Mord mit Gruener Soße
Begrüßung.
Müller schob sich nach vorne und erklärte die Lage. Dann stellte er Logo und Sascha vor.
„ Ein Kopf? In meinen Äpfeln?“
„ Bedauerlicherweise. Wo kamen die Äpfel denn her?“
Der Wirt trat hinter die Theke und nahm ein Buch aus einer Schublade. Er blätterte. „Hier, Hofheim. Von da bekommen wir oft Ware. Immer einwandfrei.“
„ Vielleicht war der B eutel nicht in der Lieferung, sondern jemand hat ihn erst hier in den Äpfeln versteckt.“
Der Mann kratzte sich am Kopf. „Wüsste nicht wann. Die Äpfel kamen gestern. Abends war das Lokal voll und nachts kommt hier keiner rein.“
„ Kann niemand unbemerkt in den Kelterraum, wenn hier Gäste sind?“
„ Man kann ja durchs Glasfenster reingucken. Das hätte jemand sehen müssen.“
„ Aber wäre das nicht aufgefallen, wenn er mit den Äpfeln gekommen wäre?“
„ Eigentlich schon. Andererseits, die werden tonnenweise ausgekippt. Wenn er da mitgerutscht ist, quasi im Verborgenen.“ Er schüttelte den Kopf. „Makaber. Warum ausgerechnet in meinen Äpfeln? Ist ja widerlich. Die kann ich jetzt alle wegschütten.“
„ Tragisch“, meinte Logo trocken. Sascha sah ihn überrascht an. Theobald fing sich. „Wissen Sie schon, wer das Opfer, also von wem der Kopf …?“
„ Leider nein. Geben Sie mir bitte die Adresse des Lieferanten. Ansonsten wär´s das erst mal. Später werden wir bestimmt noch mal mit Ihnen reden müssen.“
Er winkte Sascha, nickte Müller zu und drehte sich auf dem Absatz um.
„ Was ist dir denn für ne Laus über die Leber gelaufen?“, meinte Sascha, als sie bereits draußen auf dem Bürgersteig waren.
„ Da muss man zu nachtschlafender Zeit hier her und kriegt nicht mal nen Kaffee angeboten. Gibt’s hier irgendwo einen McDoof?“
„ Am Südbahnhof. Prima Idee ! Da kann ich mir gleich Frühstück holen.“ Logo sah ihn entgeistert an. „Frühstück?“
„ Warum nicht?“ , fragte Sascha erstaunt. Logo schüttelte verständnislos den Kopf.
„ Logo, meinst du, ich könnte bei der Obduktion dabei sein?“
„ J etzt hör aber auf! Du mit deinen Leichen. Das ist ja krank!“
Sascha schwieg eingeschnappt.
Über die Mörfelder Landstraße fuhren sie quer durch Sachsenhausen zum Südbahnhof und parkten neben dem dort ansässigen Fitnessstudio.
Die Aussicht auf Essen hatte Sascha, der selten nachtragend war, bereits wieder versöhnt. „Ich spring rein und hol dir Kaffee. Dann bekommst du vielleicht bessere Laune. Und wirklich kein Frühstück für dich?“
Logos Blick reichte als Antwort.
Eine halbe Stunde später waren sie wieder im Präsidium. Logo mit Kaffee im Bauch, Sascha mit einem kompletten Frühstück inklusive Pommes.
Logo schaute zunächst, ob eine Vermisstenanzeige eingegangen war. Fehlanzeige.
Sascha blickte vom Monitor auf. „Den Main-Springer haben sie gefunden. Ist in Niederrad aufgetaucht , direkt vorm LichtLuftBad. Zum Glück ist nicht Hochsommer. Da wär die Liegewiese voll gewesen.“
„ Der war jetzt wie lange im Wasser?“, erkundigte sich Logo.
„ Drei Tage. Mittlerweile liegt auch eine Identifizierung vor. Ein Student von auswärts, deshalb hat ihn niemand vermisst.“
Logo schüttelte den Kopf. „Wann lernen die das endlich, dass es meist tödlich ist, in den Main zu springen? Die unterschätzen sowohl Strömung als auch Temperatur.“
„ Und die Tiefe überschätzen sie!“
„ Wir fahren jetzt zu dem Apfellieferanten.“ Logo blickte auf den Zettel. „Hofheim. Das scheint ein Streuobstverein zu sein. Was es alles gibt.“
„ Die wollen die S treuobstwiesen und die Vielfalt der Apfelsorten erhalten.“
„ Woher weißt du das schon wieder?“
„ In den letzten Jahren sind einige Vereine gegründet worden, die sich um die Pflege der alten Streuobstwiesen im Rhein-Main-Gebiet kümmern. Es wurden sogar Lehrpfade angelegt, wo alte Sorten angebaut werden. Als Sohn eines Apfelweinlokal-Betreibers muss ich so was ja wohl wissen.“
„ Ich hab so ne Ahnung, dass ich bei diesem Fall mehr über Äpfel lernen werde, als ich je wissen wollte. Dabei trink ich viel lieber Bier.“
„ Langsam musst du dich mal umstellen. Lebst jetzt lang genug in Frankfurt!“
Logo schüttelte sich.
Sie fuhren aus Frankfurt heraus auf die A66 Richtung Wiesbaden. In Hofheim verließen sie die Autobahn und fanden nach kurzem Suchen den Seitenweg, der zu der weitläufigen Anlage führte. Im Hof parkten zwei große Lastwagen, deren Ladefläche hoch mit Äpfeln beladen war. Neben
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