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Mord auf Raten

Mord auf Raten

Titel: Mord auf Raten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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schlagartig hörte das Zittern auf. Er sagte kaum hörbar »danke«.
    »Gut, ich verlasse mich auf Ihr Wort. Können wir anfangen?«
    Banser nickte wieder nur.
    »Waren Sie am Dienstagabend in der Galerie?«
    »Nein.«
    »Sie haben die Galerie am Dienstag zwischen einundzwanzig Uhr dreißig und Mitternacht also nicht betreten?«
    »Nein.«
    »Haben Sie mit Wedel am Dienstag telefoniert?«
    »Nein.«
    »Es gibt aber eine Zeugenaussage, laut der Sie am Dienstag bei Wedel angerufen haben.«
    Banser rollte mit den Augen und meinte: »Mag sein, ich hab in letzter Zeit fast täglich dort angerufen. Ja, ich hab mit ihm telefoniert.«
    »Und um welche Uhrzeit war das?«
    »Ich hab doch nicht auf die Uhr geschaut. Irgendwann am Nachmittag.«
    »Waren Sie am Abend in der Nähe der Galerie?«
    »Nein.«
    »Warum lügen Sie mich schon wieder an? Sie wurden dort gesehen.«
    »Ja, okay, ich war in der Waldstraße, bin dann aber wieder nach Hause gegangen.«
    »Um eins klarzustellen, ich will, dass Sie ab sofort die Wahrheit sagen, umso leichter machen Sie es sich und mir. Ich vertrödle nicht gerne meine kostbare Zeit.«
    Die Tür im Nebenzimmer ging auf und Spitzer kam herein, kurz darauf gefolgt von Nicole Eberl. Brandt stand schnell auf, nicht ohne vorher die Flasche in seinem Schreibtisch verschlossen zu haben.
    »Ich bin gleich zurück«, sagte er zu Banser, der sich eine Zigarette angezündet hatte. »Und Sie rühren sich bitte nicht von der Stelle.«
    »Keine Angst, ich laufe Ihnen schon nicht weg.«
    »Bist du aus dem Bett gefallen?«, meinte Spitzer, hängte seine Jacke über den Stuhl und setzte sich.
    »Hört zu, ich wollte Banser so schnell wie möglich vernehmen, und ich möchte das alleine tun. Ich hab meine Gründe dafür.«
    »So geheimnisvoll?«, fragte Spitzer misstrauisch.
    »Ich muss den Mann zum Reden bringen, aber Andrea hat mir gestern gesagt, dass man bei Alkoholikern aufpassen muss, die können bei Entzug leicht umkippen oder einen epileptischen Anfall kriegen. Und Banser ist Alkoholiker.«
    »Ja und? Wir haben’s doch schon öfter mit Alkis zu tun gehabt.«
    »Nichts ja und. Ich muss euch was sagen, aber es bleibt unter uns, klar?«
    »Jetzt mach’s doch nicht so spannend. Was bleibt unter uns?«
    »Mein Gott, ich hab ihm was zu trinken mitgebracht …«
    »Sag mal, bist du jetzt total übergeschnappt?! Alkohol ist hier strengstens …«
    Brandt unterbrach seinen Freund und Vorgesetzten mit einer Handbewegung. »Du weißt es, Nicole weiß es, ich weiß es – hier in diesem Präsidium haben mindestens ein Drittel der Mitarbeiter ihre Geheimfächer mit Flachmännern. Das ist mein Fall, und solange ich nicht davon abgezogen werde, so lange gehe ich nach meinen Methoden vor. Er hat versprochen zu kooperieren. Kann ich jetzt wieder rübergehen?«
    Spitzer schüttelte ungläubig den Kopf. »Du meine Scheiße, du bringst uns alle in Teufels Küche, wenn das rauskommt. Aber gut, tu, was du für richtig hältst.« Er griff sich an die Stirn und sah Brandt fassungslos an. »Du gibst einem dringend Tatverdächtigen was zum Saufen! Ich glaub’s einfach nicht! Am besten schmeißen wir die Kaffeemaschine raus und stellen stattdessen einen Kasten Bier und ein paar Flaschen Schnaps hin.«
    »Mein Gott, jetzt mach doch nicht so ein Drama draus! Es scheint mir derzeit die einzige Möglichkeit zu sein, an ihn ranzukommen. Er ist verschlossen wie eine Auster, und ichdenke, ich kann ihn knacken. Aber solange er unter Entzugserscheinungen leidet und mir dann vielleicht auch noch vom Hocker fällt, dann doch lieber so. Außerdem kennst du mich gut genug, ich geb mich nun mal nicht mit den althergebrachten Methoden zufrieden. Manchmal muss man auch neue Wege beschreiten, um zum Ziel zu kommen.«
    »Ich hoffe nur, deine gute Laune wird dir nicht so schnell vergehen. Aber deine Wege werde ich wohl nie begreifen. Mach doch, was du willst. Aber wenn die Klein reinschneit, ich weiß von nichts und auch Nicole nicht, damit das klar ist. Das ist dein Ding, und das ziehst du auch ganz alleine durch.«
    »Du bist ein Schatz. Hast auch was gut bei mir. Ach ja, und wenn der Bericht der Spusi kommt, möchte ich ihn bitte gleich haben. Und sollten die noch keinen Abgleich der Fingerabdrücke gemacht haben, dann bitte sofort nachholen. Und schickt mal einen Trupp los, um Bansers Haus zu durchsuchen, vielleicht findet sich ja was. Die Tatwaffe, das Videoband …«
    Er begab sich zurück in sein Büro, wo Banser sich bereits die zweite

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