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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Vater hereingestolpert kam. Betrunken, aber nicht betrunken genug. An das Messer, das sie in der Hand hielt, um den Schimmel von einem jämmerlichen Eckchen Käse abzuschneiden, und das beim Anblick ihres Vaters klirrend auf den Boden fiel.
    An den Schmerz, als seine große Hand ihr ins Gesicht schlug. Und dann noch schlimmer, noch viel schlimmer, an das Gewicht seines Körpers, der sie unter sich begrub. An ihre Finger, die verzweifelt an ihm zerrten. Doch nicht sie war es, die so verzweifelt kämpfte. Nein, es war Marlena. Marlena, deren weißes Kleid zerfetzt und deren liebliches Gesicht eine starre Maske des Grauens und der Schmerzen war. Marlenas geschundener, in frisches Blut getauchter Leib.
    Und sie selbst blickte auf das tote, junge Mädchen. Lieutenant Eve Dallas, deren Dienstmarke am Aufschlag ihrer Jacke steckte, und die wieder einmal den Tod betrachtete. Die nach einer dünnen Decke griff, um das Mädchen zu verhüllen. Es widersprach dem vorgeschriebenen Verfahren, es verwischte Spuren, aber sie konnte einfach nichts anderes tun.
    Doch als sie, die Decke in den Händen, sich zu der Toten herumdrehte, lag dort nicht mehr Marlena. Eve starrte auf sich selbst, auf ihre eigene Leiche, und warf die Decke über ihr eigenes Gesicht.
    Um die plötzliche Kälte zu vertreiben, hüllte sie sich fest in ihren Morgenmantel ein. Sie musste diesen Traum verdrängen, sagte sie sich streng. Sie musste einen Irren fangen, musste Leben dadurch schützen, dass ihr das so schnell wie möglich gelang. Die Vergangenheit, ihre eigene Vergangenheit, durfte nicht an die Oberfläche schwappen und sie an dieser Arbeit hindern.
    Eilig zog sie sich an, organisierte eine Tasse Kaffee und nahm sie mit in ihr Büro.
    Durch die offene Tür zwischen den beiden Arbeitszimmern hörte sie Roarkes Stimme und ging zu ihm hinüber.
    Er saß an seinem Schreibtisch und sprach in sein Headset, während er manuell irgendwelche Daten in den Computer eingab. Zugleich gingen auf seinem Laserfax Nachrichten ein und aus.
    Eve nippte an ihrem Kaffee und stellte sich vor, wie er irgendwelche kleinen Galaxien kaufte oder feilbot, während er sich gleichzeitig mit irgendeinem Menschen freundlich unterhielt.
    »Schön, mit dir zu sprechen, Jack. Jepp, ist eine ganze Weile her.« Roarke wandte sich zu seinem Faxgerät, las die eingegangene Botschaft und verfasste rasch eine Antwort. »Und du hast Sheila geheiratet, nicht wahr? Wie viele Kinder, hast du gesagt? Sechs. Meine Güte.« Lachend wandte er sich wieder an seinen Computer und befahl den Kauf der Mehrheitsanteile an einem kleinen, finanziell kränklichen Verlag. »Dann hast du also davon gehört? Jepp, im letzten Sommer. Und sie ist tatsächlich Polizistin.« Ein Grinsen erhellte sein Gesicht. »Was für eine dunkle Vergangenheit, Jack? Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich bin ebenso gesetzestreu wie euer Gemeindepriester. Ja, sie ist reizend. Eine reizende und vor allem bemerkenswerte Frau.«
    Roarke wandte sich von seinem Bildschirm ab und ignorierte das leise Piepsen, das das Zeichen für einen eingehenden Anruf war. »Ich muss mit dir reden, Jack. Von der Sache mit Tommy Brennen und Shawn hast du bereits gehört? Ja, es ist wirklich schrecklich. Meine Polizistin hat die beiden miteinander in Verbindung gebracht und diese Verbindung führt zurück zu mir – zu O’Malley und seinen Kumpanen und zu dem, was mit Marlena passiert ist. «
    Er hörte eine Zeit lang zu, bevor er aufstand und, ohne auf das Summen und Piepsen seines Kommunikationszentrums zu achten, an eins der Fenster trat. »Genau. Hast du irgendeine Idee? Falls dir ein Gedanke kommt oder du was hörst, kannst du mich hier erreichen. Bis dahin kann ich dafür sorgen, dass du und deine Familie das Land für eine Zeit verlasst. Verbringt ein paar Wochen mit den Kindern am Strand. Ich weiß einen Ort, an dem es ihnen ganz bestimmt gefällt. Nein, Jack, ich trage die Verantwortung für diese Sache. Und ich will nicht noch eine Witwe oder noch mehr vaterlose Kinder auf dem Gewissen haben.«
    Er lachte erneut, doch seine Augen blieben ernst. »Ich bin sicher, dass du das könntest, aber warum überlassen wir diese Sache nicht einfach meiner Polizistin, und du und deine Familie haut für eine Weile aus Dublin ab? Ich werde dir noch heute alles schicken, was du brauchst. Wir bleiben in Verbindung. Und grüß bitte Sheila.«
    Eve wartete mit dem Sprechen, bis er das Headset ausgezogen hatte. »Ist es das, was du tun willst? Willst du alle, von

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