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Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Mord in Mombasa: Thriller (German Edition)

Titel: Mord in Mombasa: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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folgen.«
    »Ein Polizist kennt die zahllosen Tücken der Justiz immer noch am besten, stimmt’s?«
    Jake sah ihn an und nickte bewundernd. »Sie haben Ihre Hausaufgaben aber gründlich gemacht, Inspector.«
    »Sobald bei uns ein Ausländer festgenommen wird, überprüfen wir seinen Hintergrund. Das war mit einem Anruf bei Ihrem Konsulat hier in Mombasa erledigt.«
    »Ich hoffe, die haben Ihnen auch gesagt, dass ich schon seit einer ganzen Weile kein Polizist mehr bin.«
    Diesmal musste Jouma lächeln. »In der Tat, Mr. Moore. Sechs Jahre, um genau zu sein. Aber es sieht ganz so aus, als hätte das Leben in Kenia Ihre Instinkte nicht unbedingt einschlafen lassen.«
    »Alte Gewohnheiten sind eben hartnäckig, Inspector«, meinte Jake.
    Jouma stand auf, und das Knacken seiner Kniegelenke hallte in dem kleinen Vernehmungszimmer.
    »Ich hatte einen richtig fürchterlichen, langen Tag, Mr. Moore«, erklärte er und warf einen Blick auf die Wanduhr. Mittlerweile war es vier. »Ich glaube, wir müssen in dieser Sache keine weiteren Schritte unternehmen.«
    »Danke, Inspector.«
    »Bedanken Sie sich nicht. Denken Sie in Zukunft nur daran, dass wir hier Gesetze haben, und dass wir die Einhaltung dieser Gesetze mit Hilfe von Polizisten überwachen.«
    Jake streckte ihm die Hand hin, und Jouma ergriff sie. Der Inspector war klein, aber sein Händedruck erstaunlich fest. »Auf Wiedersehen, Mr. Moore. Sergeant Walu wird Sie hinausbegleiten.«

Dritter Tag
       

9
    I n Bagdad war eine Wagenkolonne in einen Hinterhalt geraten, auf ihrem Weg vom Flughafen zu einem Antiterrorismusgipfel im Hauptquartier des derzeitigen provisorischen Regierungsrats. Der irakische Minister für Innere Sicherheit und die sechs Abgeordneten der Vereinten Nationen waren tot. Dreitausend Kilometer entfernt, in Amsterdam, trat der Mann, der die vier russischen SA-7-Raketenwerfer für dieses Attentat geliefert hatte, aus dem Schlafzimmer einer Zweitausend-Dollar-Hotelsuite und steckte sich eine türkische Zigarette an.
    Das Zimmer war mit allen vorstellbaren Möbeln im französischen Stil des achtzehnten Jahrhunderts ausgestattet: zierliche Lehnsessel aus Walnussholz, brokatbezogene Stühle mit geschnitzten Armlehnen, Kommoden und Schreibtische mit geschwungenen Beinen, Keramik von Quimper und Spiegel mit vergoldeten Rahmen – nur in einer Ecke stand ein ultramoderner Fernseher mit Plasmabildschirm, auf dem CNN gerade die Bilder der Leichen zeigte, die man aus den verbeulten, brennenden Autowracks zog und in die wartenden Notarztwagen verfrachtete.
    »Na, glücklich, Mr. Zasochow?«, erkundigte sich Whitestone, der gegenüber auf einem braunen Ledersofa saß.
    Der Mann mit der Zigarette paffte zufrieden. »Extrem.«
    Whitestone griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. »Möchten Sie einen Drink?«
    Zasochow grunzte und trat an das Panoramafenster, das einen Ausblick auf die Prinsengracht und die Schlange vor dem Anne-Frank-Museum bot. Die Fenster waren verspiegelt, darum war es nicht wichtig, dass sein seidener Morgenrock vorne offen stand und seine roten Genitalien unter dem blassen Wanst zu sehen waren.
    Whitestone füllte ein daumenhohes Glas mit gekühltem Stolitschnaja. Zasochow leerte es in einem einzigen Zug und reichte es ihm zum Nachfüllen.
    »Sind die alle so?«, erkundigte sich Zasochow. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und deutete mit einer Kopfbewegung zum Schlafzimmer.
    »Ich bin immer für den gehobenen Anspruch.«
    »Ich bin beeindruckt, Mr. Whitestone. Und ich habe viele Freunde, die ebenfalls beeindruckt sein werden. Ich glaube, wir werden viele Geschäfte miteinander machen.«
    »Vielleicht«, meinte Whitestone. »Vielleicht auch nicht.«
    Zasochow nahm noch einen Schluck und sah ihn neugierig an. »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Ich bin nicht sonderlich erpicht auf langfristige Zusammenarbeit, Mr. Zasochow. Ehe man sich versieht, steht der eigene Name in den Gelben Seiten.«
    Zasochow lachte und trat vom Fenster weg, wobei er den Gürtel seines Morgenmantels nachlässig mit einer Hand zuzog.
    »Sie haben recht mit Ihrer Vorsicht, Mr. Whitestone«, stimmte er ihm zu. Er ging quer durchs Zimmer zu einem Mahagonischreibtisch und öffnete eine dünne Aktenmappe aus Leder. »Aber andererseits wäre es ein Jammer, sich übermäßig bescheiden zu geben – vor allem, wo Ihre Dienste so einmalig sind.«
    Er reichte Whitestone einen schlichten weißen Umschlag. »Ein kleines extra

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