Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
Vom Netzwerk:
Fotoapparate überprüfen sollen. «
    Bennie schüttelte den Kopf und nahm einen Schluck Kaffee. »Er hat so getan, als wäre er ein Gast, das haben beide getan, und wir haben nie daran gedacht, jeden Gast zu überprüfen. Außerdem konnten wir nicht wissen, dass die Presse uns so dazwischenfunken könnte.« Sie nahm noch einen Schluck. »Und ich hätte an den Mietwagen denken müssen, als du mir erzählt hast, dass er abgeschleppt wurde. Jeder hat doch seine Unterlagen im Auto, die Wagenpapiere und alles. Ich habe einfach nicht daran gedacht.«
    »Ich auch nicht«, räumte Anne ein. »Hört her, wir sollten uns deshalb nicht verrückt machen. Niemand hat Schuld. So was passiert einfach.« Sie überlegte kurz, ob sie ihnen den Begriff RANDO M erklären sollte, entschied sich dann aber dagegen. Das würde sie bekloppt wirken lassen. So wie die Tatsache, dass sie die Dialoge aus einem Großteil der I-Love-Lucy-Folgen auswendig aufsagen konnte. Na gut, aus allen I-Love-Lucy-Folgen . Dann fiel ihr das Gespräch mit Gil ein. Dass er die Affäre mit Beth zugegeben hatte, durfte sie den anderen nicht vorenthalten. Sie standen jetzt alle auf derselben Seite, und Freundinnen hatten keine Geheimnisse voreinander, das wusste Anne aus dem Fernsehen. »Mädels, ich muss etwas mit euch besprechen«, fing sie an und erzählte ihnen die ganze Geschichte. Als sie fertig war, hatten die anderen allesamt versteinerte Gesichtsausdrücke.
    »Dieser Mann ist ein Schleimbeutel«, erklärte Judy.
    »Ein Schwein«, ergänzte Mary.
    »Ein Lügner«, erklärte Anne.
    »Ein Mandant«, konstatierte Bennie.
    »Nicht mehr. Ich habe ihm gesagt, dass er sich einen anderen Anwalt suchen soll«, schoss Anne zurück, und Bennie stellte überrascht die Kaffeetasse ab.
    »Ach wirklich? «
    »Verdammt richtig.«
    »Dann bist du gefeuert.«
    Autsch.
    »Ich mache nur Scherze, aber das hättest du nicht tun  sollen.«
    »Bennie, Gil hat mich angelogen. Seit fast einem Jahr, immer und immer wieder. Meinst du etwa, ich hätte Gil nicht wegen Beth Dietz ins Kreuzverhör genommen? So naiv bin ich nicht. «
    »Dann komm endlich darüber hinweg, dass er dich angelogen hat. Mandanten tun so etwas. Menschen lügen nun mal. Sie wollen, dass andere sie für besser halten, als sie in Wirklichkeit sind.«
    Anne krümmte sich in dem weichen Sessel. »Er hat seine  Frau betrogen.«
    »Woher nimmst du das Recht, das zu behaupten? Bist du ihre Anwältin? Geht es hier um einen Scheidungsfall?« Bennies blaue Augen funkelten. »Du bist ein sehr kluges Mädchen, Murphy, also denke analytisch. Denke logisch. Der Mann hat Recht, wenn er sagt, dass dieser Umstand nichts ändert, was die Klage angeht. Und du hast Recht, wenn du sagst, dass du weder ihn noch seine Frau als Zeugen aufrufen willst. Ich werde nicht zulassen, dass du Zeugen zum  Meineid verleitest.«
    »Ich sollte ihm raten, zur Hölle zu fahren.«
    »Nein, so darfst du nicht mit einem Mandanten sprechen. Ich bin sicher, er weiß, dass du nur Dampf ablassen musstest. Jetzt wirst du ihm sagen, wie du diesen Fall vor Gericht gewinnen willst, denn dafür bezahlt er dich. Mach es. Wie ich es machen würde. Nur besser.«  Bennie grinste, aber Anne konnte sie kein Lächeln entlocken.
    »Was soll ich denn tun, Bennie? Wie kann ich diesen Fall gewinnen? Matt hat absolut Recht. Er hat die Fakten.«
    »Matt ist ein Genie«, meinte Judy. »Ein juristisches Genie. Er ist Louis Brandeis mit Haaren, Earl Warren mit Muskeln, Felix Frankfurter. Mit einem Frankfurter Würstchen. «
    Bennie und Mary lachten, Anne versuchte, sich das Lachen zu verkneifen. »Vergesst, dass ich das gesagt habe. Und lasst Matt außen vor, okay?«
    Judy kicherte. »Anne, als wir sagten, du solltest dafür sorgen, dass er die Hosen runterlässt, haben wir das nicht wörtlich gemeint.«
    Anne tat so, als ignorierte sie diese Bemerkung. »Bennie, was soll ich tun? Nicht mit Judy, die ist ein hoffnungsloser Fall, aber mit Gil?«
    »Jetzt wird es doch erst interessant.« Bennie nahm ihre Tasse wieder zur Hand. »Du hast ihn konfrontiert, und er sagt, es gab eine Affäre, aber sie geschah in beiderseitigem Einvernehmen. Jetzt zieh ihm alle Einzelheiten aus der Nase: wann sie zusammengekommen sind, wie alles geschah. Wann sie sich getroffen haben, was sie getan haben. Finde heraus, ob sie ihm irgendwelche Karten geschrieben hat, ob es Vermerke ihrer Treffen in einem Kalender gibt, wann sie in Hotels oder Restaurants gingen. Du musst Beweise suchen, dass es

Weitere Kostenlose Bücher