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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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sein. Er hat manchmal eine Art an den Tag gelegt, die kaum zum Aushalten war. Bei ihm wusste man eigentlich nie, woran man war, weil seine Laune sich von einer Sekunde zur andern ändern konnte. Aber er war ein guter Geschäftsmann.«
    »Und Sie kamen mit seinen Launen zurecht?«
    »Ich habe ein dickes Fell und kann auch mal Kontra geben. Komischerweise hat er mir das nie übel genommen.«
    »Hatte er Gegner oder Feinde?«
    »Direkt Feinde würde ich nicht sagen. Aber es gibt schon jemanden, der einen ziemlichen Hals auf Wedel hat. Er hat mich einmal abgepasst, als ich die Galerie verlassen habe, und mir einige sehr unschöne Dinge über Wedel gesagt. Er sei ein Lügner und Betrüger und würde nicht zu seinem Wort stehen. Und ich soll bloß aufpassen, dass ich nicht auch irgendwann auf seine miesen Versprechungen reinfalle.«
    Brandt wurde hellhörig und beugte sich nach vorn. »Wieheißt der Mann, und wie kommt er darauf, so etwas von Wedel zu behaupten?«
    »Banser, den Vornamen kenne ich nicht. Ihm hat die Galerie bis vor drei Jahren gehört, und er fühlt sich von Wedel übers Ohr gehauen. Angeblich schuldet er ihm noch vierhunderttausend Mark beziehungsweise zweihunderttausend Euro. Aber fragen Sie mich nicht, was da genau zwischen den beiden abgelaufen ist. Ich habe zwar Wedel darauf angesprochen, aber er hat nur abgewunken und gemeint, Banser sei ein durchgeknallter Spinner, der in die Psychiatrie gehört.«
    »Und Sie wissen nicht, warum Wedel Banser angeblich so viel Geld schuldet?«
    »Es muss mit dem Verkauf der Galerie zusammenhängen. Banser hat nur gemeint, ich soll mich vor Wedel in Acht nehmen, sonst würde ich eines Tages auch noch meine bittere Erfahrung mit ihm machen. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Vor allem glaube ich, dass dieser Banser trinkt, denn jedes Mal, wenn ich ihn gesehen habe, hatte er eine Fahne.«
    »Das heißt, Sie haben ihn nicht nur einmal gesehen?«
    »Nein, der ist etliche Male bei uns reingeschneit, erst vor ein paar Tagen war er da. Er hat wieder einmal rumgeschrien und nach Wedel verlangt, bis Wedel aus seinem Büro kam, ihn einfach am Arm gepackt hat, und dann sind beide in Wedels Büro verschwunden. Doreen, Petra und ich haben nur gehört, wie sie ziemlich laut geworden sind, aber wir konnten nicht verstehen, was sie gesprochen haben. Jedenfalls kam Banser nach ein paar Minuten wieder rausgestürmt, hat ein paar wüste Beschimpfungen ausgestoßen und gemeint, Wedel würde eines Tages für all das büßen, was er ihm angetan hat.«
    »Und wieso erzählen Sie mir das erst jetzt?«
    Sandra Heuser zuckte mit den Schultern und antwortete: »Ich war vorhin so verwirrt, dass ich gar nicht daran gedacht habe. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Banser wirklich zu einem Mord fähig wäre, dafür ist er einfach nicht der Typ.«
    »Wie sieht denn Ihrer Meinung nach ein Mörder aus?«
    »Das hat damit überhaupt nichts zu tun, Herr Brandt. Banser dürfte so Anfang bis Mitte sechzig sein, macht einen etwas ungepflegten Eindruck und kommt mir vor wie ein bellender Hund. Aber bellende Hunde beißen in der Regel nicht.«
    »Und Ausnahmen bestätigen die Regel. Sie wissen nicht zufällig, wo wir diesen Banser finden können?«
    »Nein, tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht helfen. Aber wenn ihm früher die Galerie gehört hat, dann lässt sich das doch bestimmt leicht rausfinden. Der ist jedenfalls ziemlich fertig mit der Welt, um nicht zu sagen verzweifelt.«
    »Nun, Sie kennen beziehungsweise kannten Herrn Wedel recht gut. Würden Sie ihm zutrauen, dass er diesen Banser betrogen oder gelinkt hat?«
    Sandra Heuser zuckte mit den Schultern und sah Brandt hilflos an. »Ich weiß es nicht.«
    »Das hört sich sehr unsicher an. Nun sagen Sie schon – würden Sie es ihm zutrauen?«
    »Es ist schwer, in die Menschen hineinzuschauen. Ich habe ja keine Ahnung, wie der Verkauf damals vonstatten gegangen ist. Normalerweise wird doch bei einem solch großen Geschäft ein Vertrag gemacht, und der ist bindend. Ich weiß nicht, wie viel die Galerie gekostet hat, aber sie war bestimmt nicht billig. Beste Lage, dreihundert Quadratmeter, das hat sicher eine Menge gekostet. Aber ganz gleich, was zwischenWedel und Banser vorgefallen ist, deswegen ermordet man doch keinen Menschen«, sagte sie mit einer Naivität, die Brandt fast schon sympathisch war. Etwas weltfremd, als könnte nicht sein, was nicht sein darf.
    »Frau Heuser, viele werden schon wegen ein paar mickriger Euros

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