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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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hat, und das ist noch gar nicht so lange her, sechs, sieben Wochen vielleicht. Wedel war ein guter Geschäftsmann, aber er war auch ein gottverdammtes Arschloch. Und in einem kann ich Banser nur Recht geben – er war auch ein verdammter Lügner«, sagte sie bitter-zynisch.
    Brandt wusste, was sie damit meinte, auch wenn sie es nicht offen aussprach. Dennoch hätte er gerne aus ihrem Mund gehört, was genau Sie mit Lügner meinte, verkniff sich aber die Frage.
    »Kennen Sie die Mädchen?«
    »Nein.«
    »Und woher wissen Sie dann davon?«
    »Ich hatte Feierabend, war noch in der Stadt, Besorgungen machen, hatte aber etwas in der Galerie vergessen. Also bin ich zurück und habe die beiden gesehen. Als Wedel mich bemerkt hat, ist er erst knallrot geworden und dann hat er so einen dummen Spruch losgelassen, das seien Verwandte von ihm.« Sie lachte auf und tippte sich an die Stirn. »Verwandte,die halb nackt bei ihm auf dem Schoß sitzen und mit ihm knutschen. Erst wollte ich meinen Augen nicht trauen. Er hat wohl gemeint, ich hätte dieses Gefummel nicht gesehen. Ich habe auch nichts weiter darauf gesagt und bin wieder gegangen. Ab da hatte ich ein völlig anderes Bild von ihm, was aber vorher schon nicht besonders gut war.«
    »Und wer sagt Ihnen, dass die Mädchen nicht schon älter waren?«
    »Ich habe ein Auge dafür, glauben Sie mir. Dreizehn, allerhöchstens vierzehn. Sie waren nicht einmal sonderlich zurechtgemacht.«
    Brandt stand auf, bedankte und verabschiedete sich von Doreen Müller, die im Hinausgehen noch meinte: »Aber trotzdem tut es mir leid, was geschehen ist. Man hätte ihn kastrieren sollen, das hätte gereicht.«
    »Zu spät. Frau Wedel sagt übrigens, dass Sie und Frau Heuser die Galerie vorläufig weiterführen können. Ich habe auch schon mit Ihrer Kollegin darüber gesprochen. Sie sagt, sie hätten die Telefonnummer von Patterson. Sie sollten ihm mitteilen, was passiert ist.«
    »Auch das noch. Ich kann diesen Typen nicht ab. Der geht mir tierisch auf den Senkel mit seiner Besserwisserei. Er meint, nur weil er ein erfolgreicher und angesehener Fotograf ist, könnte er sich alles leisten. Aber seine Fotografien sind schlichtweg Schrott, genau wie seine Bilder. Ist jedenfalls meine subjektive Meinung.«
    »Hatten Wedel und Patterson ein enges Verhältnis?«
    »Keine Ahnung, interessiert mich auch nicht. Ich weiß nur, dass sie sich in New York kennen gelernt haben, das ist aber auch schon alles. Ich könnte mir vorstellen, dass Wedel ihn irgendwie um den Finger gewickelt hat, er hatte da so seine Methoden.«
    »Sprechen Sie da aus Erfahrung?«, wollte Brandt jetzt doch wissen.
    »Hätte ich Ihnen das alles sonst erzählt?«, war die Gegenfrage. »Aber gut, ich werde Patterson informieren und mit Sandra und Petra die Galerie erst einmal weiterführen. Es könnte natürlich auch sein, dass Patterson die Ausstellung kurzfristig noch platzen lässt, aber das wäre mir auch egal. Und ich garantiere Ihnen, Frau Wedel wird die Galerie verkaufen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ganz einfach, würde die Galerie sie interessieren, wäre sie in den drei Jahren nicht nur zweimal da gewesen. Das ist nicht ihre Welt, das heißt, sie will damit nichts zu tun haben.«
    »Wie steht die Galerie denn finanziell da?«
    »Anfangs hatten wir die üblichen Anlaufschwierigkeiten, aber seit zwei Jahren läuft es richtig gut. Wir haben einen festen Kundenstamm, und es kommen immer mehr dazu. Die Umsätze waren in letzter Zeit beträchtlich. Wedel hat einige Künstler für sich gewinnen können, die nicht gerade unbekannt sind, doch er hat auch ein paar ausgestellt, die bisher noch kaum einer kannte, die jetzt aber in aller Munde sind. Er hatte irgendwie immer den richtigen Riecher, wo was zu holen war. Und davon haben wir natürlich profitiert. Und der Coup mit Patterson war die bisherige Krönung.«
    »Okay, das war’s für heute. Die Presse wird von uns noch informiert, auch dass sie schreiben sollen, dass die Ausstellung fürs Erste abgesagt ist. Ihre Gäste müssten allerdings Sie informieren. Wir sehen uns noch.«
    »Davon gehe ich aus.«
    Brandt begab sich zu seinem Wagen, setzte sich hinein und überlegte. Die Müller hatte was mit Wedel, da bin ich mir ganz sicher. Fragt sich nur wann und wie lange das ging. Ichmuss sie das fragen, wenn sie wieder klar im Kopf ist. Im Augenblick ist sie ziemlich durch den Wind. Interessant ist jedoch, dass Kaufung und Wedel ein gemeinsames Hobby hatten – Frauen. Und Wedel stand

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