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Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman

Titel: Mord ist aller Laster Anfang: Ein Mitchell & Markby Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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auftauchen würde, elegant und fröhlich, um sich für die schönen Blumen zu bedanken. Es gab viele Blumen, das hätte Eve gefallen. Unter den Trauergästen waren, trotz der widrigen Umstände, auch viele bekannte Gesichter, und das hätte Eve ebenfalls zu schätzen gewußt. Aber jetzt hatten sich die Menschen allmählich zerstreut, und nur eine Handvoll war geblieben.
Sara, das blonde Haar zu einem langen Zopf geflochten, der ihr über den Rücken hing, sah noch mehr als sonst wie ein Schulmädchen aus; ihre Augen waren gerötet, sie war sehr still, das blasse Gesicht erstarrt vor Schmerz. Peter Russell, der genauso kummervoll aussah, aber aus einem anderen Grund, stand, ganz der Beschützer, dicht neben ihr. Jonathan Lazenby hatte sich, wie vorauszusehen gewesen war, auf eine plötzliche und unvorhergesehene Geschäftsreise begeben. Offiziell war die Hochzeit wegen der Beerdigung verschoben worden, aber alle wußten, daß diese Hochzeit nie stattfinden würde. Der einzige, der noch weinte – überhaupt der einzige, der am Grab Tränen vergossen hatte –, war Albie Elliott. Er stand ganz allein, barhäuptig, im Regen, umklammerte einen Rosenstrauß, und die Tränen vermischten sich mit dem Regen auf seinem bleichen Gesicht. Meredith hatte versucht, mit ihm zu sprechen, doch er hatte sie nur angestarrt, als rede sie in einer fremden Sprache.
Verlegen trat Meredith vor und ging schwankend die Planke entlang, die auf der Erde neben dem offenen Grab lag. Das Loch war mit grünem Flanelltuch ausgelegt, um die frisch aufgeschüttete Erde vor den Blicken der Trauernden zu verbergen. Meredith bückte sich, nahm, wobei sie ihre eilig gekauften schwarzen Handschuhe beschmutzte, eine Handvoll Erde und warf sie hinein. Sie traf den Sargdeckel mit einem dumpfen und hohlen Ton unmittelbar über der Messingplakette.
Das war’s. Ein Stück entfernt warteten die Männer des Beerdigungsunternehmens, regennaß, aber sehr dekorativ, wie Krähen auf einem Zaun. Russell hatte Saras Arm genommen, und sie hatte sich zu ihm gedreht. Meredith war hier überflüssig. Elliott stieß einen erstickten Ton hervor, stürzte plötzlich vorwärts und warf sein Bukett ins Grab. Die Wirkung war weder dramatisch noch romantisch, nur grotesk. Er war in seiner eigenen verzweifelten Welt gefangen, und auch er brauchte Meredith nicht. Die Wagen auf der Banbury Road hupten weiter ungerührt bei ihren Überholmanövern.
Sie wandte sich ab und ging zwischen den ordentlichen und gepflegten Gräberreihen zum Parkplatz. Es war eine urbane Begräbnisstätte, die nichts von der chaotischen Vertraulichkeit des Dorffriedhofs hatte. Alan Markby, mit schwarzer Krawatte und in dem dunklen Regenmantel, den er bei Beerdigungen trug, trat hinter einem Grabstein vor und folgte ihr. Bei den geparkten Wagen holte er sie ein. Sie zog sich die schmutzigen, feuchten schwarzen Handschuhe aus, rollte sie zusammen und warf sie in einen Abfallkorb. Dann blickte sie zu Markby auf.
»Ich habe eine Thermosflasche mit Kaffee im Wagen«, sagte er.
»Das war sehr umsichtig von Ihnen.«
»Nicht von mir. Meine Schwester Laura kam bei mir vorbei und hat sie mir gegeben. Sie neigt ein wenig dazu, mich zu bemuttern.«
Regenfeucht und mit einem unbehaglichen Gefühl saß sie auf dem Beifahrersitz seines Wagens und schlürfte Kaffee aus Plastikbechern, die Laura ebenfalls gestiftet hatte. Aus unerfindlichen Gründen hatte sie sogar daran gedacht, zwei einzupacken. Der Kaffee schmeckte bitter, aber er war heiß und belebte den Kreislauf.
Meredith umfaßte ihren Becher mit beiden Händen, um die Wärme in ihre kalten Finger eindringen zu lassen, und fragte sich, ob Markby sich wohl noch daran erinnerte, wie flehend sie ihn an jenem schicksalhaften Nachmittag am Telefon gebeten hatte zu kommen. Ihr war völlig schleierhaft, warum sie so verzweifelt nach ihm verlangt hatte. Idiotisch. Wahrscheinlich war es die besondere Anspannung dieses Augenblicks gewesen. Sie hoffte, daß er es nicht gemerkt oder aber wieder vergessen hatte. Wenn beides nicht der Fall war, dann hoffte sie darauf, daß er es wenigstens nicht erwähnen würde. Es wäre entsetzlich peinlich.
Laut sagte sie: »Ich habe die Puppe Sergeant Pearce gegeben – die, welche Lorrimer vors Tor gelegt hatte, wo Sara sie finden sollte. Sie können Sie in Ihre schwarze Sammlung tun, falls Sie eine haben.«
Markby knurrte. »Sie hätten sie sofort aushändigen müssen, das wissen Sie. Wir hätten uns früher eingeschaltet, und er wäre

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