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Mord ist schlecht fürs Geschäft

Mord ist schlecht fürs Geschäft

Titel: Mord ist schlecht fürs Geschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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erkennen?«
    »Natürlich.«
    »Sie haben ihn wirklich im Nebenhaus ankommen sehen?«
    »Ganz bestimmt.«
    Honey stand auf. »Ich muss das dem Polizisten nebenan mitteilen. Würden Sie mich begleiten und Ihre Aussage bestätigen?«
    Für jemanden mit einer schmerzenden Hüfte sprang Mrs. Patel ziemlich rasch auf. Begeisterung hatte eine bessere Heilwirkung als die neuesten chirurgischen Techniken. »Ich bin sofort bei Ihnen!«
    |277| »Ich trage das noch für Sie in die Küche«, sagte Honey und langte nach dem Tablett.
    »Nein! Nein!« Mrs. Patel schob das Tablett wieder auf den Tisch. »Lassen Sie das nur stehen. Das ist das Spannendste, was in meinem Leben seit Jahren geschehen ist. Kommen Sie, wir müssen uns beeilen.«
    Honey blieb stehen. »Mrs. Patel, ich kann Ihnen nicht genug danken.«
    Ihre dunklen Augen blitzten keck. »Ich war früher Journalistin, müssen Sie wissen. Ich habe als Freiberuflerin Fakten gesammelt und Artikel geschrieben. Deswegen bin ich mir immer so sicher über Zeiten und Daten und Kommen und Gehen. Außerdem führe ich Tagebuch.«
    Honey wurde ganz starr, riss die Augen weit auf. »Ein Tagebuch?«
    Die alte Dame nickte. Ihr Lächeln wurde noch kecker als zuvor. »Ich notiere mir gern, was ich gesehen habe. Manchmal schreibe ich auch ein, zwei Gedichtzeilen über die Nacht – Sie wissen schon, die Lichter und alles, Menschen, die vorübereilen, Liebespaare, die spazieren gehen, den Fluss – alles, was meine Aufmerksamkeit erregt.«
    »Darf ich mir das einmal ansehen?«, fragte Honey. Sie rieb sich die Hände. Ihre Handflächen waren feucht und klebrig.
    »Wenn Ihnen das was nützt. Da«, sagt sie und deutete mit dem Finger auf ein in rosa Kunststoff eingeschlagenes Buch. Auf der Vorderseite prangten rote Plastiklippen. Es lag auf einem Tischchen, das kaum mehr war als ein großer Messingteller auf einem gedrechselten Fuß. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, könnten Sie es mir bitte bringen?«, bat Mrs. Patel.
    Honey reichte Mrs. Patel das Tagebuch, die es aufschlug und ihr feierlich überreichte. Honey packte es mit beiden Händen.
    Die Handschrift war wunderbar und elegant, wesentlich schöner als das, was Mrs. Patel zu berichten hatte. Ihre Eintragung für den fraglichen Tag sahen beinahe aus wie eine |278| Einkaufsliste. Da waren die Zeiten, zu denen ihr Sohn, ihre Schwiegertochter, der Briefträger und sogar die Politesse angekommen oder weggegangen waren. Sie hatte sogar notiert, welche Farbe die Autos hatten, die einen Strafzettel erhielten. Mr. Spiteris Rückkehr war ebenfalls aufgezeichnet.
    Genau wie sie es gesagt hatte, standen auch ein paar Gedichtzeilen dort, in denen die alte Dame verarbeitete, was sie am Tag alles gesehen hatte. »Grüne Blätter, schwarze Straße, grauer Fluss, der langsam wirbelnd weiterfließt. Menschen schlendern, Menschen reden, grünes, grünes Gras und klarer blauer Himmel.«
    »Darf ich mir das ausleihen?«, fragte Honey.
    »Natürlich.«
    Mrs. Patel folgte ihr die Treppe hinunter. Unten wandte sich Honey noch einmal zu ihr um, um sich zu vergewissern, dass sie hinter ihr war.
    »Mir geht es prima«, sagte Mrs. Patel, und ihr Gesicht leuchtete. »Ich muss nur noch die Tür abschließen.«
    Da sie sich im hinteren Teil des Hauses aufgehalten hatten, stellte Honey nun mit Überraschung fest, dass inzwischen sehr viel weniger Polizisten vor dem Nachbarhaus standen.
    Honey sprach den einzigen übriggebliebenen Constable an. »Wo sind die anderen alle?«
    »Mit dem Verdächtigen auf der Wache.«
    Honey fluchte leise. Doherty und sämtliche wichtigen Mitarbeiter waren abgehauen.
    »Es sind nur noch die Jungs vom Labor da«, fügte der Constable hinzu, als ein Mann in einem weißen Overall sich durch die Menge auf dem Bürgersteig schob.
    Nachdem sie festgestellt hatte, das der Akku ihres Handys leer war, seufzte Honey und wandte sich zu Mrs. Patel um. »Es tut mir leid, aber wir müssen auf die Wache gehen und denen von dieser Sache berichten.«
    »Kein Problem«, meinte Mrs. Patel fröhlich.
    Honeys Blick wanderte zwischen den beiden Haustüren hin und her, der Nummer sechs von nebenan und der Nummer |279| sieben von Mrs. Patel. Sie runzelte die Stirn. Danach sprangen die Zahlen von Nummer sieben auf Nummer neun. Vor Nummer neun stand ein Schild »Zu verkaufen«. Die Vorderfront von Nummer sieben war breiter als die von den beiden Gebäuden rechts und links.
    »Wo ist Nummer acht?«, fragte sie.
    »Erst kommt Nummer sechs, dann sieben und acht in einem

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