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Mord mit Gruener Soße

Mord mit Gruener Soße

Titel: Mord mit Gruener Soße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Vierparteien-Haus mit einem kleinen Vorgarten. Auf ihr Klingeln öffnete ihnen eine recht junge, dunkelhaarige Frau in einem Jogginganzug.
    „ Ja?“ S ie blickte die beiden überrascht an. Logo zückte seine Marke. „Kripo Frankfurt, es geht um einen Hotelgast. Dürfen wir reinkommen?“
    „ Sicher.“ Frau Kupfer ließ sie eintreten und führte sie in ein kleines Wohnzimmer mit hellen Kiefermöbeln. Nachdem beide den angebotenen Kaffee dankend abgelehnt hatten, kam Logo gleich zur Sache und fragte nach Ammerland.
    Frau Kupfer überlegte einen Moment. „ Puh, das ist doch Tage her. Sie sagen, er hat nachmittags eingecheckt? Ich fange erst um neunzehn Uhr an. Und morgens höre ich um sieben auf. Ich kann mich nicht erinnern, dass er etwas bestellt hat oder dass jemand nach ihm gefragt hat. Das sind doch die Dinge, die sie wissen wollen, oder?“
    Logo nickte. „Wer könnte uns denn weiterhelfen?“
    „ Die Tagschicht, die Beschäftigten an der Bar, andere Gäste… Ehrlich gesagt glaube ich aber nicht, dass sich jemand an einen einzelnen Gast erinnert, wenn nichts Außergewöhnliches vorgefallen ist.“
    „ Ist Ihnen aufgefallen, dass sich jemand an dem Abend an der Seitentür zu schaffen gemacht hat?“
    Sie schüttelte entschieden den Kopf. „Die befindet sich doch an der Rückseite des Hauses. Ich darf die Rezeption nicht verlassen. Höchstens, um kurz auf die Toilette zu gehen.“
    Sascha und Logo bedankten sich und gingen. Im Auto schlug Logo auf die Armatur. „Verdammt. Der könnte sonst wohin gegangen sein, ohne dass ihn jemand gesehen hat. Wir fahren jetzt erst ins Präsidium und schicken ein paar Kollegen mit seinem Foto los. Je schneller das Personal und die Gäste befragt werden, desto besser erinnern sie sich.“
    „ Wir bekommen sicher zusätzliche Leute abgestellt. Bei so einem spektakulären Mordfall. Wird nicht lange dauern, bis etwas durchsickert und das Ganze groß in der Zeitung steht.“
    „ Das befürchte ich allerdings auch.“
    Logo rief von unterwegs Staatsanwalt Biederkopf an und als sie am Präsidium ankamen, waren schon zusätzliche Kräfte organisiert. Biederkopf hatte für vierzehn Uhr eine Lagebesprechung angesetzt.
    Nach einem schnellen Mittagessen in der Kantine gingen Logo und Sascha gemeinsam zum Besprechungsraum.
    Biederkopf erklärte den anwesenden fünf Kollegen die Lage und überließ es Logo, über die neuesten Ermittlungsergebnisse zu berichten. Sascha teilte ihnen einige Adressen zu und alle brachen auf.
    “ Wir beide fahren zu dem Betrieb, den Ammerland aufsuchen sollte. Bin gespannt, ob er da war. So müssten wir herausfinden, wann er eigentlich verschwunden ist. Bis jetzt haben wir ja immer noch keinen Beweis, ob er überhaupt die Nacht im Hotel verbracht hat.“
    Am Bahnhof vorbei fuhren sie über den Main und durch Sachsenhausen zu den Oberräder Gärten. Seit mehreren Generationen wurden in diesem Stadtteil die Kräuter für die berühmte Frankfurter Grüne Soße angebaut. Ursprünglich entsprang dies einer örtlichen Eigenheit. Durch Vererbung und damit einhergehender Aufteilung der Anbauflächen unter mehreren Nachkommen wurden die einzelnen Parzellen immer kleiner, sodass sich irgendwann nur noch der Anbau von Kräutern lohnte.
    Sascha telefonierte während der Fahrt. Offenbar war der Empfang schlecht. Immer wieder hörte Logo ihn „Hallo?“ und „Wie war das?“ rufen. Entnervt legte Sascha schließlich auf.
    „ Das Bett war dienstags schon unberührt. Hat offensichtlich kein einziges Mal dort geschlafen. Das Zimmermädchen scheint ein bisschen naiv zu sein. Sie hat sich nichts dabei gedacht.“
    Logo verdrehte die Augen. „Dann hat er Montagabend vielleicht schon nicht mehr gelebt. Das käme ja auch ungefähr mit der Leichenliegezeit hin.“
    „ Wir dürfen die Möglichkeit nicht außer Acht lassen, dass er woanders geschlafen hat“, merkte Sascha an.
    „ Und die Kondome und seine anderen Sachen lässt er im Hotelzimmer?“
    „ Unwahrscheinlich. Ich sage ja auch nur, es könnte noch andere Möglichkeiten geben.“
    „ Vielleicht weiß seine Frau mehr, als sie zugibt. Die sollen sie nochmal vernehmen.“
    „ Dazu muss sie erst stabiler sein.“

    Sie bogen von der Uferstraße in eine schmale Seitenstraße ein, die links und rechts von verwildertem Gebüsch gesäumt war. Sie endete vor einem breiten, weit offenstehenden Hoftor, das schief in den Angeln hing. Rechts sahen sie eine Reihe kleiner Gewächshäuser, links ein altes L-förmig

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