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Mord ist ihre Leidenschaft

Mord ist ihre Leidenschaft

Titel: Mord ist ihre Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Rileys Ausweis, Bildschirm vier«, erklärte Roarke.
    »Ja, er war ein paar Mal hier in unserer schönen Stadt. Lass uns die Daten speichern und gucken, ob wir rausfinden können, was er während seiner Aufenthalte hier gemacht hat. Standen die Brüder einander nahe?«
    »Die Rileys waren wie eine Horde wilder Hunde. Sie hätten einander wegen eines Knochens die Kehle durchgebissen, aber gegen Außenstehende hielten sie eisern zusammen.«
    »Okay, dann sollten wir uns alle vier genauer ansehen.«
    Gegen drei Uhr morgens war sie am Ende ihrer Kräfte. Die Daten und Bilder auf dem Bildschirm begannen vor ihren Augen zu verschwimmen. Namen und Gesichter, Motive und diverse begangene Verbrechen bildeten einen einheitlichen Brei. Als sie merkte, dass sie fast im Stehen einschlief, presste sie die Finger gegen die brennenden Augen, murmelte: »Ich brauche dringend einen Kaffee«, starrte jedoch auf den AutoChef, ohne auch nur einen blassen Schimmer davon zu haben, wie man ihn bediente.
    »Du brauchst dringend etwas Schlaf.« Roarke drückte auf einen Knopf und schon glitt aus einer der Wände ein verführerisches Bett.
    »Nein, ich brauche meine zweite Lunge. Wir haben die Zahl der möglichen Täter bereits auf zehn begrenzt. Und ich will mir noch genauer diesen Francis Rowan ansehen, der Priester geworden ist. Wir können – «
    »Eine kurze Pause machen.« Er trat entschlossen hinter sie und führte sie zum Bett. »Wir sind nämlich hundemüde.«
    »Gut, machen wir ein kurzes Nickerchen. Eine Stunde.« Kopf und Körper schienen bereits zu schweben, als sie sich unter die warme Decke kuschelte. »Aber schlaf du auch ein bisschen.«
    »Natürlich.« Er legte sich neben sie, zog sie eng an seine Brust und spürte, wie der Arm, den sie ihm um die Taille geschlungen hatte, fast umgehend erschlaffte.
    Einen Moment lang starrte er noch auf den Bildschirm, in die Leere seines damaligen Lebens. Er hatte sich von dieser Leere und gleichzeitig von diesen Menschen erfolgreich distanziert. Der Junge aus den elenden Gassen Dublins war inzwischen erfolgreich, vermögend und allseits respektiert. Niemals jedoch würde er vergessen, was es hieß, arm zu sein, ein Versager und allgemein verachtet.
    Während er auf glattem, wohlduftendem Leinen in einem weichen Bett in einem wunderbaren Haus in einer Stadt lag, die er zu seiner neuen Heimat auserkoren hatte, wusste er mit schmerzlicher Gewissheit, dass er zurück nach Dublin müsste, um sich der Vergangenheit zu stellen.
    Die Frage, was er dort neben allem anderen in seinem Innern fände, machte ihm zu schaffen, doch erst mal befahl er: »Alle Lampen aus«, und schlief ebenfalls rasch ein.
    Es war ein schrilles Piepsen, das sie drei Stunden später weckte und Roarke zum Fluchen brachte, weil Eve so ruckartig hochfuhr, dass sie ihn mit ihrem Schädel direkt unter dem Kinn traf.
    »Oh, tut mir Leid.« Sie rieb sich den schmerzenden Kopf. »Ist das für dich oder für mich?«
    »Für mich.« Vorsichtig malmte er mit seinem Kiefer. »Das ist mein Wecker. Ich habe nämlich für sechs Uhr dreißig eine Konferenzschaltung bestellt. «
    »Und McNab und Peabody kommen um sieben. Himmel.« Sie fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht, ließ die Finger unterhalb der Augen liegen und musterte ihn kritisch. »Wie kommt es, dass du morgens nie verschlafen aussiehst?«
    »Das ist eins der kleinen Geschenke des lieben Gottes.« Er schob sich die verführerisch zerzausten Haare aus der Stirn. »Ich werde schnell hier unter die Dusche springen. Bis McNab erscheint, ist mein Gespräch sicher beendet. Ich würde gerne heute Morgen mit ihm zusammenarbeiten.«
    »Roarke – «
    »Die Gespräche kamen nicht aus diesem Haus. Also muss irgendwo eine undichte Stelle sein. Im Gegensatz zu ihm kenne ich mich mit meinen Geräten allerbestens aus.« Er zog sein Lächeln in die Breite. »Und außerdem habe ich früher auch schon mit Feeney kooperiert.«
    »Das war etwas anderes.« Da sie den Unterschied jedoch nicht hätte benennen können, zuckte sie schließlich mit den Schultern. »McNab muss damit einverstanden sein. Ich werde ihm nämlich die Zusammenarbeit mit einer Zivilperson ganz sicher nicht befehlen.«
    »Das klingt durchaus fair.«
    Bis acht hatte Eve Peabody ein provisorisches Büro unweit ihres eigenen Arbeitszimmers zugewiesen. Eigentlich war der Raum ein kleiner, eleganter, zu einem der ausladenden Gästezimmer gehörender, für die Bequemlichkeit der häufig bei ihnen beschäftigten Geschäftspartner

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