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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Mafioso und nur …

    »Verzeihen Sie.« Nun wendet sich die Frau im grünen Sweater zu mir. »Sind Sie Heather Wells?«
    Wundervoll. Habe ich heute Vormittag noch nicht genug durchgemacht? »Ja«, bestätige ich und versuche, mein freundliches Lächeln beizubehalten. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Bitte, verlangen Sie kein Autogramm. Das ist nichts mehr wert. Wissen Sie, wie viel heutzutage ein Autogramm von mir bei eBay kostet? Einen Dollar. Wenn ich Glück habe. Ich bin total out. Bald werde ich irgendwas über Babyfläschchen mit Sauger singen. Wenn ich Glück habe.
    »Tut mir leid, dass ich Sie belästigen muss«, fährt sie fort. »Aber ich glaube, Sie haben mit meinem Mann zusammengearbeitet – Owen Veatch?«
    Mein Atem stockt. O mein Gott, die Frau im Fetzenpuppen-Sweatshirt mit der Mummy-Frisur ist Mrs Veatch!
    »Bitte, warten Sie...« Felicia lässt den Telefonhörer sinken. »Verzeihen Sie die Störung, Heather, aber Gavin McGoren will Sie sprechen.«
    »Sagen Sie ihm, ich rufe zurück«, erwidere ich und ergreife Mrs Veatchs rechte Hand, die sich rau und schwielig anfühlt. Da fällt mir ein – Owen hat erwähnt, seine Frau würde töpfern. »Oh, tut mir so leid, Mrs Veatch, wegen Ihres Mannes...«
    »Oh, sagen Sie doch Pam zu mir«, bittet sie und lächelt wehmütig. »Ich nenne mich schon lange nicht mehr Mrs Veatch. Eigentlich war das immer Owens Mutter.«
    »Also gut, Pam. Was kann ich für Sie tun?«
    »Heather!«, ruft Felicia. »Gavin sagt, Sie können ihn nicht zurückrufen, weil er nicht daheim ist.«

    »Unsinn, natürlich kann ich ihn zurückrufen. Notieren Sie einfach die Nummer von da, wo er gerade ist.«
    »Nein, das klappt nicht. Weil er sagt, dass er im Rock-Ridge-Gefängnis ist. Er kann nur ein einziges Mal telefonieren.«
    Als ich sie anstarre, schwingt die Haustür auf, und Tom kommt herein – offensichtlich genauso schockiert, wie ich mich fühle.
    »Das wird niemand glauben«, verkündet er, wobei er sich an die Halle im Allgemeinen wendet. »Aber dieses Schießeisen, das in der Schultertasche des Kerls gefunden wurde – damit wurde Owen erschossen.«

13
    Ich schiebe den Buggy,
Siehst du’s nicht?
Oder ist es mein Baby,
Und es schiebt mich?
     
»Baby Time«, Heather Wells
     
    Für diese taktlose Bemerkung hat Tom sich tausend Mal entschuldigt. »Ehrlich«, sagt er immer wieder, »hätte ich gewusst, dass sie seine Ex ist...«
    »Das ist schon okay.« Ich muss mich um wichtigere Dinge kümmern als seinen Fauxpas. Zum Beispiel um Gavins Festnahme.
    »Was macht sie überhaupt hier?«, will Tom wissen. »Warum ist sie nicht mit einem Taxi vom Flughafen zur Wasser Hall gefahren, so wie Owens restliche Verwandtschaft? Hat sie meine Nachricht nicht gekriegt?«
    »Anscheinend muss sie irgendwas regeln, das Owen betrifft.« Wir sitzen im Büro, das heißt, er in seinem ehemaligen Büro, das jetzt der Schauplatz eines grausigen Mordes ist, und ich an meinem Schreibtisch, an den ich soeben keuchend zurückgekehrt bin. Wie in alten Zeiten. Abgesehen von der Tatsache, dass Tom befördert worden
ist und hier nur einspringt, bis ein Ersatz für den Interimsleiter der Fischer Hall gefunden wird, der gestern an einem Kopfschuss gestorben ist.
    Ich erzähle ihm nicht, wie viel Mrs Veatch – Pam, meine ich – über das neue Leben ihres Mannes in New York nicht weiß. Oder wie viel wir nicht über Dr. Veatch wissen. Denn das alles ist mir immer noch unheimlich. Stattdessen sitze ich da, tippe auf meiner PC-Tastatur und suche mit Google Informationen über das Rock Ridge Police Department. Komm schon, komm schon... Ich weiß, das ist eine kleine Stadt, aber da muss es Cops geben.
    Bingo.
    Pam hat angenommen, da Owen in einem Studentenwohnheim tätig war, müsste er darin gewohnt haben wie die meisten Leiter der Halls. Aber ich erklärte ihr, in erster Linie sei er der Ombudsmann des Präsidentenbüros gewesen. Deshalb habe er mietfrei ein schickes Apartment in der Nachbarschaft bewohnt, so wie viele Verwaltungsbeamte, auch der Präsident.
    »Ist es weit weg?«, erkundigte sie sich.
    Verständnislos starrte ich sie an. Da war so ein Wirbel in der Halle – Brian und Mr Rosetti verschwanden gerade, Tom ließ seine Bombe über Sebastians Pistole platzen, und Felicia schwenkte den Telefonhörer mit Gavin in der Leitung... »Was soll weit weg sein?«, fragte ich intelligenterweise.
    »Das Haus, in dem Owen gewohnt hat?«
    »Oh...« Ich konnte nur an Gavin denken – der hinter Gittern sitzt? In Rock

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