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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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zurückgebracht.«
    »Ja?«, fragte Brian mit einem ernsten Nicken. »Das war richtig. Sie hätte es so gewollt. Hatte ein wahrhaft gutes Herz, die kleine Jennie. Ich hoffe, sie schnappen den verdammten Bastard, der sie auf dem Gewissen hat.«
    »Das ist einer der Gründe, weshalb wir hier sind. Ich hatte gehofft, dass du uns vielleicht dabei hilfst.«
    »Wie soll ich das denn machen? Schließlich trennt mich ein ganzer Ozean von dem Ort, an dem sie ermordet worden ist.«
    »Weil alles hier angefangen hat, und zwar mit Marlena.« Roarke ergriff Eves Hand. »Ich habe dir meine Frau noch gar nicht richtig vorgestellt. Ihr Name ist Eve. Lieutenant Eve Dallas, von der New Yorker Polizei.«
    Vor lauter Überraschung verschluckte sich Brian an seinem Whiskey und klopfte sich, um wieder Luft in die Lungen zu bekommen, heftig auf die Brust. »Ein Bulle? Du hast einen verdammten Bullen zur Frau genommen?«
    »Und ich einen Kriminellen zum Mann«, grummelte Eve. »Aber daran denkt natürlich niemand.«
    »Ich schon, meine Liebe.« Roarke küsste ihr die Hand. »Und zwar ständig.«
    Brian begann dröhnend zu lachen und füllte ihrer aller Gläser nochmals bis zum Rand. »Auf euch beide. Und darauf, dass die Hölle dank eurer Eheschließung inzwischen sicher gefriert. «
    Die nächste Runde müsste er verschieben.
    Er flehte um Geduld. Schließlich hatte er bereits so lange gewartet. Aber es war ein Zeichen Gottes, das war ihm bewusst. Er war von seinem Weg abgewichen, hatte bei der Anbringung der Bombe unter ihrem Wagen seinem eigenen Wunsch gemäß gehandelt.
    Er hatte gesündigt und so flehte er nicht nur um Geduld, sondern auch um Vergebung. Er musste den göttlichen Auftrag befolgen. Das wusste er und deshalb tat er Buße. Tränen schwammen in seinen Augen, doch er nahm die Strafe für seine Selbstgefälligkeit und Arroganz bereitwillig an.
    Wie Moses hatte er versagt und Gott versucht.
    Der Rosenkranz klackte leise in seinen Händen, als er mit geübter Leichtigkeit und tiefer Frömmigkeit seine Finger von Perle zu Perle und seine Stimme von Dekade zu Dekade wandern ließ.
    Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade.
    Er benutzte kein Kissen für die Knie, denn er hatte gelernt, dass Vergebung Schmerz verlangte. Ohne Schmerzen keine Reinheit. Weiße Votivkerzen – weiß zum Zeichen der Reinheit – trugen flackernd den Geruch von Wachs in seine Nase.
    Zwischen den Kerzen blickte das Bild der Jungfrau stumm und versöhnlich auf ihn herab.
    Sein Gesicht lag im Schatten, doch verströmte es die Glut der Visionen seiner eigenen Rettung.
    Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade.
    Die Anrufung der Mutter Gottes war für ihn keine Strafe, sondern willkommener Trost. Er beendete den fünften der neun Rosenkränze, die er zur Buße sprechen würde, grübelte über die schmerzhaften Geheimnisse und verbannte sämtliche weltlichen und fleischlichen Gedanken aus seinem Gehirn.
    Er war jungfräulich wie Maria. Seine Unschuld und seine Reinheit waren für ihn der Weg zum Ruhm. Wann immer sich auch nur ein Hauch von Lust verstohlen in sein Herz schlich, sein Blut zum Kochen und seine Haut zum Schwitzen brachte, kämpfte er mit aller Macht gegen diesen flüsternden Dämonen an. Körper und Geist widmete er einzig seinem Glauben.
    Die Saat seines Glaubens war die Rachsucht, sie wurde mit Blut gegossen und erblühte mit dem Tod.

15
    E ve hörte, als sie erwachte, das leise Murmeln eines Nachrichtensprechers aus dem Fernseher im Salon. Ihrer inneren Uhr zufolge war es noch mitten in der Nacht, nur, dass sie sich zufällig an einem Ort befand, an dem bereits ein regnerischer Morgen angebrochen war.
    Bestimmt hatte Roarke nicht lange geschlafen, doch sie wusste, dass er weniger Schlaf benötigte als jeder andere, den sie kannte. Als sie am Abend aus dem Penny Pig zurückgekommen waren, hatte er nicht viel gesprochen, hatte aber großes Verlangen nach körperlicher Nähe zu ihr gehabt.
    Er hatte sie geliebt, als glaube er verzweifelt, dabei etwas zu finden oder zu verlieren. Sie hatte keine andere Wahl gehabt als sich an ihm festzuklammern und ihn auf seiner Reise zu begleiten.
    Er saß garantiert bereits wieder über seiner Arbeit – hörte Nachrichten aus aller Welt, verfolgte die Berichte von der Börse, führte Gespräche, schaltete und waltete, und sicher wäre es das Beste, überließe sie ihn, bis sie selber richtig wach war, noch ein wenig seiner eigenen Welt.
    Sie schleppte sich ins Bad und blickte zweifelnd auf die an drei

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