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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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dieses Jahr noch etwa zehntausend Dollar für meine Werkstudenten übrig. Damit müssten wir den Streik überstehen. Dieses Jahr waren wir wirklich sehr sparsam.« Dass es hauptsächlich an dem Kopierpapier liegt, das ich aus anderen Büros stehle, erwähne ich nicht.
    »Eh – davon weiß ich gar nichts.« Brian reißt einen Taschenrechner aus der Brusttasche seines Anzugs und beginnt, darauf einzuhämmern. »Das muss ich mit meinem Buchhalter überprüfen. So was wird in den anderen Gebäuden nicht praktiziert. Das ist auch gar nicht nötig. Das Präsidentenbüro hat Mr Rosettis Firma schon für die Dauer des Streiks bezahlt.«
    Mr Rosetti spreizt seine reich geschmückten und stark behaarten Finger und bemerkt philosophisch: »Wenn die junge Dame unsere Dienste nicht braucht, dann braucht die junge Dame unsere Dienste nicht. Vielleicht können wir uns anderswo nützlich machen.«
    »Da weiß ich was«, wende ich mich an Mr Rosetti. »In der Wasser Hall.«
    »Verzeihung…« Eine Frau in mittleren Jahren mit einem Mummy-Haarschnitt geht zur Rezeption, in einem dunkelgrünen Sweatshirt, auf das zwei Fetzenpuppen gestickt sind – eine schwarze und eine weiße, die einander an den Händen halten. »Könnten Sie mir sagen...«
    »Wenn Sie einen Bewohner anrufen wollen...« Felicia, die Werkstudentin an der Rezeption, schaut nicht einmal von dem Magazin Cosmo auf, das sie aus irgendeinem
Postkasten entwendet hat. »Benutzen Sie das Telefon an der Wand. Wählen Sie Null für die Information, und fragen Sie nach der Nummer.«
    »Ah, die Wasser Hall«, sagt Mr Rosetti. »Das klingt gut. He, Kumpel.« Er stößt Brian an, der gerade mit irgendjemandem auf seinem Handy zu telefonieren versucht. »Wie immer Sie heißen – gehen wir zu dieser Wasser Hall!«
    »Einen Augenblick, bitte«, erwidert Brian aufgeregt. »Wegen dieser Sache muss ich wirklich mit jemandem reden. Denn ich bezweifle, dass es richtig ist, das Werkstudentenbudget auf diese Weise zu verwenden. Heather, war Ihr Boss damit einverstanden?«
    »Nein.«
    »Das dachte ich mir«, sagt er selbstgefällig. Dann klappt er sein Handy zu. Offenbar hat er niemanden erreicht. »Ist der Boss da? Wir sollten ihn nämlich sprechen.«
    »Nun, das dürfte schwierig werden.«
    »Warum denn, um Himmels willen?«
    »Weil er gestern in den Kopf geschossen wurde.«
    Erschrocken zuckt Brian zusammen. Aber Mr Rosetti nickt nur. »So was kommt vor«, meint er achselzuckend.
    »O Gott, Heather...« Brian erbleicht. »Tut mir so leid, ich – das habe ich ganz vergessen. Ich wusste, es war in der Fischer Hall – aber über der ganzen Aufregung …«
    »Verzeihen Sie...« Die Frau mit dem Mummy-Haarschnitt stützt sich auf den Schreibtisch der Rezeption. »Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor.«
    »Nein.« Endlich blickt Felicia von ihrer Zeitschrift auf. »Aufgrund der College-Philosophie, die das Privatleben der Bewohner betrifft, dürfen wir keine Informationen
über Studenten weitergeben, nicht einmal an die Eltern. Oder an Leute, die behaupten, sie wären Eltern. Nicht einmal, wenn sie Ausweise vorzeigen.«
    »Lassen wir die junge Dame in Ruhe, Brian«, schlägt Mr Rosetti vor. »Anscheinend hat sie alles unter Kontrolle.«
    Honigsüß lächle ich ihn an. So übel ist er gar nicht. Abgesehen von den hunderttausend Dollars, die er vom College verlangen würde – für einen Job, den meine Werkstudenten für Peanuts erledigen.
    »Oh, ich kann mich gar nicht genug entschuldigen«, seufzt Brian. »Gehen wir...«
    »Ja, das wäre am besten«, stimme ich zu und lächle immer noch.
    Nun läutet das Telefon an der Rezeption, und Felicia meldet sich höflich: »Fischer Hall, hier ist Felicia, was kann ich für Sie tun?«
    »War wirklich nett, Sie kennen zu lernen, Lady«, sagt Mr Rosetti und verneigt sich höflich.
    »Mich hat’s auch gefreut, Sir«, antworte ich. Was für ein netter Mann, ein Kavalier von der alten Schule. Wie kann Cooper nur glauben, die Mafia hätte Owen ermorden lassen? Ich meine, vielleicht haben sie es getan. Aber selbst wenn – Mr Rosetti hat sicher nicht geschossen. Mit seinem üppigen Goldschmuck wäre er viel zu sehr aufgefallen. Sicher hätte sich jemand an seine Anwesenheit vor dem Gebäude erinnert.
    Vielleicht ist es falsch von mir zu glauben, er würde zur Mafia gehören, nur weil er ein Italoamerikaner ist und für einen privaten Sicherheitsdienst arbeitet, weil er einen schrillen Anzug und so viel Schmuck trägt. Vielleicht ist er gar kein

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