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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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die...«
    »Sie!«
    Wir zucken alle zusammen, als Sarahs schrille Megafonstimme unser Gespräch unterbricht.
    »Sind Sie hier, um soziale Kontakte zu pflegen oder um soziale Veränderungen herbeizuführen?«, fragt sie Pete.
    »Jesus Christus«, schnauft er, »ich trinke doch nur einen Becher Kaffee mit meinen Freunden...«
    »Gehen Sie wieder in Stellung«, bellt Sarah.
    Seufzend gibt er Magda den Becher. »Ich muss weitermachen.« Dann hält er sein Schild hoch und nimmt wieder seinen Platz in der Prozession rings um die Riesenratte ein.
    »Das ist gar nicht gut«, meint Magda und beobachtet die Demonstranten, die an uns vorbeischlurfen, animiert wie die Untoten in einem Zombie-Film.
    »Wem sagst du das?«, erwidere ich. »Ich werde mal den Schreibtisch vom Sicherheitsdienst bewachen. Bringst du mir einen Bagel?«
    »Mit allem Drum und Dran?«, fragt Magda. Drum und Dran bedeutet vollfetten Käse und – tut mir leid – drei Scheiben Speck.
    »Klar.«
    Ein paar Minuten später lasse ich mich an Petes
Schreibtisch häuslich nieder, nachdem ich aus der mittleren Schublade etwas entfernt habe, das ich für einen sehr alten Donut halte, nicht für einen Türstopper. Das schmeiße ich in den Mülleimer, der schon lange nicht mehr geleert wurde. Julio und seine Hausmeisterbrigade lassen sich nirgendwo blicken – eine Erkenntnis, die mich zunehmend deprimiert. Danach entwerfe ich ein Schild für eine Regel, die ich als den Beginn von »Heathers neue Weltordnung« betrachte: »Alle Bewohner und Bewohnerinnen werden hier stehen bleiben und mir ihren Ausweis lange genug zeigen, sodass ich das Foto genau inspizieren kann.« Im Gegensatz zu Pete kenne ich längst nicht alle Kids, was sie furchtbar zu ärgern scheint. Aber nicht so sehr, wie sie mein zweites Schild erzürnen wird: »Werft euren Abfall draußen in die Mülltonne.«
    Nach einer Weile erscheint der Beamte vom Präsidentenbüro, den Magda erwähnt hat, ein Mann, den ich nie zuvor gesehen habe, in einem sehr teuren Anzug, begleitet von einem viel größeren Burschen in einem weniger teuren, aber metallisch glänzenden Anzug.
    »Sind Sie Heather?«, fragt der Mann aus dem Präsidentenbüro. Als ich das bestätige, teilt er mir mit, Mr Rosetti – der Typ im glänzenden Anzug, den er geschmackvoll mit einem lavendelblauen Seidenhemd, mehreren attraktiven Goldketten zwischen drahtigen Brusthaaren und zahlreichen goldenen Ringen an sämtlichen Wurstfingern kombiniert hat – würde den Sicherheitsdienst im Gebäude übernehmen. Könnte ich ihn bitte über irgendwelche besonderen Probleme der Fischer Hall informieren?
    Liebenswürdig teile ich dem Beamten vom Präsidentenbüro mit, in der vorhersehbaren Zukunft sei für die
Sicherheit der Fischer Hall gesorgt, aber ich würde ihm für seine Mühe danken. Der Mann, wie er mir mitgeteilt hat, heißt Brian, runzelt verwirrt die Stirn. »Wie ist das möglich? Da draußen streikt der Sicherheitsdienst vom College. Ich soll das Personal in allen Studentenwohnheimen ersetzen...«
    »Oh, in der Fischer Hall habe ich mich schon darum gekümmert«, entgegne ich.
    In diesem Moment stürmt ein großer, spindeldürrer Junge in die Halle, nimmt seinen Rucksack ab und ringt nach Atem. »Tut mir leid, Heather«, keucht er, »gerade habe ich Ihre Nachricht bekommen. Ich war in Bio. Okay, ich übernehme die Schicht von zehn bis zwei. Zahlen Sie wirklich zehn Dollar pro Stunde? Kann ich auch die Schicht von sechs bis zehn Uhr abends haben? Und morgen von zehn bis zwei?«
    Lächelnd nicke ich und erhebe mich anmutig von Petes Stuhl. »Heute Abend ist die Schicht von sechs bis zehn schon vergeben. Aber morgen können Sie von zehn bis zwei arbeiten. Natürlich nur, wenn dieser Unsinn da draußen nicht vorher beendet wird.«
    »Wundervoll!« Jeremy sinkt auf den Stuhl, dann schreit er einen Studenten an, der die Halle soeben betreten hat, seinen Ausweis zückt und weiterschlendert, ohne abzuwarten, ob er das darf. »Halt! Komm zurück! Zeig mir das Foto!«
    Seufzend verdreht der Junge die Augen. Aber er gehorcht. »Moment!«, ruft Brian, verwirrter denn je, während ich zur Rezeption wandere, um Jeremys Namen in meinem Terminplan einzutragen. »Engagieren Sie Studenten als Sicherheitsbeamte?«
    »Werkstudenten, ja«, stimme ich zu. »Das kostet das
College nur ein paar Dollar, sicher nur einen Bruchteil von dem, was Sie – eh – Mr Rosettis Firma zahlen. Und meine Werkstudenten kennen das Haus und die Bewohner. Außerdem habe ich für

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