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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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ins Auto, knallte die Tür zu und versuchte wieder zu starten.
    Die Maschine hustete einige Male hilflos und starb ab.
    »Scheiße!« Billy schlug auf das Armaturenbrett.
    Sal sagte: »Lass das!«
    Billys Herz begann zu rasen, und seine Augen weiteten sich. Wie von der Tarantel gestochen, fuhr er auf und warf den Kopf von einer Seite zur anderen.
    Was zum Teufel war das?
    Beruhige dich, Billy! Das bildest du dir nur ein.
    Alles mit der Ruhe, einfach noch einmal starten.
    Er probierte es noch einmal. Der Motor war still, so tot wie sein letztes Opfer in Jersey.
    Diesmal schlug er aufs Lenkrad.
    »Aua!«, protestierte Sal. »Was machst du da, Billy? Warum lässt du deinen Frust an mir aus?«
    Diesmal blieb Billy still sitzen und ballte die Hände zu Fäusten. »Wer spricht da?«
    »Was glaubst du denn, wer da spricht?«, fragte Sal. »Die Bäume vielleicht oder was?«
    Nur Billys Augen huschten von einer Seite zur anderen, er selbst rührte sich nicht. »Wer... sind... Sie?«
    »Das fragst du noch?«, sagte Sal. »Wir sind ja erst seit, äh, an die zehn Jahren Partner. Ich bin jedenfalls beleidigt. Aber da du mir jetzt schon deine Aufmerksamkeit schenkst, sei so gut, und knall die Tür nicht mehr so zu. Schließlich bin ich genau wie du auch nicht mehr ganz taufrisch.«
    Billy schluckte schwer: »Sal?«
    »Volltreffer! Können wir endlich hier weg? Heute kriegen wir ohnehin nichts mehr geregelt.«
    Billy setzte sich aufrecht hin. Er schüttelte immer wieder den Kopf und schlug sich gegen die Stirn. »Damit ich das jetzt richtig verstehe: Du bist Sal... mein Auto... und du sprichst mit mir?«
    »Ist ja sonst keiner da, oder?«
    Billy warf die Schultern zurück, machte den Mund auf und wieder zu. Er schaute im CD-Player nach. Leer. Das Radio war ausgeschaltet.
    Was zum Teufel geht hier vor?
    Wenn du nicht dagegen ankommst, schließ dich an. Billy beschloss, mitzuspielen. »Autos können nicht sprechen.«
    »Du darfst noch einmal raten«, sagte Sal. »Sieh mal, Billy, ich verstehe ja, dass du verwirrt bist. Normalerweise spreche ich auch nicht. Aber außergewöhnliche Umstände verlangen außergewöhnliche Maßnahmen. Erst einmal verdrischst du mich, obwohl ich absolut nichts verbrochen habe, oder? Ich meine, wir sind seit zehn Jahren zusammen. Hab ich dich nicht immer ohne Widerrede von A nach B gebracht?«
    Billy brach der Schweiß aus. »Okay, okay. Hast ja recht.«
    »Ich war gut zu dir, richtig?«
    »Richtig.«
    »Warum verdrischst du mich also? Ich will dir mal was sagen, Freundchen, du drehst langsam durch.«
    Und diese Feststellung traf den Nagel auf den Kopf. Denn da saß Billy und unterhielt sich mit einem Auto.
    Sal sagte: »Heute schaffst du es nicht mehr zum Park. Sehen wir lieber zu, dass wir hier wegkommen.«
    Billys Augen waren immer noch weit aufgerissen. »Und warum?«
    »Und warum?« Sal klang gereizt. »Mach mal die Augen auf, Billy. Wir kommen jedenfalls nicht weiter, solange der Baum da vorn die Straße blockiert. Ich kann zwar sprechen, aber Stabhochsprung kann ich nicht. Ich bin, verdammt noch mal, ein Auto! Und jetzt dreh mich um, damit wir heimfahren können.«
    Billy schaute auf die Straße.
    Und dort lag er. Der umgestürzte Baum musste mindestens zwanzig Meter hoch gewesen sein, der eineinhalb Meter dicke Stamm lag quer über der Fahrbahn und blockierte beide Spuren der Umgehungsstraße.
    »Dieser verfick-! Wieso hab ich den nicht früher gesehen?«
    »Ach, Billy, du bist zwar ein lieber Junge, aber manchmal hörst du zu wenig auf dich selbst. Als du sagtest, dass du keinen FBI-Agenten umlegen willst, weil FBI-Beamte geschützt sind, hättest du vielleicht dabei bleiben sollen. Vielleicht will dir der Große Manitu jetzt klarmachen, dass du auf deine Instinkte hören sollst.«
    Billy schüttelte den Kopf und starrte immer noch den Baum an. »Ich versteh das nicht, wieso ich ihn nicht früher gesehen hab.«
    »Billy, hast du gehört, was ich dir gesagt habe?«
    »Ja, ja.«
    »Selber ja, ja. Geh noch mal zu Mr. Barton und sag ihm, dass das mit dem FBI-Agenten nicht läuft.«
    »Das kann ich nicht machen. Er hat mir schon die Hälfte angezahlt.«
    »Dann gib ihm das Geld zurück. Besser auf die Kohle verzichten als im Kittchen landen.«
    In diesem Augenblick dämmerte ihm die Absurdität der Situation. Er führte eine Unterhaltung mit seinem Auto. Nein, nicht einfach nur eine Unterhaltung. Eine Diskussion! Ein Streitgespräch! Und nach Billys Einschätzung lag das Auto vorn.
    »Pass auf«, sagte

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