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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Eve trat auf die Straße, wartete, bis auch ihre Assistentin ausgestiegen war und schaltete die Diebstahlsicherungen ein.
    Kaum waren die Schlösser eingerastet, als sie auch schon in der Tür des Hauses gegenüber eine leichte Bewegung wahrnahm und, ohne die Stimme zu erheben, meinte: »Fünfzig Mäuse für Informationen.« Fixer hörten alles, was sie hören wollten. »Wenn ich die Infos kriege, können meine Assistentin und ich den Tipp, dass wir in dem Gebäude verbotene Substanzen finden, eventuell ignorieren.«
    »Zwanzig Mäuse für die Frage. Dreißig mehr für eine Antwort. «
    »Das klingt durchaus fair.« Sie grub in ihrer Tasche und fischte einen Zwanziger heraus.
    Die Gestalt, die ihr entgegenschlurfte, war grau. Haut, Haare, Augen hatten genau denselben Ton wie der bodenlange Mantel. Die Stimme des Wesens war ein leises Flüstern und es nahm Eve den Geldschein aus der Hand, ohne sie dabei zu berühren.
    »Kennst du Patrick Murray, den Hausmeister vom Mermaid?«
    »Habe ihn gesehen, habe ihn gehört, aber hab ihn nicht gekannt. Und jetzt ist er hinüber.«
    »Nein, das ist er nicht.« Genau wie du, dachte sie traurig, ist er in irgendeiner Halbwelt. Aber Patrick hatte noch die Chance auf eine vollkommene Rückkehr. »Hast du gesehen, wie heute Morgen jemand in den Club gegangen ist?«
    »Habe ihn gesehen.« Der Junkie verzog die grauen Lippen zu einem grauenhaften Grinsen. »Habe ihn gehört. Aber hab ihn nicht gekannt. «
    »Wann war das?«
    »Es gibt keine Zeit. Es gibt nur Tag und Nacht. Einer tauchte auf, als es mehr Nacht als Tag war, und es war mehr Tag als Nacht, als der Zweite kam. «
    »Zwei?« Sie sah ihr Gegenüber fragend an. »Du hast zwei verschiedene Menschen zu verschiedenen Zeiten ins Mermaid gehen sehen.«
    »Der Erste hat geklingelt, aber der Zweite nicht.«
    »Wie sah der Erste aus?«
    »Ein Kopf, zwei Arme und zwei Beine. Für mich sehen alle gleich aus. Schöner Mantel. Dick und schwarz.«
    »War er immer noch da, als der Zweite kam?«
    »Sie sind aneinander vorbeigeschwebt wie zwei Gespenster.« Wieder verzog er den Mund zu einem Grinsen. »Der eine raus, der andere rein. Und dann waren schon Sie da.«
    »Steht dein Bett da oben?« Sie wies mit einem Daumen in Richtung des Gebäudes.
    »Ich sollte schon längst schlafen. Hier draußen ist zu viel Tag.«
    »Guck, dass dein Bett dort stehen bleibt.« Sie hielt ihm die versprochenen dreißig Dollar hin. »Wenn ich wiederkomme und dich brauche, gibt es noch mal fünfzig.«
    »Leichtes Geld«, erklärte er und huschte lautlos davon.
    »Besorgen Sie mir seinen Namen, Peabody. Überprüfen Sie das Haus auf mögliche weitere Bewohner.«
    »Sehr wohl, Madam.« Sie stieg wieder in den Wagen. »Zwei Männer. Das bestätigt Summersets Geschichte.«
    »Unser Killer kennt sich offenbar mit Junkies nicht recht aus. Er hätte ihnen nur ein bisschen Kohle rüberschieben und mehr versprechen müssen, schon hätten sie keinen Ton gesagt. «
    »Diese Typen sind mir unheimlich.« Peabody gab die Anfrage in ihren Handcomputer ein und wartete auf das Ergebnis. »So, wie die aussehen, könnte man glatt meinen, dass sie in der Lage sind, durch Wände zu gehen oder so.«
    »Wenn Sie ein paar Jahre Beruhigungsmittel nehmen würden, sähen Sie genauso aus. Speichern Sie alle Namen ab für den Fall, dass unser Typ sein Zeug packt und sich eine andere Bleibe sucht. Dann kontaktieren Sie McNab und sagen ihm, dass er uns bei mir zu Hause treffen soll.«
    »McNab?«
    »Stellen Sie sich nicht so an«, wies Eve sie barsch zurecht und schaltete, da inzwischen feine, nasse Schneeflocken vom Himmel fielen, die Scheibenwischer an. »Er muss Summersets Anrufbeantworter überprüfen.« Dann stellte sie erneut das Link an und erkundigte sich im Krankenhaus nach dem Befinden Patrick Murrays.
    »Vielleicht kommt er tatsächlich durch«, erklärte sie, als sie durch die Tore auf ihr Grundstück fuhr. »Die Hirnströme werden stärker und er hat bereits auf Virtual-Reality-Sti-mulierung reagiert. Seine Frau ist bei ihm.«
    Kaum hatte sie den Wagen vor ihrem Haus angehalten, als auch schon ein zweites Fahrzeug die Einfahrt heraufgeschossen kam. Als sie das Auto erkannte, war ihr anfänglicher Ärger über diese Störung umgehend verflogen.
    »Feeney!«
    Seine Haut war pinkfarben von der mexikanischen Sonne, seine Kleider waren zerknittert und auf seinen drahtigen roten Haaren saß ein unglaublich blöder Strohhut.
    »Hallo, Kleine.« Er zog einen Karton vom Beifahrersitz des

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