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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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verabschiedeten sich und verließen Frau Josts Büro. Draußen vor dem Gebäude steckte sich Karl einen Zigarillo an. „Willst du gleich zur Witwe?“
    „ Ja, dann hab ich´s hinter mir.“ Karl nickte und sie gingen zum Auto.

    Die Familie Ammerland bewohnte ein kleines Einfamilienhaus etwa fünf Kilometer von der Firma entfernt im Neubaugebiet einer winzigen Ortschaft. Das Haus lag am Ende einer Reihe identischer Reihenhäuser. Ein Jägerzaun umgab den kleinen Garten, in dem jeder Grashalm exakt gleich lang zu sein schien.
    Sie klingelten und eine blonde, nachlässig gekleidete Frau öffnete ihnen. Stumm starrte sie die zwei Männer aus großen verweinten Augen an. Karl übernahm die Vorstellung.
    Ohne ein Wort zu sagen, öffnete sie die Tür weiter und ließ sie hinein. Nachdem sie die Eingangstür geschlossen hatte, ging sie voran in ein kleines Wohnzimmer, das ganz in Weiß eingerichtet war. Sie setzte sich auf die vorderste Kante der Couch und zeigte auf zwei Sessel. Dann endlich öffnete sie den Mund. „Ich glaube nicht, dass er tot ist.“
    Sascha und Karl wechselten einen Blick. Wie meinte sie das? Sascha räusperte sich. „Tut mir sehr leid, aber es ist sicher, dass es sich bei dem Toten um Ihren Mann handelt.“
    Entschieden schüttelte sie den Kopf.
    Hilflos blickte er Karl an, der tief durchatmete. „Frau Ammerland, hätten Sie vielleicht ein Glas Wasser für mich? Oder sogar einen Kaffee?“ Stirnrunzelnd blickte Sascha ihn an, doch die Frau nickte und sprang auf. Sie schauten ihr nach, als sie das Zimmer verließ.
    „ Vielleicht hilft es, wenn sie etwas tun kann“, flüster te Karl. Sascha sah sich um. Der Raum wirkte steril, als würde niemand darin wohnen. Alles war an seinem Platz, nirgends lag etwas herum, nicht mal eine Zeitschrift. Die Sofakissen waren absolut glatt und exakt zum Sofarand ausgerichtet.
    Frau Amm erland kam zurück ins Zimmer und stellte zwei Gläser Wasser auf den Tisch vor ihnen. Dann setzte sie sich wieder. Sascha betrachtete sie. Sie sah aus, als könnte sie der leichteste Windstoß davon wehen. Bei einer Größe von vielleicht eins sechzig brachte sie sicher nicht mehr als fünfzig Kilogramm auf die Waage, eher weniger. Ihre Knochen standen hervor und ihre Haut war so durchscheinend, dass man die Blutgefäße darunter sah.
    „ Wo sind Ihre Kinder?“, fragte er.
    „ Kinder …“, echote sie und blickte verwirrt auf. „Ach ja. Die sind im Internat. Sie kommen nur jedes zweite Wochenende nach Hause. Alfred … also wir fanden das besser. Also für sie besser.“
    Sascha nickte verständnisvoll. „Ihr Mann ist also am Montag abgereist? Haben Sie ihn morgens noch gesehen?“
    Sie nickte.
    „ Um wie viel Uhr war das?“
    Sie schwieg kurz. „So gegen acht.?“
    „ War er irgendwie anders als sonst?“
    „ Anders?“ Sie strich sich eine Strähne des feinen weißblonden Haares aus der Stirn. „Nein, er war wie immer.“
    „ Hat er I hnen erzählt, was er in Frankfurt vorhat?“
    Jetzt schüttelte sie entschieden den Kopf. „Über Geschäfte spricht er nie.“
    Sascha wurde es bei der Gegenwartsform mulmig. „Hat er sich noch mal gemeldet aus Frankfurt? Abends vielleicht?“
    „ Nein, das t ut er selten. Abends ist er immer müde. Die lange Reise …“ Ihre Stimme verklang. Dann richtete sie sich auf. „Wann kommt er denn heim?“
    „ Sie meinen, wann er freigegeben wird? Ich denke in den nächsten ein bis zwei Tagen.“
    „ Er wird sich freuen, wieder zu Hause zu sein.“
    „ Hat er enge Freunde?“
    „ Freunde?“ Sie blickte verwirrt im Raum herum und fing leise an zu weinen.
    Sascha blickte Karl Hilfe suchend an, aber sein Kollege zuckte nur mir den Achseln. „Wir gehen dann, Frau Ammerland. Vielleicht kommen wir nochmal vorbei.“
    Sie lächelte sanft und reagierte ansonsten nicht. Die Kollegen nickten ihr noch einmal zu und verließen das Haus. Im Auto atmeten beide tief durch.
    „ Puh“, meinte Karl . „Zum Glück muss ich sowas nicht oft machen. Die ist ja völlig durch den Wind. Ich schick mal lieber einen Arzt vorbei. So kann sie doch nicht alleine bleiben.“
    „ Unbedingt. Noch irgendeine Idee, wie ich mehr über den Ammerland rausfinden kann?“
    Jo hann schüttelte den Kopf. „Momentan nicht. Ich hör mich um. Wenn ich was erfahre, ruf ich dich an. Hast du schon ein Hotel?“
    Sascha blickte auf die Uhr. „Nee, aber es ist erst sechzehn Uhr. Ich glaub, ich fahr noch zurück. Hier kann ich nichts mehr machen und morgen will ich früh im

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