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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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weiter.«
    »Ich bin nicht blöd, McNab, ich kann Ihnen durchaus folgen.«
    »Gut, super. Wenn wir die Zutaten des Kuchens voneinander trennen, stellen wir dabei eventuell fest, dass eine der Zutaten nicht mehr ganz unseren Ansprüchen genügt. Wie zum Beispiel Milch, die sauer geworden ist. Und wenn wir merken, dass die Milch sauer geworden ist, wollen wir wissen, warum. Bei der Überprüfung finden wir heraus, dass das Kühlsystem ein Leck hat. Ein mikroskopisch kleines Leck, das jedoch ausreicht, um die Qualität der darin aufbewahrten Produkte zu verderben, indem es beispielsweise Bakterien hereinlässt. Und Ihr Computer wurde von einer solchen Bakterie befallen.«
    »Und was hat das alles mit Echos zu tun?«
    »Ian.« Roarke hob eine Hand. »Bevor Sie ein Viergang-Menü zubereiten, lassen Sie mich weitermachen. Elektronische Signale haben bestimmte Muster«, erklärte er geduldig. »Und diese Muster kann man zurückverfolgen und anschließend simulieren. Wir haben die Muster der in den letzten sechs Wochen auf diesem Gerät eingegangenen Anrufe ebenso wie die der vom Hauptgerät ausgegangenen Gespräche überprüft. Nachdem wir das auf mehreren Ebenen getan hatten, haben wir plötzlich eine Veränderung im Muster eines der eingegangenen Anrufe entdeckt. Und zwar des Anrufs, um den es bei der ganzen Sache geht. Über dem bekannten Muster lag ein Echo – du kannst auch Schatten dazu sagen –, was ein eindeutiger Beweis für eine andere Quelle ist.«
    »Ihr könnt also beweisen, dass der Anruf nicht von hier kam?«
    »Genau.«
    »Ist dies ein Beweis, den ich schwarz auf weiß bekommen und dann mit zu Whitney nehmen kann?«
    »Darauf können Sie wetten.« McNab strahlte sie an. »Die Abteilung für elektronische Ermittlungen hat diese Art von Beweis bereits in Hunderten von Fällen zur Anwendung gebracht. Er gehört sozusagen zu unserem Standardrepertoire. Dieses Echo war ziemlich tief vergraben und die Abweichung vom ursprünglichen Muster so gering, dass man sie locker hätte übersehen können. Aber wir haben sie entdeckt.«
    »Sie haben sie entdeckt«, verbesserte Roarke.
    »Ohne Ihr Equipment und ohne Ihre Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Immerhin habe ich die Abweichung tatsächlich zweimal überhört, beziehungsweise übersehen.«
    »Aber am Ende haben Sie’s geschafft.«
    »Bevor ich wieder gehe und euch weiter eurer gegenseitigen Bewunderung überlasse, hätte ich noch die Bitte, dass ihr mir für meinen Bericht den Beweis einmal auf eine Diskette zieht und einmal ausdruckt«, unterbrach Eve die gegenseitige Lobhudelei.
    »Lieutenant.« Roarke legte eine Hand auf die Schulter des elektronischen Ermittlers. »Mit deinem Lob und deinem Dank machst du uns ganz verlegen.«
    »Ihr wollt Lob und Dank?« Spontan nahm sie Roarkes Gesicht zwischen die Hände, küsste ihn mitten auf den Mund, tat – warum denn wohl auch nicht? – dasselbe bei McNab, erklärte: »Ich will die Daten spätestens in einer Stunde«, und schlenderte lässig aus dem Raum.
    »Wow.« Um ihren Geschmack nicht vorschnell zu verlieren, presste McNab die Lippen aufeinander und griff sich ans Herz. »Die Frau kann wirklich küssen.«
    »Zwingen Sie mich nicht, Sie zu verprügeln, Ian, gerade, wo wir am Anfang einer so wunderbaren Freundschaft stehen.«
    »Hat sie vielleicht eine Schwester? Eine Cousine? Eine unverheiratete Tante?«
    »Lieutenant Dallas ist eine einzigartige Person.« Roarke bemerkte, dass die Nadel nochmals fast unmerklich ausschlug. »Lassen Sie uns die Daten für sie rausfiltern und schauen, wie weit wir diesem Echo folgen können. Meinen Sie nicht auch, das wäre ziemlich amüsant?«
    McNab runzelte die Stirn. »Sie wollen versuchen, einem so schwachen Echo nachzuspüren? Verdammt, Roarke, selbst für die Rückverfolgung eines anständigen Echos braucht man mehrere Tage und die ausgefeiltesten Geräte. Ich habe noch nie gehört, dass die Quelle eines auf der Skala unter fünfzehn liegenden Echos gefunden worden ist.«
    »Für alles gibt es ein erstes Mal.«
    McNabs Augen begannen zu leuchten. »Wow, wenn mir das gelingen würde, würden die Jungs in meiner Abteilung sicherlich vor mir den Hut ziehen.«
    »Ich meine, das allein ist bereits Grund genug, um mit der Arbeit zu beginnen.«

12
    E ve lief im Empfangsbereich von Miras Praxis hin und her. Was zum Teufel trieben die beiden so lange, fragte sie sich und sah erneut auf ihre Uhr. Es war beinahe halb eins. Summerset wurde seit nunmehr fast neunzig Minuten getestet,

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