Mord Im Garten Eden
Hochgeschwindigkeit durchs Leben, Christy. Manche schlendern gemütlich hindurch. Was dir recht ist, soll mir auch recht sein. Bedenke nur immer, dass es am Ende keinen großen Unterschied macht, ob du gehst oder rennst. Die Ziellinie ist immer der Tod.«
Ich runzelte die Stirn: »Ganz schön morbid, so zu denken.«
»Nicht, wenn du so wunderbare Kinder hast wie ich.«
Ich starre sie an: »Das ist jetzt kein zarter Hinweis, oder?«
»Ein zarter Hinweis?«
»Schließlich habt ihr ständig gesagt, dass ich mit einundzwanzig ein Kind kriegen soll. Das haben sie aber nicht ernst gemeint, oder?«
»Natürlich nicht«, meint sie. »Sie haben das nur einfach so dahingesagt.«
»Die haben eine ganze Menge einfach nur so dahingesagt.«
Meine Mama gibt mir einen Kuss. »Hab ein bisschen Geduld, Christy.«
»Du hörst dich an wie Oma.«
»Ich bin ihre Tochter. Vielleicht hörst du dich eines Tages wie ich an.«
Ein furchterregender Gedanke. Ich sage nichts.
»Schließlich repräsentieren wir Frauen vier Generationen der Hathaways.« Sie lächelt. »Und vielleicht, wenn du dazu bereit bist... und der Heilige Geist es will... werden es fünf Generationen sein.«
»Aber nicht mit einundzwanzig«, sage ich.
»Recht hast du«, sagt Mama. »Man soll nichts überstürzen. Abgesehen davon könnte alles ohnehin für die Katz sein. Du könntest ebenso gut einen Jungen kriegen.«
Losglück
mit Rachel Kellermann und Ilana Kellermann
»Losglück« ist eine liebenswürdige Geschichte und war ein Beitrag für die von Jill Morgan herausgegebene Anthologie Mütter und Töchter . Die Geschichte entstand in Koproduktion mit meinen Töchtern Rachel und Ilana. Das Ziel war eine echte Gemeinschaftsarbeit und nicht meine Interpretation ihrer Ideen. Um das zu erreichen, ließ ich die Mädchen ihre Sichtweise zu Papier bringen. Rachel und Ilana, mittlerweile junge Frauen, waren damals fünfzehn und elf, und ihre Texte, wenn ich sie heute wieder lese, öffnen ein aufrührendes Fenster zu vergangenen Tagen. Wie schön, auf diese Art die Sichtweise meiner Töchter einzufangen, als sie noch Kinder waren.
Aus Amandas Sicht
Zuerst glaubte ich, Jack machte einen Witz, als er mir die Neuigkeit erzählte. Aber als er die Kinder aus dem Unterricht holte, wusste ich, dass er es ernst meinte. Er setzte sich mit beiden zusammen und erzählte ihnen die gleiche Geschichte, die er mir schon erzählt hatte. Dass er in der Lotterie gewonnen hatte.
»Nicht das ganz große Geld«, erklärte er. »Fünf aus sechs bei der Scratcher-Lotterie.«
Ich war überwältigt. Jack hatte noch keine Einzelheiten verraten. Unsere jüngere Tochter Beth klatschte in die Hände und hüpfte im Zimmer herum. Unsere ältere Tochter Toni stellte die offensichtliche Frage.
»Wie viel?«
Jack antwortete: »Auf den Betrag kommt es nicht an.«
Wir schauten ihn belämmert an.
»Ich will es mal so sagen: Es reicht nicht, um meinen Job zu kündigen.« Diese Aussage unterstrich er mit einem Zwinkern. »Aber ratet mal, wer zum sechzehnten Geburtstag ein eigenes Auto bekommt?«
Toni sprang auf und umarmte ihn, so fest sie konnte. Ich freute mich für sie, ärgerte mich aber über Jack. Das Geld gab ihm noch lange nicht das Recht, einsame Entscheidungen zu treffen.
»Und was ist mit mir?«, fragte Beth.
Jack löste sich aus Tonis Umarmung. Wieder dieses Zwinkern. »Na ja, vielleicht können wir für dich das Geld für etwas ganz Besonderes auf den Kopf hauen.«
»Zum Beispiel?«
Ich sagte: »Momentan brauchen wir uns noch nicht in Einzelheiten zu verlieren.« Ich merkte, wie schneidend meine Stimme war, und schlug einen freundlicheren Ton an: »Ich muss mit eurem Vater sprechen, Mädels. Und zwar jetzt gleich und unter vier Augen.«
Nachdem sie das Zimmer verlassen hatten, war er sauer. »Stimmt schon, ich hätte zuerst mit dir darüber sprechen müssen. Aber musstest du mir ausgerechnet in diesem Moment des Ruhms das Wort abschneiden?«
Ich fragte: »Wie viel?«
Er war sichtlich irritiert: »Zwei Millionen.«
Ich schnappte nach Luft. Dann verlegte ich mich aufs Kopfrechnen. Zwei Millionen, über zwanzig Jahre angelegt, ergaben ungefähr hunderttausend pro Jahr. Nach Abzug der Steuern hatten wir nun zusätzlich siebzigtausend Dollar verfügbares Einkommen.
Ja, wir konnten uns ohne weiteres ein Auto für Toni leisten. Und eine neue Stereoanlage für Beth. Und das kleine Speedboot, auf das Jack scharf war. Und vielleicht konnten wir ja auch die Küche renovieren?
Ich
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