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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Naturschutzgebiet, bewachsen mit überwucherten Büschen und hohen Bäumen. Der Parkplatz zu diesem Forst lag versteckt hinter Sträuchern. Er lag an der ersten der beiden Ampelkreuzungen, es gab dort keine erkennbaren Straßenschilder. Man musste einfach nur wissen, dass es die erste Kreuzung auf der Umgehung zur Umgehung war.
    Billy hielt diese Gegebenheiten für vielversprechend und erkundete das Gelände genauer.
    Ungefähr zwanzig Meter vom Parkplatz entfernt - sieben Meter in den Park hinein - stand eine große, üppige Kiefer dicht neben einer dicken, alten Zeder und bildete mit ihr eine grüne Wand aus Blättern und Nadeln. Beide Bäume grenzten an die Straße. Beinahe unmittelbar hinter der Zeder und der Kiefer stand eine alte Eiche neben einer alten Platane, deren Äste ein dichtes Blätterdach bildeten. Die Stelle war perfekt: umschlossen und abgeschirmt, mit hervorragendem Blick auf Straße und Parkplatz. Das Sahnehäubchen aber war die kleine Forststraße, die vom Parkplatz aus durch das Parkgelände und gegenüber einem klotzigen Backsteinhaus im Kolonialstil zur ersten Umgehungsstraße führte.
    Daraus ergab sich folgender Plan:
    Billy würde jeden Morgen gegen halb sieben zum Park hinüberfahren, auf die Eiche klettern und dort, versteckt hinter Laub und Gestrüpp, warten. Er würde sich die Zeit mit Kaffee und Kreuzworträtseln vertreiben, bis es an der Zeit war. Dann würde er seine Pistole auspacken, das Ziel anpeilen und warten, bis Jacopettis Geländewagen über die zweite Umgehungsstraße gefahren kam. Fast immer würde Jacopetti die grüne Ampel schaffen: Das war unvermeidlich, weil die Ampel der Hauptstraße den Vorzug gab und daher die meiste Zeit auf Grün stand. Aber nach dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit würde Jacopetti einmal - nur ein allereinziges Mal - die grüne Ampel verpassen. Dann müsste er an der Kreuzung warten, wenn auch nur für einen Augenblick.
    Mehr brauchte Billy nicht: nur einen kurzen Augenblick, um ihn zu erledigen.
    Nach dem Knall würde er einfach von seinem Versteck im Baum klettern, in Sal springen, auf der Fahrt durch den Park die Waffe loswerden. Dann würde er auf die erste Umgehungsstraße hinaus zur Autobahn abbiegen und wäre in Sicherheit.
    Er würde ein paar Tage warten und dann Mr. Barton einen Kurzbesuch abstatten.
    Und nachdem er diesen letzten, lukrativen Einsatz erfolgreich hinter sich gebracht hätte, würde er die Fliege machen. Mit anderen Worten, sich von seinem bisherigen Leben verabschieden und in Florida oder Ma-li-bu oder sonstwo am Meer in der Sonne liegen.
    Frank und frei und mit Kohle bis zum Abwinken.
    Das war der Plan.
     
    In der ersten Woche schaffte Jacopetti es bei Grün und brauste mit hoher Geschwindigkeit über die Kreuzung. In der zweiten Woche schaffte Jacopetti fünfmal hintereinander die grüne Ampel. In der dritten Woche das Gleiche.
    Billy wurde allmählich stocksauer.
    Als Ausgleich für die viele Zeit, die er für nichts und wieder nichts auf einem Baum sitzend verbracht hatte und sich von Nadeln in den Hintern hatte stechen lassen, beschloss er, das Wochenende mit einem Besäufnis zu begehen und sein Pech in Scotch und Sodas zu ertränken. Folglich war das Aufwachen am Montagmorgen eine üble Tortur. Selbst der zu erwartende Geldsegen, der Billy ständig im Kopf herumschwirrte, konnte nicht verhindern, dass Billy einen ausgewachsenen Kater und eine Scheißlaune hatte. Er zwang sich zu einer schnellen Dusche, zog ein Polohemd an, eine Khakihose und Sandalen ohne Socken. Er steckte die Pistole in seinen Hosenbund, sperrte die Wohnungstür zu und ging dann hinunter in die Garage, um Sal zu holen.
    Von dem Augenblick an, als Billy den Zündschlüssel in Sals Schloss umdrehte, schaltete er auf Autopilot. Er fuhr die Route wie im Schlaf, bis das Unerwartete geschah. Um sechs Uhr zweiundzwanzig an einem schwülen Sommermorgen, acht Minuten bevor Billy das Naturreservat erreichen sollte, starb Sals Motor ab.
    »Scheiße!«, rief Billy. »Das hat mir gerade noch gefehlt!«
    Er versuchte, erneut zu starten.
    Der Motor sprang an, aber sobald Billy das Getriebe auf D stellte, starb er wieder ab.
    »Verdammte Scheiße, verdammte!« Billy zog den Riegel für die Motorhaube und stieg aus dem Wagen. Er starrte den Motorblock an. Nichts rauchte, und die Flüssigkeiten waren allem Anschein nach auch in Ordnung. Er überprüfte die Schläuche, dann die Drähte. Alles schien funktionsfähig zu sein.
    Was sollte das also?
    Er setzte sich wieder

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