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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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eine Flasche Weißwein.
    Die anfangs sicher sorgfältig drapierten Früchte lagen durcheinander und die Weinflasche war auf. Dann hatte Jennie also ein paar Minuten den Luxus genießen dürfen, ehe sie ihrem Mörder über den Weg gelaufen war.
    Soweit Eve es überblicken konnte, hatte Roarkes einstige Freundin, abgesehen von den Dingen auf dem Couchtisch, nichts weiter berührt. Das Entertainment- und Kommunikationszentrum war noch diskret hinter einem mit bunt schillernden Tropenvögeln geschmückten Seidenschirm versteckt und auch der Stimmungsmonitor, der fast eine ganze Wand bedeckte, war nicht in Betrieb.
    »Lieutenant Eve Dallas und Officer Delia Peabody im Palace Hotel in der Suite des Opfers O’Leary. Peabody, wir fangen im Schlafzimmer mit der Durchsuchung an.«
    Eve betrat einen dank dreier großer Fenster sonnendurchfluteten Raum. Die pfauenblaue Tagesdecke auf dem enormen Bett war einladend aufgeschlagen und auf den dicken Kissen hatte jemand in Goldfolie verpackte Pfefferminzplätzchen drapiert.
    »Machen Sie sich eine Notiz, dass Sie das Zimmermädchen finden, das gestern Abend für die Suite zuständig gewesen ist. Fragen Sie sie, was sie berührt hat und ob ihr vielleicht irgendetwas aufgefallen ist.« Noch während sie dies sagte, trat Eve an den Schrank, öffnete die Tür und blickte auf drei Blusen, zwei Hosen, ein schlichtes blaues Baumwollkleid, ein cremefarbenes, aus einem günstigen Wollgemisch bestehendes Kostüm und zwei Paar ordentlich nebeneinander aufgereihter Schuhe.
    Routinemäßig durchsuchte Eve die Taschen, das Innere der Schuhe und fuhr mit einer Hand über das oberste Regal. »Nichts. Was ist mit der Kommode?«
    »Unterwäsche, Strumpfhose, ein Baumwollnachthemd und eine kleine schwarze, perlenbesetzte Abendtasche.«
    »Sie hat ihre beste Garderobe mitgebracht.« Eve strich mit der Hand über den rüschenbesetzten Saum des sorgsam gebügelten Kostümrocks. »Und hat gar nicht erst die Chance bekommen, sie zu tragen. Hier in der Ecke steht ihr leerer Koffer. Sie hat Kleider für drei, vier Tage mitgebracht und alles sorgfältig ausgepackt. Irgendwelcher Schmuck?«
    »Bisher habe ich nichts gefunden.«
    »Möglicherweise hat sie ihn mitgenommen. Sicher hatte sie, passend zu ihrer Abendgarderobe, etwas Besonderes dabei. Überprüfen Sie ihr Link auf aus- und eingegangene Gespräche. Ich sehe mich so lange im Badezimmer um.«
    Im Bad gab es eine Wanne, die groß genug für eine ausgewachsene Party gewesen wäre. Die Flasche mit dem hoteleigenen Badezusatz stand geöffnet auf dem Rand. Dann hatte Jennie die Wanne also benutzt. Sicher wäre es schwer gewesen, der Lockung zu widerstehen, überlegte Eve. Außerdem hatte Jennie nichts weiter zu tun gehabt, als darauf zu warten, dass man sie kontaktierte.
    Ob sie nervös gewesen war? Bestimmt. Sie hatte Roarke seit Jahren schon nicht mehr gesehen und sich bestimmt Gedanken darüber gemacht, wie sehr sie sich verändert hatte, ob sie eventuell sehr alt geworden war, was er in ihr sähe, wenn es zu ihrem Wiedersehen kam.
    Eine Frau würde sich stets Gedanken darüber machen, was ein Mann wie Roarke bei ihrem Anblick sah. Sie hatten einander geliebt, dachte Eve, während sie die ordentlich aufgereihten Toilettenartikel und Kosmetika auf der muschelfarbenen Ablage betrachtete. Jennie hatte bestimmt noch jede seiner Berührungen, seinen Duft und den Geschmack seiner Lippen in Erinnerung gehabt. Von einem Mann wie Roarke geliebt zu werden, war etwas, was eine Frau garantiert nie vergaß.
    Gewiss hatte sie gedacht – nein, hatte sie gehofft, dass er sie bei ihrem Wiedersehen erneut berühren würde. Ob sie mit dieser Überlegung in das duftende, schaumgekrönte Wasser gestiegen war?
    Natürlich, daran bestand nicht der geringste Zweifel.
    Außerdem waren sie miteinander befreundet gewesen. Hatten miteinander gelacht und Geheimnisse und Träume miteinander geteilt. Sie waren miteinander jung gewesen und sicher leicht verrückt. Das war ein Band, das niemals völlig zerriss.
    Er hatte sie einbestellt, hatte sie gebeten, den Ozean für ihn zu überqueren.
    Und sie hatte es getan.
    Sie hatte gewusst, dass etwas nicht stimmte, hatte trotzdem alles stehen und liegen lassen, hatte auf ihn gewartet. Und war deshalb gestorben.
    »Dallas?«
    Eve schüttelte den Kopf. »Was ist?«
    »Auf dem Link war nichts, aber ich denke, die Nachricht, die sie über das Faxgerät bekommen hat, sehen Sie sich besser mit eigenen Augen an.«
    Das Minifax steckte in der

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