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Mord auf dem Golfplatz

Mord auf dem Golfplatz

Titel: Mord auf dem Golfplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Dann trat er an mein Bett. ›Hab keine Angst, Eloise‹, sagte er. ›Alles wird sich finden. Ich bin spätestens morgen früh wieder hier.‹ Er hat sich bemüht, zuversichtlich zu klingen, aber ich habe die Angst in seinen Augen gesehen. Dann wurde er aus dem Zimmer geschoben, und der große Mann sagte: ›Einen Mucks – und Sie sind ein Toter, denken Sie daran.‹ – Danach habe ich wohl das Bewusstsein verloren. Als Nächstes erinnere ich mich daran, dass Léonie meine Handgelenke massierte und mir Cognac einflößte.«
    »Madame Renauld«, fragte der Untersuchungsrichter, »haben Sie irgendeine Vorstellung, was die Mörder gesucht haben könnten?«
    »Wirklich keine, Monsieur.«
    »Und wussten Sie, ob Ihr Mann sich vor irgendetwas fürchtete?«
    »Ja. Er hatte sich sehr verändert.«
    »Wann ungefähr?«
    Madame Renauld dachte nach.
    »Vor zehn Tagen vielleicht.«
    »Länger war es nicht her?«
    »Vielleicht doch. Aber mir ist es erst vor zehn Tagen aufgefallen.«
    »Haben Sie Ihren Mann nach dem Grund gefragt?«
    »Einmal. Er versuchte es mit Ausflüchten. Ich war davon überzeugt, dass er sich entsetzlich fürchtete, aber da er mir offenbar alles verheimlichen wollte, habe ich mich bemüht, mir nichts anmerken zu lassen.«
    »Wussten Sie, dass er sich an einen Detektiv gewandt hatte?«
    »An einen Detektiv?«, rief Madame Renauld überrascht.
    »Ja, an diesen Herrn – Monsieur Hercule Poirot.« Poirot verbeugte sich. »Er ist auf die Bitte Ihres Mannes hin heute hier eingetroffen.« Mit diesen Worten zog er M. Renaulds Brief aus der Tasche und reichte ihn der Dame.
    Sie las den Brief mit offenkundig echter Verwunderung.
    »Davon wusste ich wirklich nichts. Es sieht also so aus, als sei er sich der Gefahr voll bewusst gewesen.«
    »Madame, ich möchte Sie jetzt bitten, ganz offen zu sein. Gibt es im früheren Leben Ihres Mannes in Südamerika etwas, das Licht auf diesen Mord werfen könnte?«
    Madame Renauld dachte nach, schüttelte aber schließlich den Kopf.
    »Nicht, dass ich wüsste. Natürlich hatte mein Mann viele Feinde, Leute, die ihm gegenüber auf irgendeine Weise den Kürzeren gezogen hatten, aber etwas Konkretes fällt mir eigentlich nicht ein. Ich will nicht sagen, dass es keinen Grund geben könnte – aber wenn es einen gibt, ist er mir nicht bekannt.«
    Der Untersuchungsrichter fuhr sich betrübt über den Bart.
    »Und Sie wissen, um welche Zeit dieses entsetzliche Verbrechen sich zugetragen hat?«
    »Ja, ich weiß genau, dass die Uhr auf dem Kaminsims zwei geschlagen hat.« Sie nickte zu einer Reiseuhr in einem Lederetui hinüber, die mitten auf dem Kaminsims stand.
    Poirot stand auf, betrachtete die Uhr ausgiebig und nickte zufrieden.
    »Und hier«, rief M. Bex, »haben wir auch eine Armbanduhr. Zweifellos ist sie von den Mördern vom Toilettentisch gefegt worden und dabei in tausend Stücke zerschellt. Die Mörder konnten ja nicht ahnen, dass die Uhr gegen sie aussagen würde.«
    Vorsichtig entfernte er die winzigen Glasscherben. Dann machte er plötzlich ein über die Maßen erstauntes Gesicht.
    »Mon Dieu!«, rief er.
    »Was ist los?«
    »Die Zeiger stehen auf sieben Uhr.«
    »Was?«, rief der Untersuchungsrichter verdutzt.
    Doch Poirot, geistesgegenwärtig wie immer, nahm dem verwirrten Kommissar die Uhr ab und hielt sie an sein Ohr. Dann lächelte er.
    »Das Glas ist zerbrochen, aber die Uhr ist noch intakt.«
    Die Auflösung dieses Rätsels wurde mit begeistertem Lächeln aufgenommen. Doch der Untersuchungsrichter sah noch ein anderes Problem.
    »Nur ist es jetzt gar nicht sieben Uhr.«
    »Nein«, erwiderte Poirot freundlich. »Es ist fünf nach fünf. Vielleicht geht die Uhr ja vor, wäre das möglich, Madame?«
    Madame Renauld runzelte verdutzt die Stirn.
    »Das schon«, sagte sie dann. »Aber so viel ist sie noch nie vorgegangen.«
    Mit einer ungeduldigen Handbewegung tat der Untersuchungsrichter die Uhr nun ab und widmete sich wieder dem Verhör.
    »Madame, die Haustür stand offen. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die Mörder dort eingedrungen, doch sie haben dazu keine Gewalt anwenden müssen. Haben Sie dafür eine Erklärung?«
    »Möglicherweise hat mein Mann noch einen kleinen Spaziergang gemacht und danach vergessen, die Tür abzuschließen.«
    »Halten Sie das für wahrscheinlich?«
    »Durchaus. Mein Mann war ausgesprochen zerstreut.«
    Sie runzelte leicht die Stirn, als sie das sagte, offenbar hatte sie sich manchmal über diese Charaktereigenschaft ihres verstorbenen

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