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Mord auf dem Golfplatz

Mord auf dem Golfplatz

Titel: Mord auf dem Golfplatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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könnten seine Fingerabdrücke darauf entdecken.«
    Poirot wandte sich an Bex.
    »Sie haben doch gesagt, es gebe keine?«
    Giraud zuckte mit den Schultern.
    »Das wusste er vielleicht nicht.«
    Poirot sah ihn an. »Da irren Sie sich, Monsieur Giraud. Der Mörder hat Handschuhe getragen. Also muss er es wissen.«
    »Ich behaupte ja nicht, dass es der Mörder selbst war. Es kann sich um einen Komplizen gehandelt haben, dem diese Tatsache nicht bekannt war.«
    Der Schreiber des Untersuchungsrichters suchte seine Papiere zusammen.
    M. Hautet sagte zu uns anderen:
    »Unsere Arbeit hier ist beendet. Vielleicht, Monsieur Renauld, könnten Sie zuhören, während Ihnen Ihre Aussage vorgelesen wird. Ich habe das alles ganz bewusst so informell wie möglich ablaufen lassen. Meine Methoden sind oft als phantasievoll bezeichnet worden, aber ich möchte behaupten, dass sich zu Gunsten der Phantasie vieles sagen lässt. Der Fall liegt nun in den geschickten Händen des bekannten Monsieur Giraud. Zweifellos wird er sich auszeichnen. Wirklich, ich verstehe nicht, warum er die Mörder noch nicht gefasst hat! Madame, ich möchte Ihnen noch einmal meine zutiefst empfundene Anteilnahme aussprechen. Messieurs, ich wünsche Ihnen allen einen schönen Tag.« Mit diesen Worten entschwand er, zusammen mit seinem Schreiber und dem Kommissar.
    Poirot zog seine riesige Zwiebel von Uhr hervor.
    »Gehen wir zum Mittagessen ins Hotel, mein Freund«, sagte er. »Und dann werden Sie mir ganz genau erzählen, was Sie heute Morgen alles angestellt haben. Niemand achtet auf uns. Wir werden uns nicht verabschieden.«
    Schweigend verließen wir das Zimmer. Der Untersuchungsrichter war schon in seinem Auto davongefahren. Ich war auf der Treppe, als Poirots Stimme mich innehalten ließ.
    »Noch ein Momentchen, mein Freund.« Mit geschicktem Griff zog er seinen Zollstock und maß mit großer Geste vom Kragen bis zum Saum einen Mantel aus, der in der Diele hing. Ich nahm an, dass dieser Mantel Mr Stonor oder Jack Renauld gehörte.
    Dann steckte Poirot den Zollstock mit kurzem zufriedenem Grunzen wieder in die Tasche und folgte mir an die frische Luft.

Zwölftes Kapitel

Poirot stellt gewisse Punkte klar
     
    » W arum haben Sie den Mantel ausgemessen?«, fragte ich neugierig, als wir gemächlich die heiße, weiße Straße hinuntergingen.
    »Parbleu! Weil ich wissen wollte, wie lang er ist«, antwortete mein Freund gelassen.
    Ich war verärgert. Poirots unheilbare Angewohnheit, aus einem Nichts ein Mysterium zu machen, ging mir immer wieder auf die Nerven. Ich schwieg und hing meinen eigenen Gedanken nach. Es war mir zunächst nicht weiter aufgefallen, aber nun musste ich an etwas denken, das Madame Renauld zu ihrem Sohn gesagt hatte; diese Bemerkung gewann auf einmal eine ganz neue Bedeutung. »Du bist also nicht gefahren?«, hatte sie gefragt, und dann hatte sie hinzugefügt: »Aber es spielt ja auch keine Rolle – mehr.«
    Wie hatte sie das gemeint? Ihre Bemerkung war rätselhaft – und wichtig. War es möglich, dass sie mehr wusste, als wir glaubten? Sie hatte behauptet, nichts über die geheimnisvolle Mission zu wissen, mit der ihr Mann seinen Sohn betraut hatte. Doch war sie vielleicht weniger ahnungslos, als sie vorgab? Wäre sie sehr wohl in der Lage, uns weiterzuhelfen, wenn sie nur wollte, und gehörte ihr Schweigen zu einem sorgfältig entworfenen und durchdachten Plan? – Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr war ich davon überzeugt, dass ich richtig lag. Mrs Renauld wusste mehr, als sie verraten mochte. In ihrer Überraschung über das Auftauchen ihres Sohnes hatte sie sich für einen Moment verraten. Ich war sicher, dass sie vielleicht nicht die Mörder, aber doch deren Motiv kannte. Nur zog sie es aus irgendeinem überaus wichtigen Grund vor zu schweigen.
    »Sie denken so gründlich nach, mein Freund«, bemerkte Poirot und riss mich damit aus meinen Überlegungen. »Was macht Ihnen so zu schaffen?«
    Das sagte ich ihm, wobei ich mir meiner Sache zwar sicher war, aber trotzdem damit rechnete, dass er sich über meine Schlussfolgerungen lustig machen würde. Doch zu meiner Überraschung nickte er nachdenklich.
    »Da haben Sie wirklich Recht, Hastings. Ich bin schon die ganze Zeit sicher, dass sie uns etwas verschweigt. Am Anfang habe ich sie verdächtigt, das Verbrechen angeregt oder zumindest geduldet zu haben.«
    »Sie haben sie verdächtigt?«, rief ich.
    »Aber sicher. Sie profitiert doch gewaltig davon – und durch sein neues

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