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Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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jedenfalls, dass die Leute in der Dämmerung nichts merken würden.«
    »Du wirst lachen, aber Mr. Gatlock hat es sofort gemerkt. Er ist eben ein eingefleischter Gärtner«, warf Kate ein.
    »Keiner von euch wusste, wie fit und vor allem wie schnell ich inzwischen geworden war. Außerdem habt ihr nicht gesehen, dass ich an diesem Abend meine Laufschuhe trug.«
    »Die rot-grünen Papageien«, sagte Kate und vergaß für einen Moment, dass es sich hier nicht um ein normales Gespräch handelte. »Nein, aber du hast Recht. Ich hätte es bemerken müssen.«
    »Und dann nahm ich die Abkürzung. Diesen Weg, der zwischen den Gärten entlangführt. Das hat mir ein paar Minuten zusätzliche Zeit verschafft. Aber es hat sowieso nicht sehr lang gedauert. Ich ging in mein Zimmer, holte ein Drei-Kilo-Gewicht und wickelte es in Plastikfolie. Außerdem trug ich Einmal-Handschuhe. Sie war in ihrem Atelier. Die Schublade des Aktenschranks stand offen. Sie sah sich Fotos an und lachte darüber. Ich riss ihr die Fotos aus der Hand, versuchte, sie zu zerknüllen, und warf sie fort. Ich sagte ihr, sie müsse sie vernichten. Aber natürlich hat sie nicht zugehört. Ich wusste schon vorher, dass sie es nicht tun würde. Und da habe ich sie geschlagen.«
    Die beiden Frauen brüteten stumm vor sich hin. Kate versuchte, sich die Szene nicht allzu genau vorzustellen, aber Sophies Beschreibung schwirrte ihr noch immer im Kopf umher. Sie schluckte schwer. Auf keinen Fall durfte ihr jetzt übel werden.
    »Sie verlor überraschend wenig Blut. Wahrscheinlich war sie sofort tot. Eigentlich bin ich froh darüber.«
    »Und danach bist du durch die Straßen zurückgelaufen?« Kate wünschte nichts sehnlicher, als die Geschichte weiterzubringen; bloß weg von der Szene in Yvonnes Wohnung.
    »Die Mütze und das Plastikmaterial habe ich im Gartenhaus der Binns versteckt. Später habe ich es abgeholt und in einem Graben im Norden von Oxford entsorgt. Das schreckliche Wetter war geradezu ideal für mich. Kaum jemand hielt sich draußen auf, und die wenigen, die mir begegnet sind, hatten ganz andere Sorgen.«
    »Du kannst wirklich von Glück sagen, dass du von niemandem gesehen und erkannt wurdest.«
    »Das war kein Glück, das war Intelligenz. Auf jeden Fall habe ich dich an der Nase herumgeführt, Kate Ivory.«
    Wie viel Zeit mochte vergangen sein? Die beiden Frauen beobachteten das schmale Lichtsegment im Türspalt und sahen Barbara vorübertraben. Im Laufen zerrte sie ein Taschentuch aus der Tasche und schnäuzte sich heftig.
    »Ein bisschen früh für Heuschnupfen«, stellte Kate fest.
    »Durch körperliche Anstrengung hervorgerufene Rhinitis«, diagnostizierte die Arzttochter Sophie. »Jetzt müssen wir nur noch auf Rose warten. Sie wird wohl nicht allzu weit hinter Barbara sein.«
    Kate sandte ein Stoßgebet zum Himmel, Rose möge so schlecht geworden sein wie Camilla, sich eine Blase gelaufen oder aufgegeben haben und nach Hause gegangen sein. Doch schon tauchten drei Gestalten im Zuckeltrab in ihrem eingeengten Blickfeld auf. Es war Rose, die sich mit einer der Sommerläuferinnen unterhielt, dicht gefolgt von Penny.
    »Das waren alle«, sagte Sophie. »Jetzt komm.«
    »Warte doch!«, flehte Kate. Ihre Stimme war schrill vor Angst. »Denk doch mal nach, Sophie. Du willst doch nicht wirklich noch einen zweiten Mord auf dein Gewissen laden? Der erste, das war Notwehr. Zumindest könntest du auf verminderte Schuldfähigkeit plädieren. Aber mit dem zweiten kommst du so nicht durch.«
    »Du redest zu viel«, knurrte Sophie. »Immer schon. Und jetzt hoch mit dir!«
    Sie packte Kate an den Handgelenken und riss sie unsanft hoch. Kate taumelte auf die Füße. Ihr rechtes Bein war während der unbequemen Kauerstellung auf dem Boden eingeschlafen. Sophie zerrte sie durch die Küche zur Kellertür. Obwohl ihre Laufschuhe offen waren und locker saßen, kämpfte Kate den ganzen Weg über wie eine Löwin gegen Sophies Griff an. Aber auf den staubigen Korkfliesen fanden ihre Füße keinen Halt. Sie rutschte aus; trotzdem lockerte sich Sophies schmerzhafte, stahlharte Umklammerung ihrer Handgelenke keinen Deut. Kate schrie Sophie an, sie brüllte, sie versuchte, ihre Hände frei zu bekommen, doch alle Mühe war umsonst. Sophie ging einfach stur weiter.
    »Du weißt doch sicher, was Gavin gemacht hat, oder?«, sagte Sophie und blieb vor der Kellertür stehen. »Er hat mit diesem riesigen Schraubschlüssel für die Wehre dafür gesorgt, dass das Wasser aus den

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