Mord mit Gruener Soße
Muskulös, wenig behaart. Haarfarbe dunkelbraun. Mehr gibt er nicht her. Der Fund von heute Morgen dürfte mehr bringen. Es handelt sich um den Kopf eines Mannes, das Alter passt zu den Funden von gestern. Dunkelhaarig und blauäugig. Die Zähne sind vorhanden, sobald er geröntgt ist, kriegt ihr die Bilder mit dem Zahnstatus. Und der halbe Oberkörper war drin. Ziemlich behaart und auch muskulös. Todeszeitpunkt Montagabend, genauer geht’s nicht. DNA folgt.“
Logos Laune besserte sich schlagartig. „Danke, das ist eine ganze Menge!“ Doch der Mann hatte schon aufgelegt. „Wieder ein Freund fürs Leben“, meinte Sascha.
Logo ignorierte ihn. „Damit können wir was anfangen. Schau mal, ob die Abdrücke da sind und lass sie durch AFIS laufen. Und dann geh ich Mittagessen.“
Las Vegas
Jennys Reisegruppe befand sich auf der Fahrt in Richtung Las Vegas. Die üblichen Witzeleien setzten ein, wer dort wie und wen heiraten würde. Markus bot an, alles zu organisieren und blickte Mandy fragend an, die flammend rot wurde. Kevin küsste sie auf die Wange und meinte: „Gar keine schlechte Idee.“
Aha, dachte Jenny, da hat ´s gefunkt. Verständlich, waren die beiden doch die Jüngsten der Gruppe und passten gut zusammen. Irmtraud und Johann hatten sich heute Morgen wenig zu sagen, Walli las in einem Krimi und Wolfgang sah aus, als hätte er Kopfschmerzen.
In der Mojave-Wüste legten sie einen Zwischenstopp ein. Neben dem fantastischen Panorama beeindruckte Jenny vor allem die vollkommene Stille. Sie sonderte sich von der Gruppe ab und genoss einen Moment die Einsamkeit und Großartigkeit der Landschaft.
Gegen Abend kamen sie in Las Vegas an und checkten im Themen-Hotel Excalibur ein. Das etwas in die Jahre gekommene Hotel war im Stil einer mittelalterlichen Burg errichtet worden. Das Thema zog sich wie ein roter Faden durch Einrichtung und Angebot. Selbst ein König Arthur-Dinner mit Ritterkämpfen war buchbar.
Den Abend hatten alle zur freien Verfügung. Jenny lehnte den Vorschlag ab, gemeinsam zu Abend zu essen. Sie ging auf ihr luxuriös eingerichtetes Zimmer und duschte lange. Danach legte sie sich eine halbe Stunde aufs Bett und döste vor sich hin. Es war schon nach neunzehn Uhr, als sie sich aufraffte, schminkte, schick anzog und das Hotel verließ. Heute wollte sie allein losziehen. Auf dem Strip gab es etliche Vorführungen und sie hatte vor, die eine Seite hoch und auf der anderen Seite zurück zu bummeln. Langsam lief sie am Treasure Islands Hotel vorbei. In zehn Minuten sollte hier die tägliche Wassershow beginnen, bei der nach einem aufregenden Kampf ein komplettes Piratenschiff versenkt wurde.
Ein Stück weiter passierte sie einen künstlichen Vulkanausbruch vor dem Mirage Hotel.
Tausende von Touristen hatten die gleiche Idee wie sie. Die Bürgersteige waren überfüllt, vor den einzelnen Attraktionen drängten sich Menschenmassen.
A n einer Straßenkreuzung, inmitten des Gewühls, wartete Jenny, dass die Ampel auf Grün schaltete. Und da passierte es. Ein Lastwagen näherte sich dem Randstein. Plötzlich wurde sie nach vorne geschubst, verlor den Halt und stolperte auf die Fahrbahn. Während sie versuchte das Gleichgewicht wieder zu finden, blickte sie hoch und sah den Lastwagen direkt vor sich. Panisch erstarrte sie. Eine Hand griff ihren Arm und zerrte sie unsanft zurück.
„ Alles okay?“, fragte eine helle Stimme. Jenny war etwas zittrig. Sie blickte dankbar in das Gesicht eines Teenagers mit Baseball Cap. „Ja, nichts passiert.“ Die Ampel hatte umgeschaltet und die Menge um sie herum hatte sich aufgelöst. Die meisten hatten gar nicht mitbekommen, was passiert war.
„ Ganz schön knapp“, meinte ihr Retter. „Passen Sie in Zukunft besser auf.“ Noch immer zittrig und mit klopfendem Herzen nickte sie. „Danke nochmal.“
Er tippte sich an die Mütze und lief los. Jenny steuerte das nächste Schnellrestaurant an und holte sich eine Cola. Sie hatte definitiv einen Stoß bekommen! Unsicher sah sie sich um. Niemand kam ihr bekannt vor. Wer aber hatte sie auf die Straße geschubst? Und warum? Die Lust auf weitere Erkundungen war ihr vergangen.
Sie lief zurück ins Hotel und sah sich dabei immer wieder um. So hatte sie sich ihren Urlaub nicht vorgestellt . Wem sollte sie davon erzählen? Markus? Er würde sicherlich denken, sie wolle sich wichtigmachen. Ob sie in Deutschland anrufen sollte? Aber was sollte sie sagen? Jemand hat mich auf die Straße geschubst, ohne dass etwas
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