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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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er nur kann.
    »Ich hoffe, auch das wissen wir bald. Wir führen eine Obduktion durch.«
    »Scheint mir so, als würde alles ziemlich lange dauern«, warf er ein. »Ich kann nicht unbeschränkt lange hier wohnen, wissen Sie? Bridget geht nach Amerika. Sie heiratet dort.«
    »Das hat sie mir eben erklärt.«
    »Und die junge Dingsbums, Tansy, sie besucht irgendeine Universität, keine Ahnung wo. Bridget verkauft das Haus nicht. Sie behält es, um darin zu wohnen, wenn sie und ihr Mann nach England kommen ... ein kleines Heim in den Cotswolds!« Monty schnaubte geringschätzig. »Sie mottet alles ein und sperrt ab. Ich schätze, Tansy wird von Zeit zu Zeit kommen und nach dem Rechten sehen, aber ich kann nicht ganz allein hier wohnen bleiben. Bridget würde mich gar nicht lassen, weil sie Angst hat, ich könnte ihr Haus ruinieren mit meinem ausschweifenden Lebensstil!« Er schnaubte erneut.
    Es ist nicht meine Aufgabe, ihm betreutes Wohnen nahezulegen, dachte Jess. Ich würde gerne Mäuschen spielen, wenn Bridget ihm den Vorschlag unterbreitet. Die traurige Tatsache ist, sie hat recht. Er kann nicht zurück nach Balaclava House. Er wird älter und älter, unsicherer auf den Beinen, immer weniger imstande, seine alltäglichen Bedürfnisse zu befriedigen. Dann noch der ganze Alkohol, den er konsumiert. Er hat sicher schon Gesundheitsschäden davongetragen. Seine Leber pfeift wahrscheinlich aus dem letzten Loch. Monty selbst pfeift aus dem letzten Loch. Der Gedanke machte sie auf unerklärliche Weise traurig.
    »Mr. Bickerstaffe ...«, begann sie. »Sie haben mir erzählt, dass der Tote in Ihren Augen aussieht wie jemand, der zu Pferderennen geht. ›Die Sorte von Kerlen, die sich bei Pferderennen rumtreibt‹, waren Ihre Worte.«
    »Hab ich das?« Monty runzelte die Stirn. »Wird wohl so sein, wenn Sie das sagen. Na ja, er sah tatsächlich so aus, mehr oder weniger. Ich hab mir nicht so viel Zeit genommen, um ihn genauer in Augenschein zu nehmen, wissen Sie? Nicht, nachdem mir klar geworden war, dass er steif ist.«
    »Es gab nichts Auffälliges an ihm, das Sie auf diese Idee gebracht hat?«
    »Nein«, antwortete Monty. »Hatte er denn keinen Ausweis oder Führerschein bei sich?«
    »Er hatte überhaupt nichts bei sich, das ihn identifiziert hätte. Keine Schlüssel, weder Wohnungs- noch Autoschlüssel, keine Kreditkarten, gar nichts.«
    Monty drehte sich langsam zu ihr um. »Das ist seltsam, äußerst seltsam, habe ich recht?«
    »Äußerst seltsam, in der Tat. Wir vermuten, dass irgendjemand - wer auch immer ihn in Ihr Haus gebracht und dort zurückgelassen hat - seine Taschen ausgeräumt hat.«
    »Ah ...«, sagte Monty und beobachtete sie genau.
    Nachdem sie endlich seine volle Aufmerksamkeit hatte, war der Moment gekommen, das peinliche Thema des Schlafzimmers im ersten Stock anzuschneiden, das von irgendwem benutzt worden war.
    »Mr. Bickerstaffe, wir glauben, dass Sie möglicherweise einen Gast im Haus hatten, von dem Sie nichts wussten - abgesehen von dem Toten, meine ich. Wir haben uns umgesehen. Wir haben sämtliche Zimmer kontrolliert. Wir waren auch oben. Eines der Schlafzimmer im ersten Stock sah aus, als wäre es kürzlich benutzt worden. Es war aufgeräumt und abgestaubt. Die Luft war frisch, als hätte jemand gelüftet. Sie sagen, Sie gehen nie nach oben?«
    »Ich war seit Jahren nicht mehr oben«, sagte Monty langsam. »Also, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Da brat mir einer einen Storch! Wer sollte denn in meinem Haus ein Zimmer benutzen wollen?«
    »Das wissen wir nicht, Sir. Genauso wenig, wie wir wissen, ob es eine Verbindung zu dem Toten gibt. Tatsache ist, irgendjemand hat eine ganze Weile dort oben verbracht, und wir glauben, er war regelmäßig dort. Ein Landstreicher oder Drogensüchtiger hätte Abfälle zurückgelassen, benutzte Nadeln, Bierdosen, was auch immer. Diese Person hingegen kam und ging und hat überhaupt keine Unordnung hinterlassen. Außerdem scheinen sämtliche Oberflächen gereinigt worden zu sein, bevor wir das Zimmer fanden. Keinerlei Fingerabdrücke. Jemand hat große Mühe darauf verwendet, seine Spuren zu verwischen. Was uns zu der Vermutung führt, dass es sich möglicherweise um die gleiche Person handelt, die den Toten in Ihr Haus gebracht hat.«
    Monty schüttelte den Kopf. »Aber das ergibt doch keinen Sinn, meine Liebe. Wenn der unbekannte Hausgast nicht wollte, dass Sie oder ich erfahren, dass er eines der Zimmer im ersten Stock benutzt hat, warum sollte er

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