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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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Leben – das an einem düsteren, verregneten Tag in England vor sechs Monaten mit einer Kleinanzeige in der Sunday Times begonnen hatte.
Gesucht: Beherzter Mensch, der bereit ist, Zeit, Liebe und zwanzigtausend Pfund Eigenkapital in ein seefahrerisches Unternehmen in Afrika zu stecken. Einschlägige Erfahrung von Vorteil. Emotionales oder anderes Gepäck kann auf Wunsch mitgebracht werden.
    Was das Geld anging, so hatte Jake seine Pension und seine Abfindung in der Tasche, und der Seelenklempner bei Scotland Yard hätte wahrscheinlich behauptet, dass er ausreichend emotionales Gepäck mit sich herumschleppte. Die einschlägige Erfahrung hatte er ganz bestimmt – das hätte ihm sogar sein Vater bestätigt. Jake war erst vierzehn gewesen, als Albie ihn zum ersten Mal mit auf See nahm.
    Sein Schiff war die Banchory Thistle , die fast schon so lange mit ihren Schleppnetzen vor North Shields fischte, wie Albie Kapitän war. Und das waren immerhin zwanzig Jahre. Nachdem sie jahrelang von der Nordsee durchgeschüttelt worden war, sah sie aus wie ein Boxer, der ein paar Kämpfe zu viel mitgemacht hatte, aber andererseits sah die ganze Tyne-Flotte so aus, und die Kapitäne waren alle vom gleichen Schlag wie Albie, und das schon seit Jahrhunderten. Jake hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, ob er genau so geendet wäre, wenn er seinem Vater und den vorherigen sechs Generationen der Mooreschen Ahnen nachgeeifert hätte. Seine lange verstorbenen Vorfahren hatte er auf sepiabraunen Fotos betrachten können, und die dunklen Augen, die ihn aus wettergegerbten Gesichtern entgegenblickten, waren seine eigenen. Als Albie ihn daher im Alter von vierzehn Jahren zum ersten Mal mit auf die Banchory mitnahm, sollte ihm das nicht ein Abenteurerleben schmackhaft machen – es sollte ihm zeigen, welche Art von Leben ihm vorbestimmt war.

    Kurz vor zehn kam ein blitzblankes blaues Polizeiauto aus Richtung des Highway angeholpert. Zwei uniformierte Polizisten stiegen aus, von denen sich einer als Chief Inspector Oliver Mugo von der Polizei Malindi vorstellte. Er war ein imposanter, breitschultriger Mann um die vierzig, der in seinen Reitstiefeln aus Lackleder gut und gern einen Meter achtzig aufragte, und seine äußere Erscheinung noch betonte, indem er seine Uniform eine Größe zu klein trug und seinen Gürtel drei Löcher zu eng schnallte. Mugos Kopf war völlig kahl rasiert, aber zum Ausgleich trug er einen üppigen schwarzen Schnurrbart, der von grauen Fäden durchzogen war. Ein Goldzahn vervollständigte das Bild eines Mannes, der seinen Job ernst nahm und für dessen Job es äußerst wichtig war, sein Image sorgfältig zu kultivieren.
    »Sergeant Lokuru und ich sind gekommen, um mit den beunruhigten Bürgern zu sprechen«, verkündete er großspurig und deutete dabei auf seinen Begleiter, dessen Uniform – im Gegensatz zu seiner eigenen – zwei Größen zu weit gewählt schien.
    Jake und Harry tauschten einen Blick, aber Mugo hatte gerade erst angefangen.
    »Ich bin sicher, Sie sind im Bilde über diesen unglückseligen Vorfall, in den ein Skipper aus Flamingo Creek namens Mr. Dennis Bentley verwickelt ist?«
    »Dennis, natürlich«, bestätigte Harry. Er spielte gern die Rolle des Sprechers von Flamingo Creek, meistens dann, wenn die Steuerbevollmächtigten aus Mombasa vorbeikamen oder wenn die Zollbehörde mal wieder beschlossen hatte, ihnen einen ihrer regelmäßigen Überraschungsbesuche abzustatten.
    Mugo strahlte ihn an. »Tja, dann habe ich das Vergnügen, Ihnen und all den geschätzten Bewohnern von Flamingo Creek zu versichern, dass der Vorfall von den Ermittlern der Polizei Malindi gründlich untersucht worden ist, unter der strengen Oberaufsicht meiner selbst, Chief Inspector Oliver Mugo.«
    Jake kniff die Augen leicht zusammen. »Es beruhigt uns, das zu hören. Und zu welchen Ergebnissen sind Sie bis jetzt gekommen?«
    Mugo sah ihn fragend an. »Bis jetzt? Nun, ich glaube, Sie haben mich nicht richtig verstanden, Sir. Der Fall ist gelöst .«
    Die Überraschung, die diese Nachricht unter Sukis Stammgästen auslöste, drückte sich in kollektivem Gemurmel aus.
    »Gelöst?« Harry nickte anerkennend. »Schnelle Arbeit, Chief Inspector.«
    Mugos Lächeln wurde noch breiter. »Wir von der Polizei Malindi sind stolz darauf, Verbrechen stets effizient und zur Zufriedenheit aller Beteiligten aufzuklären.«
    »Und, was ist mit Dennis passiert?«
    »Es handelt sich um einen tragischen Unfall«, verkündete Mugo in

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