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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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auch wieder nicht wissen«, brummte Brandt in den Hörer. »Bis später.«
    »Eifersüchtig?«
    »Ciao, bella, wir sehen uns.«
    »Ja, ja. Aber komm nicht zu spät, es ist schließlich Wochenende. Und noch was – sein kleiner Mann war wirklich nur ein kleiner Mann.«
    »Bis dann.«
    Brandt legte auf und sah in die neugierigen Gesichter von Eberl und Spitzer. »Was ist los?«
    »Nichts«, antwortete Spitzer. »Was hat deine Liebste gesagt?«
    »He, wir sind inoffiziell zusammen. Die Klein darf das niemals erfahren, klar? Und auch keiner von den andern Kollegen.«
    »Das brauchst du nicht andauernd zu wiederholen. Bis jetzt sind nur Nicole und ich eingeweiht, und auf unsere Verschwiegenheit kannst du dich verlassen, alter Freund. Also, was hat sie gesagt?«
    »Sie hat lediglich meine Vermutung bestätigt. Kaufung muss seinen Mörder gekannt haben. Ich gehe sogar davon aus, dass er ihn sehr gut gekannt hat. So gut, dass er ihm arglos den Rücken zugewandt hat.«
    »Oder ihr«, bemerkte Eberl.
    »Sicher, es kann auch eine Sie gewesen sein. Ich frag mich nur, warum er vom Tennisplatz noch mal in die Praxis gefahren ist, obwohl er doch um neun die Verabredung mit seiner Geliebten hatte. Das macht für mich irgendwie keinen Sinn. Aber vielleicht kann uns diese Denise Zinner mehr sagen.«
    »Wieso?«, wollte Spitzer wissen.
    »Mit ihr hat er gestern gespielt – Tennis.«
    »Ach so.«
    »Obwohl mir das ein bisschen zu einfach wäre. Wir fragen sie trotzdem.« Und nach einer kurzen Pause, nachdem er sich ein Glas Wasser eingeschenkt hatte: »Hat eigentlich die Befragung der Anwohner etwas ergeben?«
    Spitzer schüttelte den Kopf. »Nichts. Keiner hat angeblich irgendwas bemerkt oder gesehen. Du weißt doch, wie das hier ist, man lebt anonym. Das ist das Problem.«
    »Sicher«, sagte Brandt mit einem Seufzer und trank sein Glas in einem Zug leer.
    »Und einen Raubmord durch einen völlig Unbekannten schließt du aus?«
    Brandt zuckte mit den Schultern. »Bis jetzt schließe ichnoch überhaupt nichts aus. Ich kann auch völlig danebenliegen, aber ich glaube nicht an den geheimnisvollen Unbekannten. Es sprechen zu viele Fakten dagegen.«
    »Dann zieht los und findet den oder die. Viel Glück.«
    »Können wir jetzt gehen?«, fragte Brandt Nicole Eberl.
    »Klar doch, ich warte nur auf dich.«
    »Bist du noch länger im Büro?«
    »So bis drei etwa«, antwortete Spitzer. »Ich arbeite noch ein paar Akten auf, unter anderem auch ein paar von dir.«
    »Danke.« Und an Eberl gewandt: »Hauen wir ab, auch wenn ich mir bei der Sauhitze was Besseres vorstellen könnte, als einen Haufen Leute zu befragen.«
    Auf dem Weg zum Auto sagte Eberl: »Und, sind Sarah und Michelle gut weggekommen?«
    »Denk schon.«
    »Du musst auch mal loslassen können. Man kann deine Gedanken förmlich lesen.«
    »Aha. Dann sag mir doch mal, was ich denke.«
    »Ein andermal. Wem statten wir als Erstes einen Besuch ab?«
    »Denise Zinner. Sie war schließlich eine der letzten Personen, die Kaufung lebend gesehen haben. Ich hoffe und bete, dass sie ein paar verwertbare Informationen für uns hat.«

Samstag, 11.55 Uhr
    Denise Zinner bewohnte einen weißen Bungalow, dessen Fenster an der Vorderfront mit Gittern vor Einbrechern geschützt war. Dazu kamen zwei Überwachungskameras und sicher auch Bewegungsmelder, die vor allem nachts jede Annäherung an das Gebäude registrierten.Eine großzügige Doppelgarage, deren Tor offen war und in der ein Mercedes Cabrio und ein Audi A8 standen, schloss direkt an das Haus an. Brandt und Eberl stiegen aus und gingen auf das Haus zu. Brandt legte den Finger auf den bronzefarbenen Klingelknopf. Sie warteten einen Moment, bis eine junge, sehr attraktive Frau die Haustür öffnete und die Beamten aus etwa zehn Metern Entfernung fragend anschaute.
    »Ja, bitte?« Sie war barfuß und trug eine ärmellose weiße Bluse, deren Ausschnitt bis zum Brustansatz reichte, und eine sehr knapp geschnittene Jeans-Shorts, die lange, schlanke Beine zum Vorschein brachte. Sie hatte mittelbraune Haare, die hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden waren, dazu grüne Augen, schlanke Oberarme und eine sanfte Bräune. Brandt schätzte sie auf nicht älter als Mitte zwanzig, und das auch nur, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass eine noch jüngere Frau verheiratet in einem solchen Haus lebte.
    Er hielt seinen Ausweis hoch und sagte: »Brandt, Kripo Offenbach. Das ist meine Kollegin Frau Eberl. Wir hätten ein paar Fragen an

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