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Mord im Atrium

Mord im Atrium

Titel: Mord im Atrium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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finstere Blicke um sich.
    »Petro, könntest du deine Männer bitten, Ausschau nach meinem Hund zu halten? Und sag jetzt bloß nichts!«
    Petronius Longus schätzte die Situation ein, sah, dass ich überwacht wurde und es nicht meine eigene Idee gewesen war. Er ergötzte sich an meinem Unbehagen. »Willst du damit sagen, Falco, dass meine schwer arbeitenden Jungs alle Brandstifter, Verschwörer, Marktstandzerklopper, Tempelschänder, Einbrecher, Vergewaltiger und herzlosen Mörder …«
    »Ich sagte, sag nichts.«
    »Was, nicht mal: Ich hoffe, du bist gekommen, um deinen Hund abzuholen?«

XVIII
    N ux war von Petronius selbst eingefangen worden. Er hatte sie in einer Gasse herumstromern sehen, beschmiert mit Schlamm und Schlimmerem. Zum Glück verfügten die Vigiles über einen ausreichenden Wasservorrat. Inzwischen gewaschen und mit hübsch fluffigem Fell, hatte sich meine Hündin als Gast in einer die ganze Nacht geöffneten Kantine einquartiert, von der die Männer mit heißen Pasteten und Mulsum versorgt wurden. Sie hatte die Schnauze in einer Schale mit köstlicher Brühe und wollte nicht heimkommen. Als sie uns sah, wedelte sie mit ihrer kecken Rute. Nux hielt nichts von Schuldgefühlen.
    »Oh, du ungezogenes Mädchen. Sie haben dich verwöhnt!« Albia war wie verzaubert.
    Keiner aus Petros Kohorte würde sich die Chance entgehen lassen, ein hübsches junges Mädchen durch ihr Excubitorium zu führen, ihre Außenstation hier im Dreizehnten Bezirk, daher musste ich mit Nux warten, während Pumpmaschinen den Hof mit Wasser vollspritzten und lange Leitern hastig zu imaginären Bränden geschleppt wurden. Dann wurden sogar die Zellen geöffnet, damit sich Albia mit großen Augen eine Bande wirklich dämlicher Besoffener anschauen konnte, die mit Nüssen auf die Patrouille geworfen hatten.
     
    Während ich wartete und an der Tür zu Petros Büro herumstand, damit ich Albia im Auge behalten und jegliche Übergriffe verhindern konnte, teilte mir Petro genüsslich mit, dass es bei der verstohlenen Suche nach Veleda keine Fortschritte gegeben hatte. »Deine Spur ist kalt, Falco.« Ich bedankte mich höflich.
    Die Jungs hatten meine Pflegetochter in die Tiefen ihres Ausrüstungslagers geführt, also musste ich dorthin schlendern. Natürlich würden sie nicht so dämlich sein, sie ernsthaft anzubaggern, aber da ihnen nun schon mal die Gelegenheit geliefert wurde, wäre es in ihren Augen dämlich, es nicht wenigstens ein bisschen zu tun. Sie waren ehemalige Sklaven, alles harte Burschen, was sie auch sein mussten, um ihre Arbeit zu bewältigen. Sich selbst überlassen, hätten sie meine Pflegetochter innerhalb von zehn Minuten verträumt auf einem Stapel Espartomatten sitzen, mit dem Versprechen einer Privatvorführung ihrer Seile und Feueräxte – um sie dann zu anderen Dingen zu verführen.
    Albia konnte auf sich aufpassen. Trotzdem war es besser, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Falls ein Alarm losging, wollten wir ja nicht, dass die halbe Feuerwehrtruppe vor Schmerz zusammengekrümmt dahockte, nachdem sie von einem Mädchen, das viel gewiefter war, als es aussah, ein Knie in die Weichteile bekommen hatte.
    Ich gab Albia ein Zeichen, dass es Zeit wäre zu gehen. Immer wachen Auges, schnappte sie den Wink auf, bedankte sich liebenswürdig bei den Männern und kam mit mir.
    Wir überquerten den Hof und winkten Petronius zu, der ironisch salutierte. Als wir uns dem Ausgang mit dem großen Doppeltor näherten, kam Fusculus herein. Er war Petros bester Offizier, wurde immer runder, war fröhlich und vollkommen unerschütterlich. »Io, Fusculus! Wie geht’s dem König der Hurlentzer und Glattschmuser?« Fusculus liebte Jargon und Gaunersprache. Wenn es keinen Fachausdruck für eine verbrecherische Tat gab, erfand er einen.
    Jetzt sah er mich aus zusammengekniffenen Augen an, sich nicht sicher, ob es sich dabei um echte Begriffe handelte, die er kennen sollte. Seine Augen zeigten Misstrauen, doch er fasste sich rasch. »Alles klar auf der Via Derelicta, Falco.« Während Albia uns verwirrt anschaute, ließ ich ihn fröhlich weiterplappern. »Ist das deine Hündin? Ein echtes Frittchen.«
    »Ja, schlägt glatt alle Fragonösen«, stimmte ich zu. Ich war so froh, Nux so leicht gefunden zu haben, dass ich nicht mehr sauer war. Irgendeinen Vermissten zu finden, und sei es nur ein Hund, war bei dem schleppenden Verlauf dieses Auftrags ein wahres Geschenk.
    »Eine Zwutzlerin.« Fusculus nickte anerkennend. Ich hielt das

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