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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Schublade eines kleinen, eleganten Schreibtischs. Sein geduldiges Summen zeigte, dass es bereit war für die nächste Übertragung. Peabody griff jetzt nach dem Blatt, das auf ihren Befehl hin aus dem Gerät gekommen war und drückte es ihrer Vorgesetzten in die Hand.
     
    Meine liebe Jennie,
    Roarke lässt Ihnen seinen Dank ausrichten dafür, dass Sie bereitwillig diese unerwartete Reise angetreten haben. Wir hoffen, dass sie Ihnen keine allzu großen Umstände bereitet hat, und dass Ihre Unterbringung zufrieden stellend ist. Falls Sie irgendwelche Beschwerden oder Wünsche haben, melden Sie diese bitte einfach am Empfang.
    Sie wissen, dass Roarke in Sorge um Ihr Wohlergehen ist. Aus diesem Grunde ist es unerlässlich, dass er sich unter vier Augen und ohne Wissen seiner Gattin mit Ihnen trifft. Er verfügt über wichtige Informationen, die er so schnell wie möglich an Sie weitergeben möchte. Es ist deshalb dringend erforderlich, dass Sie sich mit ihm treffen, aber dass Sie niemandem, nicht einmal den Menschen, denen Sie vertrauen, etwas davon erzählen. Bitte begeben Sie sich um fünf Uhr nachmittags an die Ecke Fünfter/Zweiundsechzigster, wo eine schwarze Limousine mit New Yorker Nummernschild und uniformiertem Fahrer auf Sie wartet. Der Chauffeur hat genaue Anweisung bekommen und wird Sie zu Ihrem Treffpunkt fahren.
    Bitte verzeihen Sie dieses Versteckspiel. Ein Mann in Roarkes Position muss auf Diskretion bedacht sein, weshalb wir Sie auch bitten, diese Mitteilung sofort nach Erhalt zu zerstören.
    Ihr ergebener Summerset
     
    »Wirklich clever«, murmelte Eve erbost. »Er gibt ihr genug, um sicher sein zu können, dass sie schön brav mitspielt. Er sagt ihr, dass sie das Fax vernichten, nicht aber, dass sie es auch von der Maschine löschen soll. Er muss wissen, dass wir das Zimmer überprüfen und er will, dass wir diese Nachricht finden.«
    »Trotzdem ist es kein handfester Beweis.« Peabody blickte stirnrunzelnd auf das Gerät. »Jeder kann ein Fax verschicken und mit jeder x-beliebigen Unterschrift versehen. Die Absenderkennung hat er natürlich blockiert. «
    »Ja, auf dem Ausdruck. Aber ich wette ein Jahresgehalt, dass McNab, wenn wir ihm die Kiste geben, die Nummer finden, und dass diese Nummer auf eins von Roarkes Geräten passen wird. Stecken Sie das Ding ein«, befahl sie und gab den Ausdruck an Peabody zurück. »Der Kerl hat den Wagen selbst gefahren und sie persönlich in das Zimmer in der West Side kutschiert. Dann hat er sie, entweder durch körperliche Gewalt oder mit Hilfe von Drogen, kampfunfähig gemacht. Was von beidem, wird uns der Pathologe sagen können. Dann hat er in aller Seelenruhe das Zimmer hergerichtet. Alles, was er gebraucht hat, hatte er im Wagen. Vielleicht gehört ihm die Limousine, vielleicht hatte er sie gemietet, oder er hat sie einfach geklaut. Selbst wenn Letzteres eher unwahrscheinlich ist, sollten wir sämtliche als gestohlen gemeldeten schwarzen Limousinen der letzten Tage überprüfen.«
    Sie machte eine Pause und sah sich noch einmal aufmerksam im Zimmer um. »Die Spurensuche zu bestellen, bedeutet in diesem Fall nichts anderes als Steuergelder zu verschwenden, aber besser, wir halten die Vorschriften so genau wie möglich ein. Also werde ich die Sache melden und mich um die Limousine kümmern, auch wenn das bestimmt nichts ergibt. Bringen Sie währenddessen das Minifax zu mir nach Hause, damit McNab es auseinander nehmen kann. Wir treffen uns dann dort.«
    »Und wohin wollen Sie?«
    »Ich muss jemanden um einen Gefallen bitten«, antwortete Eve und wandte sich zum Gehen.
    Es wartete darauf zu regnen. Der Wind wurde merklich frischer und die Luft war feucht und kühl. Ein paar starrsinnige Chrysanthemen blühten trotz des schauerlichen Wetters tapfer weiter und erhellten die Luft mit ihrem Leuchten und ihrem intensiven Duft. In einem Brunnen ergoss sich das Wasser über die Blüten und Stiele kupferner Wasserlilien in ein geschwungenes Bassin. Am Ende der weiten, sorgsam gepflegten Rasenfläche ragte, geschützt von einer Reihe hoher Bäume, schimmernd im Licht der nachmittäglichen Sonne, der steinerne Prachtbau in den Himmel auf.
    Dr. Mira seufzte. Dies war ein Ort des Friedens und der Macht, doch sie stellte sich die Frage, wie oft Eve Ersteres empfinden durfte, und wie häufig sie zuließ, dass sie Letzteres genoss.
    »Ich hatte Ihren Anruf bereits erwartet«, begann sie das Gespräch und beobachtete, wie Eve starr in Richtung ihres Hauses sah. »Ich habe von

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