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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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alle Nadeln verloren hatte. Der Tag war warm, der Himmel blau und die Sicht perfekt. Alles, was er brauchte, war eine Glücksfee, die dieses letzte Mal über ihn wachte, dann hätte er es geschafft. Vielleicht würde Sal die Klappe halten und ihn ein für alle Mal in Frieden lassen. Falls nicht - falls sie weiterhin darauf bestehen sollte, ungefragt Ratschläge herauszublubbern -, würde er sie definitiv entsorgen. Billy war keineswegs bereit, sich von Sal weiterhin dumm anquatschen zu lassen, wo doch als Entschädigung dafür nicht mal ein bisschen Sex in Aussicht stand.
    Billy holte seine Pistole heraus und platzierte sie gut austariert auf einer Astgabel. Er richtete den Lauf der Waffe auf die Straße.
    »Das ist keine gute Idee«, sagte die Pistole zu ihm.
    Billys Mund klappte auf.
    Die Sekunden vergingen. Die Pistole sagte: »Hast du gehört, was ich gesagt habe?«
    »Auch du, Brutus?«
    Die Pistole seufzte. »Wenn dein Auto dir sagt, dass es nicht klappt, und ich dir sage, dass es nicht klappt, solltest du vielleicht allmählich darauf hören.«
    »Das ist doch nicht normal!«
    »Geh zu Mr. Barton -«
    »Nicht normal, verdammt!« Billy lockerte den Griff. »Ich werd verrückt!«
    »Ach was, du bist nur stur wie ein Maultier.«
    »Komplett balla-balla! Ich hau ab!«
    Billy begann, vom Baum zu klettern. Wie das Glück es wollte, schaltete die Ampel auf Rot. Jacopettis Geländewagen wurde langsamer und hielt an.
    »Und was ist mit mir?«, fragte die Pistole, als Billy den Stamm der Eiche hinunterkletterte. »Du wirst mich doch nicht hier oben lassen, oder?«
    »Leck mich!« schrie Bill.
    »Sprich nicht so mit mir! Ich habe dir immer gute Dienste -«
    »Leck mich, leck mich, leck mich!«, brüllte Billy zu seiner Waffe hinauf, als seine Füße den Boden berührten.
    »He, was ist denn hier los?«, wollte Sal wissen.
    »Und du kannst mich auch mal...«, brüllte Billy.
    Jacopetti drehte das Seitenfenster herunter und steckte den Kopf heraus. »He, Kumpel, brauchen Sie Hilfe?«
    Billy stand der Schaum vor dem Mund. Als er sah, dass es Jacopetti war, bekam er große Augen. Keuchend und schwitzend rannte er auf ihn zu: »Sie müssen hier weg, Mister. Jemand will Sie umlegen.«
    »Ist ja gut, Kumpel -«
    »Nein, ist überhaupt nicht gut, Mister, ich sag Ihnen doch, die wollen Sie wirklich umlegen. Er hat mich geschickt, damit ich’s erledige, aber dann haben das Auto und die Pistole … sie haben gesagt, dass ich’s nicht machen soll. Und wenn ein Auto und eine Pistole mit einem zu reden anfangen, wissen Sie, sollte man lieber auf sie hören.«
    »Kumpel, ich werde jemanden anrufen«, sagte Jacopetti. »Ich warte so lange, bis jemand da ist -«
    »Nein, Sie können nicht warten. Sie müssen sofort abhauen. Nur, weil ich’s nicht erledigt habe, heißt es noch lange nicht, dass es nicht erledigt wird. Er holt sich einfach einen anderen Killer. Ich sag Ihnen doch, dass Sie hier wegmüssen!«
    »Mach ich, sobald jemand da ist, der Ihnen hilft!«
    Jemand hupte. Jacopetti steuerte seinen Wagen an den Straßenrand. »Sie bleiben einfach hier. Ich warte mit Ihnen.«
    »Nein, Sie müssen hier weg!« Billy schlug auf die Motorhaube von Jacopettis Auto. »Raus!« Weitere heftige Schläge. »Raus, raus, RAUS!«
    Und so traf der Krankenwagen Billy an - wie er die Motorhaube von Jacopettis Auto bearbeitete, ihn vor Gefahr und Mord warnte und von Autos und Pistolen schwadronierte, die sprechen konnten.
    Es war ein wunderschöner Tag - blauer Himmel mit einer leicht würzigen Brise. Der Rasen war ganz besonders grün und glitzerte noch von der morgendlichen Dusche mit dem Gartenschlauch. Fast alle waren an diesem Tag draußen und freuten sich am wunderbaren Wetter. Selbst Fionas Lebensgeister erwachten wieder, als sie die Schüssel mit einem Löffel auskratzte und deren Inhalt dem Mann anbot, der zusammengekauert im Schaukelstuhl saß. Als sich der Löffel seinem Mund näherte, öffneten sich seine Lippen wie automatische Türen in einem Supermarkt.
    Fiona lächelte, als sie den Löffel aus dem Mund ihres Bruders zog. »Billy, heute hast du sehr gut gegessen.«
    Es kam keine Antwort.
    »So ein schöner Tag, findest du nicht auch, Billy? Die Blumen blühen, die Vögel singen. Der Himmel ist blau... ein Tag, so richtig zum Rumhängen. Vielleicht schaukeln wir ein bisschen in der Hängematte. Früher mochtest du Hängematten doch so gern. Weißt du noch, dass wir bei Oma immer in der Hängematte geschaukelt sind? Und dann hat Daddy den

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