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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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passiert ist? Hörte sich lächerlich an.
    Im Hotel schlich sie auf ihr Zimmer, damit sie niemand bemerkte, legte sich ins Bett und griff zur Ablenkung einen Roman. Aber immer wieder kehrten ihre Gedanken zu dem Vorfall zurück. Irgendwann gab sie auf, löschte das Licht und schlief lange nicht ein.

Las Vegas

    Im hellen Morgenlicht sah die Sache schon anders aus. Jenny stand früh auf und duschte lange. Als sie ihr Zimmer verließ, trat Johann gerade aus einer Tür am anderen Ende des langen Flurs, dicht gefolgt von Irmtraud. Entgeistert trat Jenny zurück ins Zimmer und wartete einen Moment. Sie wollte die beiden nicht in Verlegenheit bringen. Johann und die brave Irmtraud? Oder interpretierte sie hier etwas falsch?
    Kurz darauf war die Luft rein und sie fuhr im Aufzug nach unten.
    Die Gruppe frühstückte in einem nahe gelegenen Café. Alle erzählten müde, aber aufgekratzt, vom Abend vorher.
    Wolfgang hatte einen Dollar in den einarmigen Banditen gesteckt und zehn herausbekommen. Er selbst war am meisten davon überrascht.
    Kevin und Mandy schwärmten vom Venezia Hotel, in dem sie Gondel gefahren waren.
    Johann prahlte mit seinem Können am Spieltisch, lenkte aber ab, als konkrete Fragen nach seinem Gewinn kamen.
    Walli und Irmtraud hielten sich bedeckt und antworteten nur ausweichend auf Fragen.
    Johann und Irmtraud wahrten betont Abstand zueinander. Hätte Jenny die beiden nicht gesehen …
    Als sie gegen zehn Uhr losfuhren, brannte die Sonne erbarmungslos und sie waren froh das Wüstengebiet bald zu verlassen.
    Gegen Mittag erreichten sie ihr heutiges Tagesziel, den Lake Powell, ein riesiger Stausee, dessen kahle sandfarbene Ufer steil emporragten. Es war warm genug, um am Strand zu liegen und zu schwimmen. Alle genossen die Entspannung, nur Irmtraud mochte sich weder sonnen noch ins Wasser gehen. Sie machte stattdessen einen Spaziergang. Zu Jennys Überraschung schien Johann sie nicht begleiten zu wollen. Sie verwarf den Gedanken. Passte auch gar nicht. Die spießige Irmtraud, die kaum eine Miene verzog und der Möchtegern-Lebemann Johann. Nachmittags checkten sie in einem charmanten Hotel in der kleinen Stadt Page ein. Im begrünten Innenhof lockte ein Jacuzzi, doch das Tagesprogramm war noch nicht zu Ende. Pflichtprogramm jedes Lake Powell-Touristen war eine Dinner Cruise, eine Bootsfahrt auf dem See bei untergehender Sonne, mehrgängiges Abendessen inklusive. Bei Steak und Ofenkartoffel sahen sie fasziniert zu, wie die Sonne sank und die Seeufer in den großartigsten Farben leuchten ließ.
    Nach dem Essen unternahmen die meisten einen kleinen Verdauungsspaziergang auf den Decks. Das Boot war halb leer und Jenny war allein auf ihrer Seite. Auf dem See war es inzwischen stockdunkel. An der Reling entlang suchte sie vorsichtig nach einer Stelle, wo aus den Innenräumen kein Licht hinkam, um die überwältigende Sternenmenge richtig genießen zu können. Je mehr sie sich von den Fenstern entfernte, desto dunkler wurde es. Sie sah kaum noch, wo sie hintrat.
    Irgendjemand lief nahe an ihr vorbei, sah sie aber offensichtlich nicht. Jenny meinte, Johanns Rasierwasser zu riechen. Irgendwo kicherte leise eine Frau. Das Motorgeräusch überdeckte die meisten anderen Laute.
    Hier war es zwar dunkel, die Sterne konnte sie jedoch nicht erkennen, weil eine Art Vorbau über ihr hervorragte. Sie tastete mit der Hand weiter, doch plötzlich fühlte sie keine Reling mehr. War das die Stelle, wo sie zugestiegen waren? Dann müsste doch zumindest eine Kette hängen. Aber sie griff ins Leere.
    Und p lötzlich erhielt sie einen Stoß in den Rücken und kippte nach vorne. Sie ruderte erschrocken mit den Armen in der Luft, fand jedoch nichts, an dem sie sich festhalten konnte.
    Mit einem Klatschen tauchte sie in den See, der ihr jetzt eiskalt vorkam, und schluckte Wasser. Hustend tauchte sie auf. Instinktiv schwamm sie ein paar Züge vom Schiff weg, um nicht in die Schraube zu kommen , und fing an zu schreien.
    Niemand hörte sie. Das Boot setzte unaufhaltsam seinen Weg fort und war kurz darauf schon weit weg.
    Was sollte sie jetzt machen? Offensichtlich hatte niemand gesehen, wie sie über Bord gegangen war. Aber wer hatte sie angerempelt? Hatte derjenige nicht bemerkt, dass sie ins Wasser gefallen war?
    Panisch blickte sie sich um. Sie begann, hinter dem Boot herzuschwimmen. Noch sah sie seine Lichter, aber bald würde es völlig dunkel sein. Was dann? Sie würde sich nicht mehr orientieren können.
    Die anderen mussten doch

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