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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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die Brust. »Etwa, weil du einen Penis hast?«
    Auf seiner Zunge lagen ein Dutzend böse Worte, doch angesichts des kühlen, selbstbewussten Blitzens ihrer Augen wandte er sich stumm ab und stemmte die geballten Fäuste auf die Platte seines Schreibtischs. »Es ist mir egal, dass du damit vielleicht sogar Recht hast.«
    »Dann bringe ich meine Rede am besten möglichst schnell zu Ende, damit du alles auf einmal schlucken kannst. Ich liebe und ich brauche dich genauso, wie du mich liebst und brauchst. Vielleicht sage ich es nicht so oft und vielleicht zeige ich es nicht so gut wie du, aber deshalb ist es trotzdem wahr. Und wenn es an deinem Ego kratzt zu wissen, dass ich dich, so gut ich kann, beschütze, ist das halt Pech. «
    Er raufte sich die Haare und wandte sich ihr wieder zu. »Eine wirklich geschickte Art, einem Streit zuvorzukommen.«
    »Ist mir das etwa gelungen?«
    »Da ich, wenn ich dir jetzt noch widersprechen würde, wirkte wie ein Narr, warst du mit deiner Taktik eindeutig erfolgreich.«
    »Gut.« Sie riskierte ein selbstgefälliges Grinsen. »Würdest du, wenn du jetzt nicht mehr sauer auf mich bist, womöglich ein paar kleine Dinge für mich tun?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht mehr sauer auf dich bin. Ich habe lediglich erklärt, dass ich nicht mehr streite.« Er hockte sich auf die Kante seines Schreibtischs. »Aber ja, ich würde ein paar kleine Dinge für dich tun.«
    Zufrieden reichte sie ihm eine Diskette. »Schieb sie in den Computer und guck dir das darauf befindliche Bild genau an.«
    Er tat wie ihm geheißen und betrachtete das Foto. Die Finger einer behandschuhten Hand lagen um einen dünnen, zirka fünfzehn Zentimeter langen Stab. Der Griff war nicht zu sehen, aber die diversen Vertiefungen und Knöpfe machten ebenso wie die grün leuchtenden Spitze deutlich, was es war.
    »Ein Störsender«, erklärte er. »Ausgeklügelter und vor allem deutlich kompakter als alles, was ich bisher auf dem Markt gesehen habe.« Er trat dichter an den Bildschirm. »Die Identifikationsnummer des Herstellers – falls es eine gibt – ist sicher auf dem Griff und somit nicht zu sehen. In einem meiner Labors arbeiten sie gerade an einem so kleinen, effizienten Sender. Ich werde sofort überprüfen, wie weit sie damit sind.«
    »Ihr stellt solche Sachen her?«
    Als er die Ungläubigkeit in ihrer Stimme hörte, verzog er den Mund zu einem schmalen Lächeln. »Roarke Industries hat eine Reihe von Verträgen mit dieser und auch anderen Regierungen. Das Verteidigungsministerium ist ständig auf der Suche nach irgendwelchen neuen Spielzeugen wie diesem. Und es bezahlt sehr gut.«
    »Dann wäre es also möglich, dass ein solches Gerät in einem deiner Unternehmen entwickelt worden ist? Brennen hat sich ebenfalls mit Kommunikationstechnik beschäftigt. Eventuell hat sich auch die Forschungsabteilung seiner Firma mit so etwas befasst.«
    »Das lässt sich leicht herausfinden. Ich werde überprüfen, welches meiner Unternehmen gerade einen Störsender entwickelt und einen meiner Maulwürfe damit beauftragen, dass er sich mal bei Brennen umhört.«
    »Du hast Spione?«
    »Datensammler, Liebling. Sie haben es nicht gerne, wenn man sie Spione nennt. Hast du auch eine Aufnahme von dem ganzen Mann?«
    »Geh ein Bild zurück.«
    »Computer, ich brauche das vorherige Bild.«
    Stirnrunzelnd betrachtete Roarke das Foto. »Gemessen an den Fahrzeugen würde ich sagen, dass er zirka einen Meter fünfundsiebzig groß ist und, so wie der Mantel an ihm runterhängt, vielleicht zweiundsiebzig, dreiundsiebzig Kilo wiegt. Er hat eine auffallend weiße Haut. Ich nehme an, dass er nur selten an der Luft ist und, wenn er einen Beruf hat, im Rahmen seiner Arbeit an einem Schreibtisch sitzt.«
    Roarke legte den Kopf schräg und fuhr fort: »Das Alter lässt sich nicht bestimmen, aber er macht aufgrund seiner Haltung einen… jugendlichen Eindruck. Man sieht einen Teil seines Mundes. Er lächelt. Selbstgefälliger Bastard. Allerdings ist sein Geschmack in Bezug auf Kleider eher dürftig.«
    »Das ist der Mantel eines Polizisten«, erklärte Eve ihm trocken. »Aber ich glaube nicht, dass er tatsächlich zur Truppe gehört. Die tragen keine Turnschuhe, und wenn einer von ihnen über das Wissen und die Ausrüstung von diesem Kerl verfügen würde, hätte die Abteilung für elektronische Ermittlungen ihn schon längst ausgebuddelt. Diese Mäntel kriegt man beispielsweise hier in New York in ein paar Dutzend Geschäften.« Sie machte

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