen.
    »WAS?«, brüllt Sarah.
    »GERECHTEN LOHN.«
    »So ist es besser. Und wann wollen wir das?«
    »JETZT.«
    »Heiliger Jesus«, stöhnt Muffy. Unwillkürlich empfinde ich ein gewisses Mitleid. Die Ratte, von deren Fangzähnen gemalter Geifer herabrinnt, sieht tatsächlich
beängstigend aus, während sie in der sanften Frühlingsbrise schwankt.
    »Nur Mut!« Beruhigend klopfe ich auf Muffys Schulter.
    »Und das alles nur, weil dieser Junge verhaftet wurde.« Sie starrt immer noch die Ratte an. »Nicht wahr?«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    »Er hatte eine Waffe. Also muss er es getan haben.«
    »Da sind die Kids anderer Meinung.«
    »Sicher werde ich gefeuert. Das Präsidentenbüro hat mich engagiert, damit ich so was verhindere. Jetzt werde ich gefeuert. Diesen Job habe ich erst seit drei Wochen. Für mein Apartment musste ich eine enorme Maklergebühr bezahlen. Zwanzig Riesen. Dafür musste ich mein Hochzeitsporzellan verkaufen. Das Geld sehe ich nie wieder.«
    Leise pfeife ich vor mich hin. »Zwanzig Riesen – das muss ein fabelhaftes Hochzeitsporzellan gewesen sein.«
    »Limoges. Mit goldenen fleurs de lis. Achtteilig. Fingerschälchen inklusive.«
    »Wow.« Noch nie im Leben habe ich ein Fingerschälchen gesehen. Und was sind fleurs de lis? So was muss ich lernen, bevor Tad und ich – Sie wissen schon. Bei diesem Gedanken wird mir wieder ein bisschen übel. Oder es liegt an der Schlagsahne auf leeren Magen. Oder am Anblick der Riesenratte.
    Dann sehe ich etwas, das mich von meinen Magenbeschwerden ablenkt, und das ist Magda. In ihrem rosa Kittel läuft sie aus der Fischer Hall und zwischen geparkten Taxis über die Straße, zu den Demonstranten, einen dampfenden Kaffeebecher in den Händen …
    ... den sie einem Mann in der grauen Uniform des
New-York-College-Sicherheitsdienstes überreicht. Sofort hört er zu marschieren auf, senkt sein Schild mit der Aufschrift »Die Zukunft der Akademiker STEHT AUF DEM SPIEL« und strahlt Magda dankbar an.
    Erst jetzt erkenne ich Pete.
    Der nicht da ist, wo er sein sollte, nämlich hinter seinem Schreibtisch. Stattdessen beteiligt er sich an diesem Streik.
    »O mein Gott!« Ich vergesse Muffy, eile zu ihm und schreie: »Sind Sie wahnsinnig? Was machen Sie hier? Warum sind Sie nicht drin? Wer sitzt an Ihrem Schreibtisch?«
    Seelenruhig bläst er auf seinen Kaffeebecher, bevor er den Kopf hebt. »Guten Morgen, Heather, wie geht’s Ihnen heute?«
    »Oh, ganz großartig! Im Ernst, wer sitzt an Ihrem Schreibtisch?«
    »Niemand.« Magda mustert mich unter seltsam hochgezogenen Brauen, es dauert eine Weile, bis ich merke, dass sie die nicht absichtlich raufzerrt. Sie sind nur frisch gezupft. »Aber ich behalte den Tisch im Auge. Jemand vom Präsidentenbüro hat in der Halle rumgeschnüffelt und gesagt, bald kommt irgendwer von einer privaten Sicherheitsfirma. Ob das eine gute Idee ist, weiß ich nicht, Heather. Diese Leute wissen nicht, welche Service-Typen zu den behinderten Studenten raufgehen dürfen. Und wie sollen sie wissen, dass es nicht okay ist, wenn die Kids alle Lieferanten von Charlie Mom’s reinlassen? Die würden unter allen Türen Speisekarten durchschieben.«
    Stöhnend erinnere ich mich an mein gestriges Gespräch mit Cooper. Ja, er hat völlig recht – die Mafia wird uns mit Sicherheitsleuten und Personal versorgen.

    Dann blinzle ich Magda an. »Moment mal – wieso streikst du eigentlich nicht?«
    »Weil wir bei einer anderen Gewerkschaft sind. Wir sind fürs Essen zuständig, im Gegensatz zur Hotelbranche und den automotiven Systemen.«
    »Automotive Systeme?« Ich schüttle den Kopf. »Also, das ergibt keinen Sinn. Was haben automotive Systeme mit Studenten zu tun,

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