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Mord au chocolat

Mord au chocolat

Titel: Mord au chocolat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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sehr damit beschäftigt, vor mich hin zu summen und in meiner Liebe zu schwelgen, dass ich die Frau nicht bemerke, die langsam an meiner Seite joggt – bis sie ihr Gesicht praktisch in meins steckt.

    »He, Heather! Schon drei Mal habe ich ›Hi‹ gesagt! Was ist denn los mit Ihnen?«
    Da erkenne ich Muffy.
    Aber sie sieht ganz anders aus als bei unserer letzten Begegnung, das Haar glatt zurückgekämmt und zu einem Pferdeschwanz gebunden, in Leggings und einem Tanktop und Sneakers. Nicht in High Heels. Deshalb ist sie zehn Zentimeter kleiner.
    »Muffy!«, rufe ich. »Hi! Wow! Tut mir leid, Sie haben mich erschreckt.«
    »Offensichtlich«, kichert sie. »Warum sind Sie heute Morgen so fröhlich? Sie strahlen ja geradezu.«
    »Oh...« Mühsam bezwinge ich den Impuls, Muffy lachend in meine Arme zu reißen. »Aus keinem besonderen Grund, nur – der Tag ist so schön.«
    »Ja, nicht wahr? Haben Sie es schon erfahren? Der Streik war erfolgreich. Ist das nicht großartig?« Dann wird sie ernst. »Ich habe gehört, was Ihnen gestern passiert ist. Alles in Ordnung? Kaum zu glauben, dass es Dr. Veatchs Ex war und nicht Sebastian Blumenthal. So ein Biest!«
    »Wem sagen Sie das!«
    »Allzu viel ist ihr nicht passiert. Nur eine Fleischwunde. Jetzt ist sie in psychiatrischer Behandlung. Wahrscheinlich hat Dr. Veatch sie deshalb verlassen. Weil sie nicht mehr ganz dicht war. Der arme Mann! Zweifellos wird ihr Verteidiger auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren. Was anderes kommt ja auch gar nicht in Frage. Ich meine, wegen eines Hochzeitsporzellans dermaßen auszuflippen... Und – o mein Gott, haben Sie die andere Story auch schon gehört? Über Reverend Mark?«
    »Nein.« Ich ziehe meine Brauen hoch. »Was ist geschehen?«

    »Gestern hat er seine Kündigung eingereicht. Einfach so. Niemand weiß, warum. Klar, beim Leichenschmaus gab’s Meinungsverschiedenheiten mit Ihrem netten Freund. Aber deshalb gleich zu kündigen! Können Sie sich vorstellen, wieso?«
    Ich kann mir nicht helfen, ich grinse von einem Ohr bis zum anderen. »Keine Ahnung. Vielleicht will er zu neuen Ufern aufbrechen.«
    »Mag sein. Schade, er war so süß! Dem Himmel sei Dank für Ihren anderen Freund – Tad, meine ich. Wenigstens bleibt noch ein attraktiver Typ auf dem Campus übrig, ein echter Traummann. Nun ja, abgesehen von seinem vegetarischen Fimmel. Aber den werde ich ihm schon noch austreiben. Natürlich kann ich mich nicht mit jemandem einlassen, der das Brathuhnrezept meiner Mama nicht zu würdigen weiß, wenn Sie verstehen, was ich meine. Jedenfalls will er mich heute Abend nach der Arbeit zum Joggen treffen. Deshalb trainiere ich jetzt, damit ich in Form komme. In letzter Zeit war ich ziemlich faul. Nun, dann lege ich mal los. Jetzt, wo der Streik vorbei ist, bereite ich die Kampagne des Präsidenten vor, die das Medien-Image des New York College verbessern soll. Das haben wir bitter nötig, nach all den Morden auf diesem Campus. Vor allem muss ich was gegen den lächerlichen Spitznamen ›Todeshalle‹ unternehmen. Also, bye, Heather.«
    Muffy joggt davon. Bewundernd schaue ich ihr nach und frage mich, wie sie es hinkriegt, dass ihr Uterus nicht rausfällt. Manche Frauen haben eben einfach Glück.
    Kurz danach erreiche ich die Fischer Hall. Die erste Person, die ich sehe, ist Julio. Emsig wischt er die Rollerblader-Spuren vom Marmorboden.
    »Willkommen«, begrüße ich ihn.

    »Schauen Sie sich das an«, seufzt er und schüttelt betrübt den Kopf. »Ekelhaft.«
    »Ja, nicht wahr?«, stimme ich in bester Laune zu.
    Während ich die Halle durchquere, läuft Jamie in meine Richtung. Bei meinem Anblick leuchten ihre Augen auf. »O Heather, haben Sie’s schon gehört?«
    »Von Reverend Mark? Klar. Herzlichen Glückwunsch, Sie haben ihn in die Flucht geschlagen.«
    »Das meine ich nicht.« Verächtlich winkt sie ab. »Obwohl mich das natürlich freut. Nein, es geht um Gavin. Mein Dad hat die Anzeige gegen ihn zurückgezogen. Vermutlich hat Chief O’Malley meinem Dad klargemacht, dass diese Bagatelle kein Gericht interessiert. Also kriegt Ihr Freund Cooper die Kaution zurück.«
    »Oh, das war nicht Coopers Geld«, entgegne ich lächelnd. »Es stammt von einem Bürgen, Cooper hat nur zehn Prozent dazugelegt.«
    »Das hat er Ihnen weisgemacht. Aber ich stand daneben, als er zahlte. Da sprachen Sie gerade mit Gavin. Vielleicht haben Sie es deshalb nicht gemerkt. Jedenfalls zahlte Cooper die ganze Summe. Er fragte Chief O’Malley, ob er einen

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