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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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bestimmt nicht mehr so beweglich.«
    »Da hast du sicher Recht. Mit dem Alter verliert ein Mann ein bisschen das Gespür.« Feixend hielt er ihr ihren Ausweis hin. »Tja, Lieutenant, aber ich glaube, das hier gehört dir. «
    Sie grabschte ihm den Ausweis aus der Hand und bemühte sich, weder amüsiert noch allzu beeindruckt von diesem speziellen Talent ihres Ehemanns zu sein. »Angeber.«
    »Ich kann doch schwerlich zulassen, dass du meinen Ruf derart in Frage stellst. Hier sind wir.« Er blieb stehen und musterte die Fassade des Lokals. »Das hier ist das Penny Pig. Hat sich nicht sonderlich verändert. Höchstens, dass es etwas sauberer wirkt als damals.«
    »Vielleicht leisten sie ja inzwischen ebenfalls für den Wettstreit um die schönste Ortschaft ihren Beitrag.«
    Von außen betrachtet war es ein wenig beeindruckender Bau. Oberhalb der Gitterfenster fand sich das Bild von einem schlitzäugigen, weißen Schwein. Hier blühten keine Blumen, doch die Fensterscheiben waren sauber und der Gehweg frisch gefegt.
    Roarke öffnete die Tür und sofort hüllten Hitze, lautes Stimmengewirr, Gelächter und Musik, der Geruch von Bier und Zigarettenrauch sie ein.
    Der Pub bestand aus einem langen, schmalen Raum. Zahlreiche Männer standen an der alten Holzbar, andere saßen zusammen mit Frauen und Kindern an niedrigen, mit Gläsern voll gestellten Tischen, und am hinteren Ende des Lokals hockten auf einem winzigen Podest zwei Männer und spielten auf einer Fiedel und einem kleinen Kasten, den man zusammendrücken und auseinander ziehen musste, eine flotte Melodie.
    Hoch an der Wand klebte ein kleiner Fernseher mit abgeschaltetem Ton, auf dessen Bildschirm ein Mann auf einem Fahrrad einen Schotterweg hinunterschlingerte und dabei immer wieder stürzte, ohne dass ihm auch nur einer der anwesenden Menschen dabei zusah.
    Hinter der Theke zapfte ein Mann Bier und ein zweiter schenkte die übrigen Getränke aus. Mehrere Leute hoben bei Roarkes und Eves Eintreten die Köpfe, niemand jedoch unterbrach wegen ihres Erscheinens sein Gespräch.
    Roarke steuerte mit Eve auf den älteren der beiden Männer hinter dem Tresen zu, einen Kerl in seinem Alter, der früher einmal gertenschlank und für seinen Witz berühmt gewesen war. Dabei hatte er seine eine Hand um die Schulter seiner Frau gelegt. Er war dankbar, dass sie auf dieser kurzen Reise zurück in seine Vergangenheit an seiner Seite war.
    »Ein großes und ein kleines Guinness, bitte«, gab er seine Bestellung auf.
    »Was hast du da bestellt?«, fragte Eve ihn leise.
    »Das höchste aller Getränke«, murmelte Roarke und verfolgte, wie sein alter Freund die Gläser geschickt unter den Zapfhahn hielt. »Es hat einen ganz besonderen Geschmack. Wenn du es nicht magst, besorgen wir dir ein normales Helles.«
    Eve kniff ihre Augen wegen des Rauchs zusammen. »Wissen Sie nicht, dass der Genuss von Tabak in der Öffentlichkeit nicht erlaubt ist?«
    »In Irland ist er in den Pubs gestattet.«
    Der Theker kam mit den Getränken zu ihnen zurück und während Roarke in seiner Tasche nach Kleingeld suchte, hob Eve ihr Glas bereits an ihren Mund. Beim ersten Schluck zog sie die Brauen in die Höhe und beim zweiten stellte sie kopfschüttelnd fest: »Schmeckt wie etwas, das man kauen sollte.«
    Roarke lachte und der Theker strahlte. »Dann sind Sie eindeutig ein Yankee. Ist das Ihr erstes Guinness?«
    »Ja.« Stirnrunzelnd drehte Eve das Glas in ihrer Hand und inspizierte die dunkelbraune Flüssigkeit mit dem cremig weißen Schaum.
    »Und, wird es auch ihr letztes sein?«
    Sie nippte erneut, behielt das Bier eine Sekunde im Mund und schluckte. »Nein. Ich glaube, dass es mir tatsächlich schmeckt. «
    »Dann ist es gut.« Mit einem breiten Grinsen drückte der Mann Roarke die Münzen wieder in die Hand. »Dann geht das erste Glas auf mich.«
    »Wirklich nett von dir, Brian.« Roarke beobachtete, wie Brian, der gerade Eve bewunderte, fragend zu ihm herumfuhr.
    »Kennen wir uns? Irgendwie kommen Sie mir bekannt vor, nur weiß ich nicht, woher. «
    »Es ist ungefähr fünfzehn Jahre her, sodass ich dir dein schlechtes Erinnerungsvermögen trotz all der Dinge, die wir gemeinsam unternommen haben, sicher nicht verdenken kann. Allerdings habe ich für meinen Teil dich sofort wiedererkannt, Brian Kelly, auch wenn du um die Hüften herum ein bisschen fülliger geworden bist«, erklärte Roarke mit einem Grinsen, das ihn letztendlich verriet.
    »Himmel, verdammt, sperrt eure Frauen ein. Roarke ist

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