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Mord mit kleinen Fehlern

Titel: Mord mit kleinen Fehlern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Scott
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allerdings richtig hektisch zugeht, dann habe ich nicht immer die Zeit, das Auftragsblatt auszufüllen. Das macht meinen Dad verrückt. «
    Anne suchte mit den Augen die Theke nach den Auftragsblättern ab.
    »Dieser Satorno hat möglicherweise nicht seinen richtigen Namen genannt«, fuhr Mary fort. »Vielleicht hat er auch eine falsche Adresse angegeben, aber er hat entweder gestern oder heute Morgen ein Dutzend rote Rosen hier gekauft. Haben Sie eine Möglichkeit, das herauszufinden? Wir müssen ihn finden. Es ist wirklich wichtig.«
    »Sein Auftragsblatt heraussuchen? « Rachel wischte sich eine dunkle Haarsträhne aus der feuchten Stirn. »Hören Sie, es tut mir Leid, aber ich muss schließen, und ich habe noch einen Haufen zu tun, bevor ich hier wegkomme. Wissen Sie, wie lange es dauern würde, alle Auftragsblätter für rote Rosen durchzugehen? Sie sind nicht einmal sortiert, sondern alle durcheinander. Ich wollte sie erst am Dienstag aussortieren. «
    Anne hielt weiter Ausschau nach den Auftragsblättern. Hinter der Theke, neben einem Regal voller bunter Bänder, befand sich eine Reihe grauer Loseblattsammlungen und Kataloge. Daneben stieß sie auf Gold: Auftragsblätter. Einige waren auf einen altmodischen Dorn aufgespießt, aber die meisten lagen wild durcheinander. Sie stieß Mary in die Seite, deren Blick die Blätter ebenfalls entdeckt hatte.
    »Rachel, ich weiß, Sie haben viel zu tun, aber wir können Ihnen helfen. Wenn Sie uns die Auftragsblätter durchsehen lassen, finden wir ihn vielleicht. Wir sind zu dritt; da würde es in Windeseile gehen, und wir sortieren die Auftragsblätter auch gleich für Sie. Dann müssen Sie es am Dienstag nicht tun. Während Sie den Laden schließen, sehen wir rasch die Auftragsblätter durch. Ihr Dad wird Sie für begnadet halten.«
    »Nein. Tut mir Leid. Ich würde ja gern, aber es geht nicht. «
    »Das Leben einer Frau hängt davon ab. Sie ist ungefähr in Ihrem Alter und nur durch einen Segen noch am ...«
    Anne trat vor. »Es geht um mein Leben«, sagte sie, überrascht angesichts der Verzweiflung in ihrer Stimme. »Bitte, wir halten Sie nicht lange auf, das verspreche ich.«
    Rachel sah Anne an, dann seufzte sie tief.
    Kurz darauf war das Schild an der Tür auf GESCHLOSSEN umgedreht. Am fernen Ende der Theke standen drei Frauen in Schwarz vor drei Stapeln mit Auftragsblättern. Mary, Judy und Anne gingen die Auftragsblätter dieses Wochenendes durch, aber bislang waren noch keine roten Rosen an einen Kevin Satorno oder jemand mit den Initialen K.S. verkauft worden. Sie hielten auch Ausschau nach verdächtig klingenden Namen, die als Decknamen in Frage kamen.
    Anne hatte nur noch zehn Auftragsblätter vor sich und das Gefühl, sich vergeblich all der Mühe unterzogen zu haben. Kevin würde niemals seinen richtigen Namen oder seine richtige Adresse angeben. Er war auf der Flucht, alles andere war blöd. Aber sie wollte gründlich sein und versuchte, sich nicht entmutigen zu lassen. »Wie läuft es bei dir, Mary?«, fragte sie. »Kein Glück?«
    »Bislang nicht.«
    » Gebt nicht auf!«, sagte Judy, aber Anne sah, dass sie nur noch fünf Auftragsblätter in ihrem Haufen hatte. Es war unrealistisch, da noch auf einen Auftrag von Kevin zu hoffen. Es war reine Zeitverschwendung. Sie konnte sich einfach nicht damit abfinden. Wenn sie ihn jetzt nicht erwischten, wann dann? Bei ihrer Beerdigung? Wie viele vorgetäuschte Feiern konnte sie noch inszenieren?
    Anne seufzte. Das war's. Sie hatte ihren Stapel durch. Sie kämpfte Tränen der Enttäuschung nieder. »Würde mir bitte eine von euch sagen, dass sie sein Auftragsblatt gefunden hat«, flehte sie laut.
    Mary biss sich auf die Lippe. Sie war ebenfalls mit dem Stapel durch. »Kein Satorno. Kein Name, der auch nur ansatzweise verdächtig klingt. Nur ein Haufen Aufträge für rote Rosen und rote, weiße und blaue Nelken.«
    Judy prüfte ihr letztes Auftragsblatt. »Jede Menge Rosen, keine für ihn. Die meisten dieser Aufträge wurden von Frauen erteilt, und er hätte sicherlich kein weibliches Pseudonym gewählt.« Sie wandte sich an Anne. »Vielleicht solltest du dir unsere Stapel nochmal vornehmen, du kennst seine Schrift sicherlich besser als wir. Auf der Karte war ja nicht mehr viel zu erkennen. «
    Anne nickte nachdenklich. »Ja, du hast vermutlich Recht. Er hat mir damals auch schon Karten geschickt.« Sie langte nach Judys Stapel, dann blätterte sie Marys Stapel durch und konzentrierte sich diesmal auf die

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