Mord ist ihre Leidenschaft
eine kurze Pause. »Trotzdem werden wir die Sache überprüfen.«
»Und was ist mit dem Lieferwagen?«
»Der wird ebenfalls noch überprüft. Wenn er ihn nicht geklaut hat, ist er im Staat New York registriert, und das engt das Feld natürlich beachtlich ein.«
»Das halte ich für ziemlich optimistisch. Mein Unternehmen alleine hat wahrscheinlich um die zwanzig dieser Vans. Sie werden als Lieferwagen, von den Monteuren und auch für den Transport von Mitarbeitern meiner Firmen eingesetzt. «
»Es ist mehr als das, womit wir angefangen haben.«
»Ja. Computer, aus.« Er wandte sich ihr zu. »Sicher können Peabody und McNab in den nächsten Tagen einen Großteil der Laufarbeiten übernehmen, oder?«
»Sicher. Und dann kommt Feeney bald zurück und ich kann ihn mir schnappen.«
»Sie sind mit der Autopsie von Jennies Leichnam fertig. Er wird heute freigegeben.«
»Oh.«
»Eve, du musst mich nach Irland begleiten. Mir ist klar, dass das Timing unpassend für dich ist, aber trotzdem bitte ich dich darum, dass du für zwei Tage mitkommst.«
»Tja, ich – «
»Ohne dich kann und werde ich nicht fliegen.« Jetzt blitzte die alte Ungeduld in seinen Augen. »Ich kann das Risiko nicht eingehen, dreitausend Meilen von dir entfernt zu sein, während dieser Bastard womöglich erneut versucht, dir ans Leder zu gehen. Außerdem brauche ich dich ganz einfach an meiner Seite. Ich habe bereits sämtliche erforderlichen Vorkehrungen getroffen. Wir können in einer Stunde starten.«
Sie hielt es für das Beste, ans Fenster zu treten und auf die Stadt hinauszublicken, während sie gegen das in ihr aufkletternde Grinsen kämpfte. Sicher war es unehrlich von ihr, ihm nicht zu verraten, dass sie ihn sogar hatte darum bitten wollen, sie nach Dublin mitzunehmen. Aber es war eine zu schöne Gelegenheit, als dass sie sie ungenutzt verstreichen lassen könnte und so fragte sie nur leise: »Ist es dir wirklich so wichtig?«
»Ja.«
Daraufhin wandte sie sich zu ihm um und erklärte mit einem, wie sie fand, bewundernswert zurückhaltenden Lächeln: »Dann werde ich jetzt packen.«
»Geben Sie sämtliche Informationen umgehend an mich weiter.« Eve lief mit ihrem Handy durch die Kabine von Roarkes privatem Flugzeug und starrte auf das Bild von Peabodys ernstem Gesicht. »Schicken Sie alles codiert an das Hotel in Dublin.«
»Ich beschäftige mich gerade mit dem Van. In New York sind über zweihundert Fahrzeuge dieser Marke und dieses Modells mit getönten Scheiben registriert.«
»Prüfen Sie sie alle.« Sie war fest entschlossen, kein Detail zu übersehen. »Die Schuhe sahen neu aus und der Computer sollte in der Lage sein, die Größe zu bestimmen. Also überprüfen Sie bitte auch die Schuhe.«
»Ich soll die Schuhe überprüfen?«
»Genau das habe ich gesagt. Checken Sie, wer alles in den letzten beiden – nein, besser drei – Monaten solche Turnschuhe gekauft hat. Vielleicht haben wir ja Glück.«
»Es ist sicher tröstlich, an Wunder zu glauben, Lieutenant.«
»Details, Peabody. Sie glauben besser an Details. Wenn wir die Käufer der Schuhe mit denen von Polizeimänteln und Statuen vergleichen, kommt womöglich etwas dabei heraus. Hat McNab schon etwas bezüglich des Störsenders erreicht?«
»Ich habe seit über zwei Stunden nichts mehr von ihm gehört.« Peabodys Stimme klang merklich kühler. »Angeblich spricht er gerade mit der Kontaktperson, die Roarke ihm in der elektronischen Forschungsabteilung seines Unternehmens genannt hat.«
»Auch er soll mir alles, was er hat, umgehend codiert nach Dublin schicken.«
»Sehr wohl, Madam. Mavis hat ein paar Mal angerufen. Summerset hat ihr erklärt, Sie würden sich ausruhen und dürften auf ärztlichen Befehl hin keinen Besuch empfangen. Auch Dr. Mira hat sich nach Ihrem Befinden erkundigt und einen Blumenstrauß geschickt.«
»Ach ja?« Eve war überrascht und gleichzeitig verlegen. »Vielleicht sollte ich mich bei ihr bedanken oder so. Verdammt, wie krank bin ich denn angeblich?«
»Ziemlich.«
»Ich hasse das. Wahrscheinlich hält dieser Bastard schon ein Freudenfest ab. Lassen Sie uns dafür sorgen, dass er nicht zu lange seine Party feiert. Besorgen Sie mir die Informationen, Peabody. In achtundvierzig Stunden bin ich wieder da und dann nageln wir ihn fest.«
»Noch während wir beide miteinander reden, schwinge ich kräftig den Hammer. «
»Aber hauen Sie sich bloß nicht auf den Daumen«, warnte Eve halb scherzhaft, schob ihr Handy zurück in die Tasche und
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