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Mord Im Garten Eden

Titel: Mord Im Garten Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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brach in Gelächter aus. Ungestüm umarmte ich meinen Mann.
     
    An den Wochenenden war das Einkaufszentrum immer ausgesprochen gut besucht. Aber an Ritualen soll man festhalten, und jeden Samstag zogen meine Mutter, meine Töchter und ich dort durch die Läden. Manchmal waren diese Ausflüge erbaulich. Manchmal waren sie anstrengend. Seit dem Lottogewinn erwiesen sich diese Tage allerdings als ermüdend.
    Beth quengelte: »Warum krieg ich das Kleid nicht? Wir können es uns doch leisten.«
    Ich zählte bis zehn, um nicht in die Luft zu gehen.
    Dieser offensichtlich harmlose Satz.
    Wir können es uns leisten .
    Und dann ließ ich meine Standarderklärung vom Stapel: »Nur, weil wir uns etwas leisten können, heißt es noch lange nicht, dass ich verpflichtet bin, es auch zu kaufen .«
    Nun schmollte Beth. Meine Mutter versuchte, sie aufzuheitern, was mich noch wütender machte. Ich versuchte, meinen Zorn zu zügeln und Vernunft walten zu lassen. »Ich habe dir erst vor ein paar Wochen Sachen zum Anziehen gekauft, Beth.«
    »Aber da war das weiße Kleid nicht in meiner Größe da, Mama. Du hast gesagt, dass du es mir noch kaufst.«
    »Ich sagte, dass du warten könntest, bis es in deiner Größe kommt. Dann kaufe ich es dir. Oder , sagte ich, du nimmst das Kleid mit dem Schottenkaro. Du hast dich für das Kleid mit dem Schottenkaro entschieden. Ende der Diskussion!«
    Beth murmelte etwas vor sich hin.
    Ich versuchte, mich mütterlich zu geben. »Kleines, gestern habe ich einen unglaublich schönen Hosenanzug gesehen, und er hat mir wie angegossen gepasst. Aber ich habe ihn nicht gekauft. Und weißt du auch, warum?«
    »Ja, ja, den Vortrag kenne ich schon«, sagte Beth. »Weil es nicht gesund ist, sich jeden Wunsch gleich zu erfüllen.«
    Natürlich fiel mir darauf nichts mehr ein.
    »Wo ist Toni?«, fragte meine Mutter.
    »Sie ist in ihren Lieblingsladen gegangen. Sie sieht sich eine Hose an.«
    »Du hast Toni erst letzte Woche eine Hose gekauft«, sagte Beth. »Warum kriegt sie diese Woche eine Hose und letzte Woche auch schon?«
    »Letzte Woche habe ich ihr Jeans gekauft. Heute sieht sie sich elegante Hosen an. Beth, es spielt keine Rolle, was Toni hat oder was Toni macht. Wir unterhalten uns im Moment nicht mit Toni, sondern mit dir. Du hattest dich entschieden, und basta!«
    »Du bist un...«
    »Das will ich nicht hören!«
    Wütend stampfte Beth davon.
    »Wohin gehst du?«, rief ich ihr nach.
    »Ins Body Beautiful... und schau mir Sachen an, die ich mir nicht kaufen kann!« Wenigstens verzichtete sie auf ihren Spruch, »weil meine Mama ungerecht ist«.
    Meine Mutter versuchte, die Wogen zu glätten. »Die kommen schon darüber hinweg. Das renkt sich wieder ein. Sobald sie sich... daran gewöhnt haben.«
    Ich drehte mich zu meiner Mutter um und lächelte traurig. »Weißt du was, Mama? Jeden Tag danke ich Gott dafür, dass wir nicht den Hauptgewinn geholt haben.«
    Sie lachte und runzelte die Stirn. Sofort erkannte ich den Anlass für ihre Vorsicht. Toni war wieder da, mit drei Einkaufstüten. Sie lächelte mich wie eine Katze im Kanarienvogelkäfig an.
    Süßsauer sagte ich: »Das muss aber eine ziemlich große Hose sein.«
    Sie zeigte mir, was sie gekauft hatte. Ich sagte, dass sie alles bis auf die Hose wieder zurückgeben müsse. Sie meinte, das verstünde ich nicht. Ich sagte, das sei gut möglich, aber trotzdem sollte sie ihre Einkäufe wieder zurückbringen.
    Und dann die berühmte Bemerkung.
    »Aber wir haben doch das Geld dafür, oder?«
    In diesem Augenblick gab ich meiner Mutter die Autoschlüssel und entschloss mich, zu Fuß nach Hause zu gehen.

Aus Tonis Sicht
    Als sie mich an jenem Donnerstag aus dem Klassenzimmer holten, dachte ich, dass vielleicht jemand gestorben war. Aus welchem anderen Grund sollte Mama mich die Schule schwänzen lassen? In solchen Dingen verstand sie keinen Spaß. Aber nichts hätte mich auf die zu erwartenden Neuigkeiten vorbereiten können.
    »Wir haben was gewonnen?«, kreischte Beth, meine jüngere Schwester.
    »Boah«, murmelte ich andächtig.
    Ein Lotteriegewinn.
    Natürlich weihten unsere Eltern uns nicht in die Details ein, wie viel wir nun gewonnen hatten. Aber mir wurde ein Auto versprochen, und so verzichtete ich darauf, Protest einzulegen.
    Nun waren wir also zu etwas Geld gekommen. Nicht dass wir bisher finanziell klamm gewesen wären, aber mir war klar, dass das Geld uns vieles erleichtern würde. Mama wurde immer nervös, wenn es ums Geld ging, und ich erwartete,

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