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Mord in Babelsberg

Mord in Babelsberg

Titel: Mord in Babelsberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Goga
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entkommen sein.« Ehlert öffnete die Tür. Dahinter befand sich ein Lagerraum mit Regalen, in denen Bettwäsche, Handtücher und andere Utensilien lagen. Dann zeigte er auf den beschädigten Fensterrahmen. »Stemmeisen, vermute ich. Hab nichts angefasst wegen den Abdrücken.«
    Leo schaute sich um. Das Wetter war trocken, auf dem Boden waren keine Fußabdrücke zu erkennen. Er ließ sich die Taschenlampe des Wachtmeisters geben und leuchtete von draußen an der Hauswand hinunter. Ein unvollständiger, mit Erde verschmierter Abdruck.
    »Hat die Schwester das Gelände absuchen lassen?«
    »Nein, sie hat sofort die Polizei gerufen und auf uns gewartet.«
    Leo ging in den Flur, wo die Schwester mit einer Kollegin stand. »Ich muss Sie befragen.«
    Sie nickte der Kollegin zu, kam zu Leo und stellte sich vor. »Emma Klein. Ich hoffe, ich habe es richtig gemacht, aber ich war allein auf der Station und konnte die Patientinnen nicht unbeaufsichtigt lassen.«
    »Keine Sorge, Sie haben sich korrekt verhalten«, sagte Leo. »Können Sie den Mann beschreiben?«
    »Ich habe ihn nur von hinten gesehen. Dunkelhaarig, etwa so groß wie Sie. Schlank. Hemd und Hose, keine Jacke. Mehr kann ich nicht sagen. Ich habe mich furchtbar erschreckt.«
    Bevor Leo die nächste Frage stellen konnte, ging die Tür auf, und Dr. Hartung kam herein.
    »Was ist hier los?«
    Leo schilderte kurz die Lage. »Haben Sie irgendeine Vorstellung, wer nachts zu Johanna Gerber gewollt haben könnte?Hier wird wohl kaum jemand einbrechen, weil er Reichtümer erwartet.«
    »Höchstens Medikamente. Sonst ist hier nichts zu holen.«
    »Es war kein Zufall, dass derjenige vor Fräulein Gerbers Zimmer gesehen wurde.«
    Der Arzt schwieg. Leo wurde allmählich ungeduldig. Dann kam ihm ein Gedanke. »Haben Sie jemandem von unseren Befragungen erzählt?«
    Hartung warf einen Blick zu Schwester Emma, die daraufhin sofort ins Schwesternzimmer ging.
    »Und?«, fragte Leo mit Nachdruck.
    »Nicht von Ihren Befragungen oder der Gegenüberstellung. Mir ist schon klar, dass dies eine Polizeiangelegenheit ist. Aber ich bin gestern noch zu August Gerber gefahren, dem Bruder. Er war so besorgt, und ich dachte, es würde ihn freuen …«
    »Verdammt«, unterbrach ihn Leo. »Wie sieht der Mann aus? Dunkelhaarig? Etwa meine Größe?« Er war hellwach vor Ärger, nicht zuletzt über sich selbst. Er hätte darauf kommen müssen, nachdem er die Filme gesehen, nachdem Johanna Gerber von ihrem Leiden berichtet hatte.
    »Ja«, sagte Hartung nur.
    Leo musste sich zwingen, klar zu denken. »Nehmen wir an, es war August Gerber. Warum sollte er mitten in der Nacht durchs Fenster einsteigen, um seine Schwester zu besuchen? Wohl kaum aus Freude über ihre medizinischen Fortschritte.« Er konnte den Sarkasmus in seiner Stimme nicht unterdrücken.
    Der Arzt wurde blass. »Aber er hat sich gefreut, als ich ihm sagte …«
    Leo verlor die Beherrschung. In einer anderen Umgebung hätte er geschrien, so beließ er es bei einem Zischen. »Begreifen Sie denn nicht? Er hat Ihnen und den Ärzten in der Charité erzählt, er wüsste nicht, was seiner Schwester zugestoßen ist.Angenommen, das stimmte nicht? Angenommen, er wusste genau, was mit ihr passiert ist und wer dahintersteckte?«
    Das Atelier und die Insel und der Film namens Rotes Glas . Darum hatte er zu den Scherben gegriffen. Ein Zeichen. Dramatisch, theatralisch, sentimental. Ein Signal an seine Schwester, die es nicht bemerkt hatte, weil sie sich tief in ihr Inneres zurückgezogen hatte. Weil sie hinter den Mauern einer Anstalt saß, abgeschottet von der Welt, in der man ihre Peiniger mit roten Scherben hingerichtet hatte. Als die Polizei die Verbindung zwischen den Toten und seiner Schwester hergestellt hatte, war er in Panik geraten. Wollte Johanna warnen, damit sie nicht aussagte, dass ihr Bruder von ihrem Schicksal gewusst hatte.
    Leo schaute sich nach dem Schupo um. »Wachtmeister Ehlert, Sie rufen im Präsidium an, meine Leute sollen zu Gerber nach Hause fahren. Dr. Hartung, Sie halten sich zu unserer Verfügung.«
    Er fluchte, als ihm einfiel, dass er das Taxi weggeschickt hatte. »Und kann mir jemand ein Taxi rufen?«
    »Ich kann Sie fahren und danach in die Klinik zurückkehren«, bot Hartung an.
    »Danke«, sagte Leo knapp. »Ehlert, Sie rufen Verstärkung und überwachen das Gelände. Sollte sich der Gesuchte noch hier aufhalten, nehmen Sie ihn sofort fest.«
    Als sie zehn Minuten später in die Cösliner Straße bogen, sah Hartung Leo

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