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Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Mord hat keine Tränen: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Hütehund. Er streckte die Hand aus, damit das Tier daran schnüffeln konnte.
    Der Collie beschnüffelte seine Hand und sah glücklich hechelnd zu ihm auf.
    »Wo ist denn dein Herrchen, hm?«, fragte Morton, der Hunde im Allgemeinen mochte. Der Collie war ein ehrliches Arbeitstier, und Morton respektierte das.
    Die Hunde der Colleys dagegen waren von einer Sorte, die er von Schrotthändlern, Bauhöfen und verschiedensten Unternehmen her kannte, die nicht scharf darauf waren, dass Außenseiter Interesse zeigten. Solche Hunde hatten genau wie ihre Besitzer eine unfehlbare Nase für das Gesetz und betrachteten es als feindlich gesinnt.
    Ein Mann erschien, großgewachsen, leicht gebeugt, mit langen, sehnigen Armen und einer flachen Kappe auf dem dichten, ergrauenden Haar. Er stand für einige Sekunden schweigend da und beobachtete Morton und den Collie.
    Er beurteilt mich nach dem Verhalten des Hundes mir gegenüber, dachte Morton. Wenn der Hund zu dem Schluss gelangt, dass ich ein Freund bin, ist mir auch der Besitzer freundlich gesinnt.
    »Mr. Sneddon?«, rief er.
    »In Person«, sagte der andere. »Sind Sie ein Polizist?«
    Selbst hier draußen erkannten sie das Gesetz sofort, wenn es auftauchte.
    »Das ist richtig, Sir«, antwortete Morton und zeigte seinen Ausweis.
    Sneddon warf einen flüchtigen Blick darauf. »Sie haben nicht den Eindruck eines verirrten Autofahrers gemacht. Die tauchen hier nämlich von Zeit zu Zeit auf. Sie denken, sie können quer über das Land fahren, aber es ist besser, wenn sie umkehren.«
    »Das hat man mir bereits berichtet«, sagte Morton. »Einer der Colleys hat es erzählt.«
    Er war gespannt, wie Sneddon auf den Namen seiner Nachbarn reagierte. Der Farmer musterte ihn erneut, bevor er fortfuhr. »Sie waren also dort?«
    Morton vermochte nicht zu sagen, ob ihn der Gedanke amüsierte oder nicht, doch Sneddons Mund zuckte, als unterdrückte er ein Grinsen.
    »Wir stellen Nachforschungen an«, sagte Morton. »Bezüglich eines Toten, der gestern im Haus von Mr. Bickerstaffe gefunden wurde, Balaclava House. Sie haben davon gehört, nehme ich an?«
    Es war durchaus möglich, dass Sneddon noch nichts davon wusste, falls er in den vergangenen vierundzwanzig Stunden auf seinem eigenen Land gewesen war.
    »Meine Frau hat davon gehört«, sagte Sneddon. »Sie hat es mir erzählt.«
    »Oh? Wo hat Ihre Frau davon gehört?«, fragte Morton.
    »Sie ist mit dem Wagen zum Tanken gefahren, bei Sebastian Pascals Station, auf der Hauptstraße. Sebastian hat die Polizeifahrzeuge gesehen. Später kam der kleine blaue Sportwagen vorbei mit Monty Bickerstaffe auf dem Beifahrersitz und einer Frau am Steuer. Sebastian meinte, die Frau wäre Montys Nichte gewesen. Er hängte sich ans Telefon und rief den jungen Gary Colley an. Er nahm an, dass die Colleys wüssten, was das zu bedeuten hatte. Und sie wussten es.«
    Morton dachte über das Gehörte nach und versuchte sich den zeitlichen Ablauf zu verdeutlichen. »Es war also, nachdem Mrs. Harwell mit Mr. Bickerstaffe weggefahren ist?«
    »Das habe ich gesagt.«
    Ich muss mich mit diesem Sebastian Pascal unterhalten, dachte Morton. Ich kriege allmählich das Gefühl, diese elenden Colleys stecken ihre Nasen in alles. Sie spionieren uns am Balaclava House aus und verbreiten sämtliche Neuigkeiten ... Wie ist Gary überhaupt ...? Sneddon riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Ich war heute Morgen schon so weit, Sie anzurufen«, sagte er mit einem Grollen. »Nicht Sie direkt - Sie sind von der Mordkommission, nehme ich an. Ich wollte auf der zuständigen Wache anrufen. Nicht, dass es mir irgendetwas genutzt hätte.«
    »Wie bitte?«, fragte Morton scharf. »Und warum genau wollten Sie dort anrufen?«
    »Damit sie einen Constable herschicken, der sich umsieht, ein paar Notizen in ein Büchlein kritzelt und hinterher höchstwahrscheinlich nichts weiter unternommen wird.«
    »Ein paar Notizen worüber?« Was ist passiert? Morton wurde allmählich ärgerlich. »Was hat Sie auf den Gedanken gebracht, die Polizei anzurufen?«
    »Gestern Abend habe ich einen Wagen an der Farm vorbeifahren gehört. Es war bereits sehr spät. Er kam aus Richtung Hauptstraße und fuhr in Richtung Shooter's Wood.« Sneddon gestikulierte mit dem Finger. »Ich fand das eigenartig. Niemand fährt je dort lang, ganz sicher nicht mitten in der Nacht. Ein verirrter Tourist oder irgendwas in der Art wäre nicht nachts da langgefahren, sondern am helllichten Tag, richtig? Also habe ich die Ohren offen

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