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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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ihnen stand eine merkwürdige Maschine, auf die Sascha, kaum dass er ausgestiegen war, losstürzte. „Mensch, guck mal! Das muss eine dieser neuen Obstlesemaschinen sein. Die pflückt vollautomatisch.“ Er ging um sie herum. „Wie niedrig die ist. Die fährt unter den Bäumen entlang.“
    „ Ach was“, meinte Logo gelangweilt.
    „ 250 Kilo gehen da drauf!“
    Logo gähnte demonstrativ. „Lass uns zum Haus gehen.“
    In der Tür erschien ein extrem dünner Mann in einem Anzug, der eher in ein Büro gepasst hätte als auf einen landwirtschaftlichen Hof. Zu Logos Überraschung trug er eine Fliege statt einer Krawatte. Er strahlte sie an. „Sie wünschen?“
    Logo stell te sich und seinen Kollegen vor und sofort verblasste das Lächeln. „Polizei? Ich dachte, Sie interessieren sich für unsere Äpfel“, meinte der Mann enttäuscht.
    „ Auch, Herr …?“
    „ Wenzel, Amadeus Wenzel. Ich bin für die Ausbildung der Fachleute für Obst- und Weinbau zuständig.“
    Logo verstand nur Bahnhof und blickte Sascha hilfesuchend an. Der sprang in die Bresche. „Sie bilden hier auch aus? Wir interessieren uns für eine Lieferung Äpfel, die gestern den Hof verlassen hat und nach Frankfurt in die Buchscheer geliefert wurde. Können Sie dazu was sagen?“
    „ Moment.“ Er drehte sich um und rief nach hinten. „Friedrich, kommst du bitte mal?“ Zu Sascha und Logo meinte er. „Ist gerade Frühstückszeit. Ah, Friedrich, du hast doch gestern die Äpfel für Frankfurt verladen, oder?“
    Der breitschultrig e junge Mann nickte. „In die Buchscheer. Warum? Was nich in Ordnung damit?“
    Logo erklärte. „In den Äpfeln wurde etwas gefunden und wir versuchen jetzt herauszubekommen, wo es hineingelangt ist.“
    „ Etwas gefunden? Was denn?“
    „ Eine Tüte. E in großer Müllbeutel, etwa halb voll. Der Inhalt tut nichts zur Sache.“
    Friedrich kratzte sich am Kopf und steckte die Hände dann in die Taschen seiner grünen Arbeitshose. „Hier war noch keine Tüte in den Äpfeln. Muss wohl in der Buchscheer reingekommen sein.“
    „ Könnten wir mal sehen, wo die Äpfel vorher lagern und wie sie verladen werden?“
    Wenzel nickte Friedrich zu. „Das geht in Ordnung. Zeig den Herren alles.“
    Zusammen gingen sie hinaus und ums Haus herum. In einem großen Unterstand war ein riesiger Berg Äpfel aufgeschichtet. Friedrich wies mit dem Kinn darauf. „Die sind heut reingekommen. Im Laufe des Tages werden sie über das Laufband da auf die Lastwagen verladen. Zwei volle LKWs stehen schon vorne und fahren gleich los. Beim Aufladen hätte man so eine Tüte sehen müssen.“
    Logo nickte. „D ann können wir das ausschließen. Und die Angestellten, die die Äpfel ausfahren? Arbeiten die schon lange hier?“
    Wenzel fragte dazwischen. „Buchscheer? Waren das nicht Brunn und Gonzales?“
    Friedrich bejahte. „Brunn arbeitet schon ein paar Jahre hier und Gonzales gehört zu den Studenten, die hier die praktische Ausbildung machen. Sind beide momentan unterwegs.“
    Logo wandte sich ab. „Gut. Danke einstweilen. Wir melden uns, wenn wir Sie nochmal sprechen wollen. Schönen Tag noch.“
    Sie liefen ans Auto und stiegen ein. Logo schüttelte sich. „Bah, was ein Geruch. Und die Wespen.“
    „ Denen schmecken die Äp pel.“
    „ Die sind bestimmt total sauer.“
    „ Klar, müssen sie auch sein für Äppelwein.“
    „ Ach , verdammt. Wenn wir schon ne Leiche finden, warum nicht in nem Bierfass?“
    „ Und so was will Frankfurter sein. Hast du eine Laune! Sei doch froh, dass es heut nicht regnet.“ Logo verzichtete auf einen Kommentar, schwang sich in den Wagen und startete.
    Zurück im Büro griff er nach dem Telefon. „Ich ruf mal in der Gerichtsmedizin an. Die müssen doch schon irgendwas haben. Dass man da immer drängeln muss!“
    „ M utig“, bemerkte Sascha trocken.
    Logo ignorierte ihn und fragte sich durch, bis er einen Mitarbeiter des Profs am Telefon hatte. Kurz angebunden fragte er nach Ergebnissen.
    „ Wir haben die Fingerabdrücke von der Hand. Hat etwas gedauert, weil die Haut aufgeweicht und schrumpelig war. Wir mussten die Fingerkuppen erst fixieren und mit Injektionen konservieren.“
    „ Jaja“, unterbrach ihn Logo. „Nur Ergebnisse bitte.“
    Nach e inem Moment Stille sprach der Wissenschaftler in verstimmtem Tonfall weiter. „Die Hand dürfte einem Mann zwischen dreißig und fünfzig gehören. Die Fingerabdrücke schicke ich euch gerade rüber. Ansonsten war noch der rechte Arm im Beutel.

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