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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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Brot nach vorn und zwischen mehrere rotierende parallele Messer geschoben, bis es auf der anderen Seite in Form von hübschen, perfekten Scheiben wieder zum Vorschein kommt.
    Unmittelbar nach Durchgang durch die Messer fiel mein erstes Roggenbrot auseinander, und die Scheiben fächerten sich wie ein Kartenspiel auf. Vater, der das Problem erkannte, erklärte mir abermals, dass man, sobald sich das Brot zwischen die Messer schiebt, es auf der anderen Seite mit der Hand stützen muss. Dies muss mit größter Umsicht geschehen, da die Finger natürlich nicht mit den Messern in Berührung kommen dürfen. Wollte ich mich der Herausforderung stellen?
    Und ob ich wollte. Nach ein paar Fehlversuchen war ich schließlich in der Lage, einen erfolgreich geschnittenen Wecken Roggenbrot herzustellen. Ich war sogar in der Lage, ihn vertikal zu halten, auf dem Kopf, versteht sich, genauso wie die Fachleute es machen.
    Oje, der folgende Schritt war es, der mich kalt erwischte. Ich legte das Roggenbrot direkt in die weiße, gewachste Papiertüte. Natürlich fiel das Brot dort wieder auseinander.
    Als ich mich wortreich dafür entschuldigte, lachten die Kunden nur. Ist sie nicht süß?
    Was soll das, Leute? Ich versuche hier, eine vollwertige Arbeitskraft zu sein.
    Natürlich bestand mein entscheidender Fehler darin, dass ich das Roggenbrot nicht zuerst in eine enge Plastiktüte gesteckt und mit einem Drahtclip verschlossen hatte, um den Wecken erst anschließend in die weiße, gewachste Papiertüte zu verfrachten. Natürlich machte dieser Schritt es erforderlich, die Plastiktüte mit einer Hand zu öffnen, während man mit der anderen das Brot senkrecht nach oben hielt.
    Keine leichte Koordinationsübung. Ein paar meiner Wecken endeten als Futter für den Sägemehlboden.
    Noch mehr Abfall.
    Falls Vater sich daran gestört hatte, sagte er es nicht.
    Irgendwann gelang mir die für das Einpacken des Roggenbrotes notwendige Koordination. Und nicht nur beim Roggenbrot, sondern auch bei den Challah-Wecken und dem Weizenbrot. Letztere stellten eine Herausforderung der besonderen Art dar, denn Challahs und Weizenbrote sind viel weicher. Sie verlangten eine gefühlvolle Behandlung in der Brotmaschine.
    Da ich mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen wollte, suchte ich nach noch mehr Arbeit. Dad hatte vermutlich gespürt, dass ich auf große Verantwortung spitz war, denn er legte die gesamte Bäckerei in meine Hände.
    Die gesamte Bäckerei, und dabei war ich erst elf Jahre alt.
    Das war grandios.
    Faye, die Bäckersfrau.
    Da stand ich nun, trug ein Haarnetz, schnitt Brote in Scheiben, wirbelte Plastiktüten mit Schwung herum und verteilte Kekse mit Liebesperlen an Kleinkinder.
    Der Coup de Grâce kam, als Dad damit anfing, mich zur Großbäckerei mitzunehmen, wenn er Nachschub für unseren Verkauf holte. Wir wählten die gängigsten Brötchen, Brote, Bagels und Plunderteilchen aus. Aber da Dad nun eine richtige Bäckersfrau hatte, begann er, zunehmend in Blechkuchen, runden Kuchen, Babkas und Keksen zu investieren.
    Die Gerüche waren unvergleichlich. Frischer Hefeteig, mit Zucker bestreut, Schokolade, Nüssen und Zimt, überzogen mit zarten weißen Glasuren. Mehr noch als ihr Anblick ließen mir die Aromen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wir suchten uns das Gebäck frisch aus dem Backofen aus, noch heiß, ausgebreitet auf Pergamentpapier. Die ersten Male war es allein mein Vater, der die Auswahl traf. Aber von Mal zu Mal wurde ich mutiger und machte eigene Vorschläge. Manchmal hörte er auf mich. Manchmal nicht.
    Einmal gab es einen ganz speziellen runden Kuchen, der sowohl meine Nase als auch meine Augen ansprach. Es war ein klassischer Zimthefeteig, kreisförmig belegt mit Kirschen, Zitronen, Blaubeeren und Äpfeln, die in einem See von Pektin und Zucker schwammen. Den musste ich haben. Obwohl er nicht einmal besonders stark duftete, stach er mir ganz besonders ins Auge.
    »Das wird ein Ladenhüter«, meinte Dad.
    »Aber er sieht hübsch aus.«
    »Die Leute kaufen mit der Nase, nicht mit den Augen.«
    »Die Leute mögen Obstkuchen«, konterte ich. »Und wenn wir auf ihm sitzenbleiben, können wir ihn immer noch nach Hause mitnehmen.«
    Ich war die Jüngste in der Familie und die einzige Tochter. Ich klimperte mit den Wimpern, und Dad schmolz dahin. Bevor wir den Laden an jenem Tag öffneten, stellte ich die Blechkuchen, die Kekse, die Brötchen und die Brote in die Vitrine. Ich räumte die Plastik- und Papiertüten auf. Ich zog den

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